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Vor der EinschulungSo hat sich eine Kölner Familie auf den Schulstart vorbereitet

Lesezeit 4 Minuten
Mädchen mit Schultüte.

Ella ist bereit für die Schule.

„Ein Smartphone kommt nicht in die Tüte“, sind sich die Eltern des angehenden I-Dötzchens Ella einig. Tüchtig einkaufen mussten sie trotzdem.

„Bald bin ich ein Schulkind“, steht auf dem DIN-A-4-Blatt, das Ella von ihrer zukünftigen Klassenlehrerin bekommen hat. „Jeden Tag darf ich ein Bild darauf ausmalen, wenn alle ausgemalt sind, fängt die Schule an“, sagt die Sechsjährige. Der Countdown läuft für die zukünftigen I-Dötzchen. Um die 10.000 Kölner Kinder kommen nach den Sommerferien zum ersten Mal in die Schule.

„Bei uns ist es am Donnerstag, den 22. August, so weit“, sagt Ellas Vater Andreas. Ab dann geht Ella in die Otfried-Preußler-Grundschule in Riehl. „In die Fuchsklasse“, erklärt Ella stolz. Mama und Papa sind relativ entspannt angesichts des großen Tags. Schließlich haben sie vor vier Jahren schon die Einschulung von Ella großem Bruder Hans bewältigt. Beim zweiten Kind ist es einfacher, alles zu erledigen, was gemacht werden muss. Und das ist eine Menge.

Tage zählen bis zur Einschulung.

Tage zählen bis zur Einschulung.

„Die Lehrerin hat uns eine Liste geschickt mit allen Materialien“, sagt Mutter Silke. Mappen, Hefte, Tuschekasten, Stifte, Mäppchen, Sportsachen, Haus- und Turnschuhe sind nötig. „Gut, dass sie im Riehler Buchladen genau Bescheid wissen, was die Kinder brauchen“, findet der Vater. Die größte Anschaffung, einen Schulranzen, hat der Opa bezahlt.

Wald als Motiv für den Schulranzen

Ella hat ihn ausgesucht. „Ich wollte einen Schulranzen zum Thema Wald, weil da am meisten grün ist“, erklärt sie. Vier „Klettis“, runde Bilder von Tieren, die mit Klettband befestigt sind, zieren ihren Schulranzen. Eule, Hirsch, Hase und Waschbär. „Und ich habe noch einen Ersatzkletti“, präsentiert sie stolz ein Glitzerbild.

Der mintgrüne Ranzen von Ella ist von der angesagten Marke „Ergobag“. An die 300 Euro kostet der mit passendem Federmäppchen, Schlampi und Turnbeutel. Es kommt einiges an Ausgaben zusammen, wenn die Schulzeit beginnt. „Wir haben das nicht so nachgehalten“, sagt Ellas Vater. Der Übergang vom Kindergarten in die Schule ist ein Prozess, lange wirft der große Tag seinen Schatten voraus.

So gab es die neue Brotdose für die Schulzeit schon als Geburtstagsgeschenk vorab. Die alte hatte eindeutig ausgedient. „Auf der Kindergartenbrotdose war ein Einhorn“, erklärt Ella empört. Nichts mehr für ein Schulkind. Die neue Dose ist schlicht rosa. Und so schön, „dass Mama sie sogar manchmal selbst mit ins Büro nimmt“. Dass die neue Trinkflasche für die Schule passend zum Ranzen grün ist und ein Dschungelmotiv hat, gefällt Ella gut.

Ein Mädchen sitzt im Schneidersitz mit ihrer Schultüte auf einem Tisch.

Ella ist bereit für die Schule.

Sie hat auch selbst einiges dazu beigetragen, dass der Übergang gelingt. Die Vorschulkinder haben in der „Eulen-AG“ unter anderem einen „Bleistiftführerschein, einen Scherenführerschein und einen Schleifenführerschein“ gemacht. Es gab einen Verkehrskurs und einen Erste-Hilfe-Kurs. „Und wir haben unsere eigenen Schultüten gebastelt“, erzählt Ella. Ihre ist selbstverständlich grün mit aufgeklebten selbstgemalten Tierbildern.

Ein Smartphone kommt nicht in die Tüte

Was in die Schultüte kommt, ist noch streng geheim. „Lutscher“, hofft Ella, während die Eltern das Geheimnis wahren. Sicher ist aber schon: Ein Smartphone gibt es garantiert nicht zum Schulstart. „Auf keinen Fall, das bekommen die Kinder frühestens, wenn sie auf die weiterführende Schule gehen“, sagt Ellas Vater.

Ein bisschen traurig ist Ella schon, dass die vier Jahre bei den „Zipfelmützen“, ihrer Kita-Elterninitiative, zu Ende sind. Aber die Freude auf die Schule überwiegt. „Freunde gehen mit mir in die Fuchsklasse und auch aus der Hasenklasse kenne ich welche“, sagt sie. Beim Lernen freut sie sich auf Basteln, Sport und vor allem darauf, lesen zu lernen. „Ich möchte unbedingt selbst lesen können, damit ich nicht immer aufs Vorlesen warten muss“, sagt Ella. Dabei hat es auch etwas Schönes, wenn Mama oder Papa ihr abends „Snöfried aus dem Wiesental“, eines ihrer Lieblingsbücher, vorlesen.

Bei aller Zuversicht, mit der die Familie dem Schulstart entgegensieht – eine kleine Unsicherheit gibt es: das frühe Aufstehen. „Ich habe einen Fehler: Am Wochenende bin ich früh wach und in der Woche schlafe ich gerne lang“, sagt Ella unbekümmert. „Pünktlich aufstehen wird auf jeden Fall ein Spaß“, sagt ihr Vater. Mehr zu sich selbst als zu seiner ganz und gar zuversichtlichen Tochter.