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Spezialist in Sachen EndoprothetikDieses Kölner Krankenhaus erreicht Bestnoten

Lesezeit 2 Minuten
Ein Operationssaal während einer OP (Symbolbild)

Ein Operationssaal während einer OP (Symbolbild)

Im Langzeitvergleich nehmen Krankenkassen und Fachmagazine bundesweit Krankenhäuser unter die Lupe. In Sachen Gelenkersatz für Knie und Hüfte kann ein Kölner Krankenhaus dabei besonders punkten.

Verschiedene Krankenkassen und Fachmagazine bewerten Krankenhäuser bundesweit im Langzeitvergleich. Dabei schneidet das Klinikum Merheim im Bereich der Endoprothetik im aktuellen Bericht der AOK besonders gut ab: Als einziges Krankenhaus der Region wurde es bei Gelenkersatz sowohl von Knie als auch Hüfte mit der höchsten Qualitätsstufe bewertet. Doch ist die Qualität des „neuen Knies“ oder der „neue Hüfte“ überhaupt messbar?

Ja, sagt Professor Holger Bäthis, Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie an den Kliniken Köln. Mehrere Tausend dieser Operationen haben er und sein Team bereits durchgeführt. „Ein Behandlungsteam braucht Routine“, sagt Professor Bäthis. Am besten werde dieselbe Operation kontinuierlich jeden Tag ausgeführt, mit standardisierten Abläufen. Das minimiere nachweislich Risiken und Komplikationen. Seit 15 Jahren wird in Merheim dabei eine Computernavigation eingesetzt: Bei jeder Operation überprüft ein Rechner jeden einzelnen Schnitt. „So ist die Ausrichtung des künstlichen Kniegelenks hochpräzise.“

Krankenhaus Merheim als Maximalversorger

Allerdings spiele bei einer Bewertung der Qualität natürlich nicht nur die Quantität eine Rolle. In den Qualitätsberichten der AOK wird beispielsweise über einen Zeitraum von zwei Jahren beobachtet, ob Folgeoperationen für die Patientin oder den Patienten nötig sind oder ob chirurgische Komplikationen auftreten. „Unser Haus ist ein Maximalversorger“, erklärt Bäthis. Daher kommen vermehrt auch die Menschen in die Klinik, die von Fachkrankenhäusern für Endoprothetik abgelehnt werden. „Unsere Patienten haben oft Vorerkrankungen, etwa der Nieren oder Diabetes.“ Ein so gutes Abschneiden bei einer Qualitätsprüfung sei daher besonders hervorzuheben.

Unser Ziel ist es, dass unsere Patienten schon am Tag der OP wieder aufstehen
Prof. Holger Bäthis, Facharzt für Orthopädie am Klinikum Merheim

Arthrosebedingte Gelenkbeschwerden sind eine Volkskrankheit: In Deutschland leiden rund 15 Millionen Menschen daran und es werden durch die zunehmend ältere Bevölkerung immer mehr. „Wir empfehlen in unseren Sprechstunden zunächst Hausmittel wie Quarkwickel, Physiotherapie oder Einlagen“, erklärt Holger Bäthis. Aber wenn nichts mehr hilft, brauchen Patientinnen und Patienten eine Operation. Schon mit dem OP-Termin wird auch die Nachbehandlung geplant: Auf eine knapp einstündige Operation und einen meist einwöchigen Klinikaufenthalt folgen drei bis vier Wochen ambulante oder stationäre Reha.

Als Prähabilitation wird zum Beispiel schon vorher der Umgang mit den Gehhilfen geübt. „Unser Ziel ist es, dass unsere Patienten schon am Tag der OP wieder aufstehen“, sagt Professor Bäthis. „In der Endoprothetik geht es vor allem darum, den Menschen schnell viel Lebensqualität zurückzugeben.“ Als Unfallchirurg behandelt Professor Bertil Bouillon, Direktor der Klinik für Orthopädie, vor allem die Menschen, die nach einem Sturz ins Krankenhaus kommen und eine neue Hüfte brauchen. „Ich habe erst kürzlich zwei 100-Jährige operiert“, erklärt der Mediziner. „Das ist zum Erhalt von Mobilität und Lebensqualität bis ins hohe Alter sinnvoll.“