Köln – Wieder hat es die Armen in der Stadt getroffen: Im S-Bahnhof Mülheim sind zwei schlafende Obdachlose mit weißer Farbe übergossen worden – und dies direkt zwei Mal. Die erste Farbattacke geschah am Morgen des 8. November gegen 5 Uhr. Tags drauf sind die beiden Männer gegen 8.30 Uhr wieder attackiert worden. Getroffen hat es die Schlafsäcke und andere persönliche Gegenstände der Obdachlosen im Alter von 29 und 32 Jahren.
Kölner Polizei gründet eigene Ermittlungsgruppe
„Wir ermitteln wegen Sachbeschädigung“, sagte ein Polizeisprecher der Rundschau. Die Männer hätten Anzeige erstattet. Der Polizei liegen mittlerweile zehn Strafanzeigen vor. Die Behörde gründete die Ermittlungskommission „Farbe“, die die Fälle aufarbeiten soll. Festnahmen hat es bisher noch nicht gegeben. In dem aktuellen Fall liegen den Beamten keine Täterbeschreibungen vor. „Die Männer schliefen als ihre Schlafsäcke mit Farbe übergossen wurden“, berichtete der Sprecher weiter. Videomaterial von Überwachungskameras ist laut Polizei angefordert worden, lag den Ermittler am Mittwochnachmittag noch nicht vor.
Ob ein Serientäter am Werk ist, kann die Polizei noch nicht sagen. Möglich sei in dem Fall von Mülheim auch ein Trittbrettfahrer. Die traurige Serie auf Obdachlose begann nach derzeitigen Erkenntnissen am 9. Oktober. An der Wallfahrtskirche St. Maria in der Kupfergasse hatte ein Unbekannter eine obdachlose Frau mit Farbe übergossen, die dort zum Schlafen lag. Dabei wurden ihre Kleidung, ihr Schlafsack und die Isomatte mit weißer Farbe beschmutzt. Die Frau sagte, dass der Täter mit seinem Fahrrad vorbeigefahren sei und sie mit Farbe übergossen habe.
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Durch die Attacke wurde die Frau wach und sah den Täter, der unerkannt verschwand. Die Polizei sucht einen den Radfahrer und hat ein Ermittlungsverfahren gegen Unbekannt eingeleitet. „Es geht um den Verdacht der gefährlichen Körperverletzung“, sagte der Polizeisprecher. Die Frau schläft an der Schwalbengasse im Schutz der Kirche. Die Kirche spendete der Frau einen neuen Schlafsack.
