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Deutsch-türkische FreundschaftKöln und Istanbul feiern 25 Jahre Städtepartnerschaft

Lesezeit 3 Minuten
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Drei Gäste aus der Türkei nahmen Anfang Oktober erfolgreich am Köln-Marathon teil.

Köln – Die Unterschriften des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan – damals Oberbürgermeister der Stadt Istanbul –, von Dr. Norbert Burger, dem damaligen Oberbürgermeister von Köln und Lothar Ruschmeier, damals Oberstadtdirektor der Stadt Köln, zieren die Partnerschaftsurkunde zwischen Köln und Istanbul. Unterschrieben am 15. März 1997. Nun blickt der Verein auf 25 Jahre zurück.

Vorstandsvorsitzender Walter Kluth sagt: „Ich persönlich blicke sehr positiv auf diese Jahre zurück, weil wir ein sehr aktiver Verein sind. Wir haben uns zum Ziel gesetzt, dass es eine Völkerfreundschaft gibt, zwischen Deutschen und Türken, im engeren Sinne zwischen Kölnern und Istanbulern. Und wir haben im Laufe der Jahre ungefähr 350 Maßnahmen durchgeführt. Da bin ich ganz stolz drauf, dass wir das geschafft haben.“ Zu diesen Maßnahmen zählen Info- und Kulturveranstaltungen, Austausch und Vorstands- und Studienreisen.

„Wir halten uns mit politischen Aussagen zurück“

Erst beim vergangenen Köln-Marathon sind drei Jugendliche aus Istanbul mitgelaufen. Und am 6. November wird Vereinsbeisitzer Ahmet Altinova gemeinsam mit 37 Läuferinnen und Läufern zum Istanbul-Marathon fliegen. Er erzählt: „Wir waren im Juni in Istanbul und da hatten wir einen Termin mit dem International Office, der Kultur und dem Sportamtsleiter. Der hat uns dann gebeichtet, dass der Istanbul-Marathon eigentlich von acht Münchnern gegründet wurde, aber die letzten Jahre seien leider die Zahlen der Deutschen zurückgegangen.“ Grund dafür sei die Pandemie, aber auch die politische Distanz.

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Vorstandsvorsitzender Walter Kluth: „Wir haben uns zum Ziel gesetzt, dass es eine Völkerfreundschaft gibt, zwischen Deutschen und Türken, im engeren Sinne zwischen Kölnern und Istanbulern.“

„Wir halten uns mit politischen Aussagen zurück, weil wir ein überparteilicher Verein sind“, sagt Kluth. Sowohl in Deutschland als auch in der Türkei habe man Mitglieder aus allen Parteien im Verein. Innerhalb der Vorstandssitzungen diskutiere man aber häufig über die politische Situation in der Türkei. Auch lade man Referenten ein, die den Kölnerinnen und Kölnern über die Lage berichte.

In 25 Jahren lief allerdings nicht immer alles rund

Denn auch in der Partnerschaftsurkunde steht als einer der Punkte: „Die gegenseitigen Bemühungen beziehen sich insbesondere auf den Austausch von Informationen über die Geschichte und die gesellschaftlichen und politischen Strukturen der beiden Städte.“

In den 25 Jahren habe es natürlich auch negative Dinge gegeben, sagt Kluth. „Unter anderem dass wir von der Istanbuler Stadtverwaltung, anders als in der Urkunde unterschrieben, keine großartige Unterstützung bekommen haben. Das heißt unsere Stadtverwaltung hier in Köln gibt Geld für unsere Aktivitäten, aber die Istanbuler Stadtverwaltung macht das nicht. Obwohl wir uns immer vorstellen, wenn wir dahin kommen uns.“ Vor allem für die  Menschen, die aus Istanbul nach Köln kommen, sei das  natürlich problematisch, weil sie die Kosten teilweise selbst tragen müssen.

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Auch mit dem Visum gibt es Probleme. „Das war nicht immer so schlimm, früher gab es weniger Probleme mit dem Generalkonsulat. Noch vor drei Jahren“, so Kluth. Der Wunsch für die Zukunft: „Einen besseren und nachhaltigeren Kontakt mit den Menschen in Istanbul zu haben und zu entwickeln und eine Unterstützung durch die Istanbuler Stadtverwaltung.“