Sie waren mächtig aufgeregt. Fast 10.000 I-Dötzchen hatten am Donnerstag in Köln ihren ersten Schultag.
Einschulung in KölnSo erlebten I-Dötzchen und ihre Eltern den großen Tag
„Ein Kapitel schließt sich, ein neues fängt an“, sagt die Mutter eines kleinen Mädchens, während sie sich mit ihm zum ersten Mal dem Schulhof nähert. Mit einer Mischung aus Aufregung und Rührung marschiert in Riehl ein bunter Zug nach der Messe in der Kirche St. Engelbert hinüber zur Otfried-Preußler-Schule (OPS) in der Garthestraße. 54 der rund 10.000 Kölner I-Dötzchen starteten hier am Donnerstagmorgen ihre Schullaufbahn.
Mit dabei: Eltern, jüngere Geschwister, Omas, Opas, Tanten, Onkel, Freunde und der eine oder andere Familienhund. Auf dem Schulhof werden sie erwartet. „Wir sind die Paten“, erklärt ein blonder Junge, der sich mit einer großen Gruppe von erfahrenen Grundschülerinnen und Grundschülern auf dem Schulhof aufgestellt hat. „Nun seid ihr da“, schmettern die „Chamäleons“ und „Igel“ - so heißen die beiden vierten Klassen. Die Elternband unterstützt mit Geige, Gitarre und Keyboard. Freundlich und selbstbewusst grinsen die Viertklässler die aufgeregten Neulinge an.
„Am zweiten Schultag werden die Kinder ihre Paten kennenlernen“, erklärt Lehrerin Petra Kreiling. Sie übernimmt in diesem Jahr die Fuchsklasse, die Parallelklasse der Hasen von Klassenlehrerin Dorina Baum. Ein Schuljahr lang können sich die I-Dötzchen an ihre Paten wenden, wenn sie Fragen haben.
Aber erst einmal will Lehrerin Svenja Schulz, die die Schulleiterin vertritt, etwas von den I-Dötzchen wissen: „Worauf freut ihr euch?“ Der erste traut sich aus der Masse ans Mikrophon. „Ich freue mich auf Mathe“, sagt ein Junge selbstbewusst. „Ich freue mich auf Kunst“, ergänzt ein Mädchen. Die Aussicht auf „neue Freunde“ findet ein anderes Mädchen gut. Aber den meisten Applaus und die meisten Lacher erntet das klare Statement eines Mädchens, das sagt: „Ich freue mich auf die Pausen!“ Zu dieser Sichtweise passt dann auch das zweite Lied der Viertklässler. „Schule ist mehr als Lernen“, singen sie. Dann kommt noch das Schullied „Wir heißen OPS!“
„Wer war aufgeregt?“
„Wer war aufgeregt?“, möchte Lehrerin Schulz wissen. Eltern und Kinder zeigen gleichermaßen auf. „Ich war auch sehr aufgeregt“, gibt Lehrerin Petra Kreiling zu, während das Kollegium sie und Kollegin Dorina Baum sowie die Mitarbeitenden aus dem Offenen Ganztag mit einer kleinen Schultüte zum Neustart beschenkt.
Erstmals aufstellen
Als die Kinder erstmals in ihrem Schulleben aufgerufen werden, fällt es dem einen oder anderen nicht so leicht, nach vorne zu kommen. Tom, Florian, Ella und alle anderen rücken ihren nagelneuen Ranzen, der auf den kleinen Körpern riesig wirkt, zurecht, überwinden sich. Einige müssen ganz schön tapfer sein, manche sogar verstohlen ein Tränchen wegdrücken. Doch dann steht die Fuchsklasse zum ersten Mal in Zweierreihen hintereinander. Die Klassenlehrerin führt ihre I-Dötzchen durch die Menge zum allerersten Mal in ihr Klassenzimmer.
Zurück bleiben die Eltern. Und die Emotionen. Eine junge Frau, die eine zartrosa Schultüte hält, fällt ihrem Mann in die Arme. Er tröstet sie. „Viele ereignisreiche und wundervolle Momente liegen vor euch“, hatte Schulz in ihrer Ansprache den Kindern versprochen. Einer davon ist gerade jetzt.