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Experten dagegenDebatte um Testpflicht in Kölner Kitas

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Symbolbild 

Köln – Eine Testpflicht für Kitas? Ein sensibles, emotionales Thema. Eine Debatte darüber löste im Jugendhilfeausschuss (JHA) ein Vorstoß des Gesundheitsausschusses aus, an dem der JHA nicht beteiligt war: Der Gesundheitsausschuss hatte vorige Woche nach einer Bürgereingabe dazu mit Mehrheit beschlossen, die mögliche Einführung einer Testpflicht zu prüfen und wenn diese rechtlich möglich ist, diese auch einzuführen.

Das führte zu großer Unruhe und Protesten in der Elternschaft, fasste JHA-Vorsitzender Dr. Ralf Heinen (SPD) gestern zusammen. „Sie ist gewaltig auf der Palme.“ Er wies darauf hin, dass sich im Vorfeld die Jugend- und Gesundheitsverwaltung sowie die Landeselternschaft klar gegen eine Testpflicht in Kitas aussprachen. Er schoss sich den Expertenargumenten an. Der JHA müsse in der Frage beratend beteiligt werden, bevor ein Beschluss falle.

Erprobtes Testkonzept ist in Köln erfolgreich

Klar gegen eine eventuelle Testpflicht an Kitas sprechen sich in einer Stellungnahme vom 21. Januar die Direktoren des Instituts für Virologie, der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin sowie der Leiter der Klinischen Infektiologie der Uni-Klinik Köln aus. Denn die Lolli-PCR-Testung könnten dazu beitragen, SARS-Cov-2-Infektionen bei Kindern frühzeitig zu erkennen und rasch zu unterbrechen. Das Testkonzept werde in Köln und an anderen Orten „erfolgreich eingesetzt und erhält sowohl von Eltern und Erziehern als auch von den Gesundheitsbehörden viel Zuspruch“. Während Schulkinder verpflichtend getestet werden, sind die Tests in Kitas freiwillig.

„Wir möchten uns trotz der Notwendigkeit der Durchführung des Lolli-Testprogramms gegen eine verpflichtende Testung aussprechen“, betonen die drei Direktoren Prof. Florian Klein (Institut für Virologie), Prof. Jörg Dötsch (Klinik für Kinder und Jugendmedizin) sowie Prof. Gerd Fäkenheuer (Klinische Infektiologie). Sie gehen mit Blick auf die Datenlage von einer Teilnahmequote der Kinder am Kölner Testprogramm „von 90 Prozent aus“ und erachten „daher eine Testpflicht als nicht verhältnismäßig“. Außerdem seien durch die fehlende soziale Teilhabe nicht getesteter Kinder „weitreichende negative Auswirkungen für Kita-Kinder zu erwarten“.

Fehlende soziale Teilhabe hat negative Auswirkungen

Die drei Experten empfehlendringend, „von einer verpflichtenden Testung bei Kindern in Kölner Kindertagesstätten abzusehen“.

Einige Ausschussmitglieder befürworteten das, darunter die Vertreterin der Jugendamtselternbeirats. Dagegen teilt Dr. Helge Schlieben (CDU) nicht die Argumentation angesichts steigender, hoher Inzidenzzahlen besonders auch bei Kindern und Jugendlichen. Es sei „nicht gut, wenn zehn Prozent sich einer Testung verweigern, sondern die Gesundheit anderer gefährden“.

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Jugenddezernent Robert Voigtsberger verweist auf die Experten, die das Kölner Modell und die hohe Beteiligungsquote loben. „Wir sprechen uns gegen eine Impfpflicht aus, weil faktisch einige Kinder dann nicht mehr die Kita besuchen würden“. Soziale Benachteiligung könne die Folge sein. „Kinder haben ein Recht auf Kitabetrieb.“

Fakt ist, dass die Inzidenzzahlen steigen bei Kitakindern und auch bei (auch dreifach geimpften) Beschäftigten. Testkapazitäten werden knapper, Ergebnisse verzögern sich. Die Situation sei angespannt, bestätigt die Verwaltung. Am Montag waren sieben (der insgesamt 700) Kölner Kitas wegen Personalmangels geschlossen; 13 Prozent aller Kita-Pooltestungen fielen positiv aus.Eine erhebliche Zahl.