Bei der Aufschüttung des Hügels waren Materialien verbaut worden, die eine Schwermetallbelastung mit Blei und Cadmium aufwiesen.
„Übrige Flächen schadstofffrei“Blei und Cadmium im Boden – Hügel auf Ehrenfelder Spielplatz ist weg
Lange Gesichter bei den Kindern, die in der Umgebung des Spielplatzes an der Platenstraße wohnen. Der beliebte Hügel, den es dort einmal gab, ist verschwunden: Er musste, so das Amt für Kinder, Jugend und Familie, abgetragen werden. Denn bei der Aufschüttung des Hügels im Jahre 2001 wurden Materialien verbaut, die eine Schwermetallbelastung mit Blei und Cadmium aufwiesen.
Diese Materialien seien zwar mit einem Vlies „zugriffssicher versiegelt“ und mit sauberem Boden abgedeckt worden. Doch weil der Hügel seither intensiv von den Kindern genutzt wurde, sei dieses Vlies geradezu „freigespielt“ worden und habe Risse bekommen.
Bereich um den Hügel ebenfalls belastet
Untersuchungen des Umweltamtes auf der gesamten Spielplatzfläche hätten nicht nur eine Schadstoffbelastung im Inneren des Hügels nachgewiesen, sondern auch eine Belastung durch Blei in dem angrenzenden, bepflanzten Bereich. Die ermittelten Überschreitungen der Grenzwerte machten nach der Bundesbodenschutzverordnung eine Sanierung der betroffenen Bereiche dringend erforderlich. Die übrigen Flächen des Spielplatzes seien schadstofffrei.
Der Spielplatz in der Platenstraße, so die Verwaltung, ist „ein wichtiger Spiel- und Aufenthaltsort für Kinder und Jugendliche im dicht besiedelten Stadtteil Ehrenfeld“. Dies bestätige auch eine Standortanalyse im Rahmen der aktuellen Spielplatzbedarfsplanung. Deshalb hatten das Umweltamt, das Amt für Landschaftspflege und Grünflächen, das Gesundheitsamt sowie das Amt für Kinder, Jugend und Familie rasch ein Sanierungskonzept erarbeitet. Der erste Schritt, die Rodung des Hügels, wurde bereits Ende Februar durchgeführt - aus Gründen des Vogelschutzes, der Anfang März einsetzt.
Alter Hügel abgetragen, einen neuen Spielhügel soll es nicht geben
Nun soll die Baumaßnahme erfolgen, dazu wurde schon der Hügel abgetragen, ebenso der kontaminierte Boden der benachbarten bepflanzten Fläche. Ein neuer Spielhügel soll danach aber nicht mehr aufgeschüttet werden, die frei gewordene Fläche wird für den Fallschutz zur Verfügung stehen.
Auf welche neuen Spielgeräte sich die Kinder nun freuen dürfen, steht noch nicht fest. Dazu werden die Pänz der direkt angrenzenden Kindertagesstätte Rio und der Michael-Ende-Grundschule befragt. Eltern, Kinder und Interessierte finden dazu weitere Informationen am Bauzaun, auch Rufnummern für mögliche Rückfragen. Die Verwaltung rechnet mit Gesamtkosten in Höhe von 95.000 Euro.
„Eigentlich krass, dass hier noch bis 2001 solche Materialien verbaut wurden“, kommentiert Bezirksbürgermeister Volker Spelthann die Arbeit mit belasteten Baustoffen. Insgesamt komme aber die Arbeit an den Spielplätzen im Bezirk voran. Im vergangenen Jahr wurden zwei Spielplätze in Bocklemünd auf Vordermann gebracht – ein Bewegungsparcours soll dort hinzukommen – und einer in der Jessestraße in Neuehrenfeld. Auch der Spielplatz an St. Anna soll bald saniert werden, so Spelthann: „Und auch für die Erneuerung des Bolzplatzes am Spielplatz Gutenberg-Straße werden gerade die Pläne erarbeitet.“