Corona-Krise an Kölner HochschulenExpertin: „Viele Studenten sind verzweifelt“
Köln – Für viele Studierende in Köln hat die Corona-Krise dramatische Folgen. Das haben Vertreter der Allgemeinen Studierendenausschüsse (Asta) am Mittwoch bei einer Videokonferenzen erzählt, unter anderem sagte Dennis Krüger, stellvertretender Asta-Vorstand an der Technischen Hochschule Köln: „Wir haben viele Studierende, vor allem ausländische, die nicht mehr weiter wissen.“
Das Problem: Da die Gastronomie-Betriebe größtenteils geschlossen haben, sind laut Kölner Studierendenwerk 75 Prozent der Nebenjobs weggefallen. Die Studenten haben also Probleme, Geld zu verdienen, um ihre Kosten wie die Miete zu zahlen. Filiz Akcay von der Sozialberatung des Studierendenwerks nannte ein Beispiel aus ihrem Alltag: „Ein Sportstudent hatte als Schwimmtrainer ein monatliches Einkommen von rund tausend Euro, die Schwimmbäder sind jetzt aber geschlossen. Er hat große Sorgen, wie er seine Kosten finanziert.“ In andere Fällen haben die Eltern ihren Job verloren und können jetzt nicht mehr das Studium der Kinder finanzieren. Akcay sagte: „Uns erreichen zahlreiche Anrufe und E-Mails von verzweifelten Studierenden.“ Viele seien isoliert.
Das Studierendenwerk betreut sieben Kölner Hochschulen, stellt unter anderem Wohnungen zur Verfügung. Es selbst stundet die Mieten in seinen Wohnheimen und hat einen Notfallfonds aufgelegt, er beträgt 100 000 Euro, Studenten können einmalig bis zu 800 Euro erhalten. Die Fälle werden einzeln geprüft, nach sechs Monaten müssen die Studis mit der Rückzahlung anfangen. Noch 70 000 Euro sind im Fonds, 30 Studenten haben darauf bislang zugegriffen. Asta-Vertreter Krüger sagte zu Darlehen: „Viele scheuen das, sie wissen nicht, ob sie Darlehen zurückzahlen können.“
Deshalb hat Jörg J. Schmitz, Geschäftsführer des Studierendenwerks, Hilfe von Bund und Land gefordert. Er nannte die Lage für Studenten „dramatisch“. Schmitz teilte mit, dass möglicherweise 150 Millionen Euro bald zur Verfügung stünden, das „stehe in Rede“. Das Problem: Wie wird das Geld an die Studenten ausgezahlt, darauf wissen Bund und Land laut Schmitz keine Antwort. „Wir müssen schauen, dass die Studenten ihre Miete und Krankenversicherung bezahlen können.“ Maike Staehler vom Asta der Deutschen Sporthochschule sagte: „Viele Studenten verstehen nicht, warum das Problem nicht angegangen wird und die Forderungen nicht gehört werden.“ (mhe)