AboAbonnieren

F&A zu Quarantäne und KontaktWas bei einem positiven Coronatest in Köln derzeit gilt

Lesezeit 3 Minuten
217807262

Symbolbild 

Köln – Die Zahl der positiven Coronainfektionen in Köln nimmt seit Wochenbeginn wieder zu. Die Sieben-Tage-Inzidenz, die Aufschluss über das Infektionsgeschehen gibt, kletterte zuletzt in Fünferschritten auf inzwischen 76, liegt aber immer noch unter dem Bundesdurchschnitt. Damit steigt auch die Zahl der Quarantänefälle wieder an. Vor allem für geimpfte Menschen bedeutet ein positiver Coronatest eine Überraschung. Was dann? Die Antworten zu den wichtigsten Fragen:

Was passiert bei zufälligem Corona-Kontakt?

Wer eine Veranstaltung besucht, bei der sich hinterher herausstellt, dass sich auch eine positiv getestete Person im Raum befand, erfährt dies nicht zwangsläufig. Veranstalter sind durch die Corona-Schutzverordnung nicht mehr zur Kontaktnachverfolgung mittels App oder sonstiger Datenerfassung verpflichtet, sofern der Zutritt nur für geimpfte, getestete oder genesene Personen gestattet ist. Das Gesundheitsamt versucht bei seiner Recherche jedoch die Kontakte zu ermitteln. „Wir erfragen, ob die infizierte Person ohne Maske länger als zehn Minuten engeren Kontakt zu anderen Veranstaltungsbesuchern hatte“, erklärt Dr. Johannes Nießen, Leiter des Gesundheitsamts. Nur diese Personen werden, sofern ihre Kontaktdaten zu ermitteln sind, über den Kontakt benachrichtigt, um sich dann einem PCR-Test zu unterziehen. Zudem untersucht das Gesundheitsamt, wenn bei einer Veranstaltung Ansteckungsfälle ermittelt werden, das Hygiene- und Lüftungskonzept des Veranstalters.

Was tun bei einem positiven Schnelltest-Ergebnis?

Fällt ein Corona-Schnelltest positiv aus, sollten die Betroffenen beim Hausarzt oder bei offiziellen Teststellen, zum Beispiel im Gesundheitsamt, einen PCR-Test machen lassen. Der PCR-Test ist in diesen Fällen kostenlos. Außerdem sollten bis zum Erhalt des Testergebnisses Kontakte vermieden werden.

Teststelle Bahnhof

Die städtisches Teststelle hinter dem Hauptbahnhof wird zum 31. Oktober geschlossen. Seit 11 Oktober werden dort wie auch am Gesundheitsamt nur noch PCR-Tests angeboten. Kostenlose Antigen-Tests gibt es nur noch für Schwangere, Minderjährige und Personen, die nicht geimpft werden können.

Die Zahl der Teststellen in der Stadt ist seit dem Ende der kostenlosen Schnelltests am 11. Oktober deutlich zurückgegangen. Wie viele Tests derzeit noch durchgeführt werden, kann die Stadt nur schätzen. Denn die Teststellen melden nur noch die kostenlosen Tests an die Stadt, die kostenpflichtigen Tests werden ans Land gemeldet. Bislang hat das Land die Zahlen aber noch nicht der Stadt mitgeteilt.

Was geschieht bei einem positiven PCR-Test?

Das Gesundheitsamt wird durch die Testlabore über positive Tests informiert. Anschließend nimmt die Stadt Kontrakt zu den Betroffenen auf. „Wir haben die Digitalisierung als Chance in der Krise entdeckt und schicken den positiv getesteten Personen einen Link zu einem persönlichen Nutzerkonto“, erläutert Nießen. Online und telefonisch werden von den Mitarbeitern des Gesundheitsamts Symptome abgefragt und Kontaktpersonen ermittelt. In etwa der Hälfte der Fälle sei der Ansteckungsort bekannt, meist finde eine Infektion im engen Familienumfeld oder bei der Arbeit statt. Die Betroffenen müssen sich für 14 Tage in Quarantäne begeben und erhalten zum Herunterladen eine Ordnungsverfügung, die dann an den Arbeitgeber übermittelt werden muss. Für Personen des gleichen Haushalts und andere Kontaktpersonen stellt das Gesundheitsamt Bescheinigungen für kostenlose PCR-Tests aus.

Wann dürfen sich Kontaktpersonen freitesten?

Für Kontaktpersonen gilt eine zehntägige Quarantänepflicht, nach fünf Tagen ist ein sogenanntes Freitesten durch einen PCR-Test möglich. Wer vollständig geimpft ist, muss nicht in Quarantäne, sofern keine Erkrankungssymptome wie Schnupfen, Kopfschmerzen oder Husten auftauchen.

Das könnte Sie auch interessieren:

Wie entwickelt sich das Infektionsgeschehen?

Am Wochenende enden die Herbstferien, die Stadt rechnet kommende Woche mit einem Anstieg der Infektionszahlen durch Reiserückkehrer. „Ich befürchte eine fünfte Infektionswelle, die aber sicherlich moderater ausfallen wird als die bisherigen Wellen“, sagt Nießen. Zuletzt wurden 169 Neuinfektionen pro Tag gemeldet, davon seien etwa 20 Prozent Urlaubsrückkehrer. Die Stadt verzeichnet jedoch täglich 300 Corona-Schutzimpfungen in den Räumen des Gesundheitsamts am Neumarkt. Die Impfquote in Köln liegt bei knapp 72 Prozent und damit deutlich über Bundesdurchschnitt (66 %).