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„Deliveroo“Essenslieferdienst stellt Betrieb ein – Fahrer stehen auf der Straße

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Deliveroo

Ein Fahrer mit einer Deliveroo-Auslieferungsbox, aufgenommen bei einer Kundgebung gegen schlechte Arbeitsbedingungen beim Essenslieferdienst Deliveroo. 

Erst wurden die Kunden informiert, dann erfuhren es die Mitarbeiter. Der Essenslieferdienst Deliveroo stellt seinen Betrieb in Deutschland ein. Bereits am Freitag ist Schluss. Allein in Köln sind rund 100 bis 150 Fahrer von der Schließung betroffen. Die Gewerkschaft NGG zeigte sich „sehr überrascht“ über das kurzfristige Aus.

In einer E-Mail, die Deliveroo am Montag an Kunden schickte, heißt es, Ziel des Unternehmens sei, „den weltbesten Essenslieferdienst zu schaffen“ und einen „herausragenden Service“ zu bieten. „Wo wir das nicht auf einem Level durchführen können, den wir erwarten und den Du verdienst, sind wir nicht tätig. Deshalb wird Deliveroo sich jetzt darauf konzentrieren, seine Aktivitäten in anderen Märkten auf der ganzen Welt auszubauen.“

Monopol für Lieferando

Offenbar war der deutsche Markt der Firma zu schwierig. Nach massiver Kritik von Fahrern an den Arbeitsbedingungen in der Branche wurde im Februar 2018 in Köln der erste Deliveroo-Betriebsrat gegründet. Kritisiert wurde etwa, dass Fahrer keine Arbeitskleidung gestellt bekamen, für die Arbeit ihr eigenes Fahrrad und Smartphone samt Datenvolumen nutzen mussten und bei Krankheit kein Geld erhielten.

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Mit dem Rückzug von Deliveroo entstehe ein Monopol, sagt Keno Böhme, Projektsekretär Lieferdienste bei der NGG. „Künftig wird der Markt für Essensauslieferung per Fahrrad in Köln und ganz Deutschland vollständig von Lieferando dominiert.“ Das Unternehmen, das zur niederländischen Gruppe Takeaway.com gehört, hatte zuvor die Konkurrenten Foodora, Lieferheld und Pizza.de übernommen.

In Köln fahren laut Böhme derzeit rund 400 bis 450 Fahrer für Lieferando, dort werde jetzt wohl ein Teil der arbeitslosen Deliveroo-Fahrer anfangen. Durch die Monopolsituation seien Verschlechterungen bei den Arbeitsbedingungen der Fahrer zu befürchten, aber auch Nachteile für die Restaurants. „Denen kann Lieferando künftig die Margen diktieren, die sie zahlen müssen, wenn sie über Lieferando Essen verkaufen möchten“, so Böhme. (fu)