Dreharbeiten mit Hollywood-Stars in KölnDer kölscheste Actionfilm aller Zeiten
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Köln – Casey und Marwin sitzen im „Stiefel“ auf der Zülpicher Straße und trinken Kölsch. Auf den Fernsehern läuft Fußball, der 1.FC Köln erzielt gerade ein wichtiges Tor.
„Siehst du“, sagt Marwin zu Casey, „deswegen sind sie die Besten! Die werden Meister dieses Jahr!“ Was sich anhört wie das Gespräch zweier sehr optimistischer FC-Fans, ist in Wirklichkeit eine Szene aus „Collide“ – dem wohl kölschesten Actionfilm aller Zeiten.
Köln ist mehr als nur Schauplatz
Bereits in den Anfangsminuten, als ein Helikopter Bilder vom beleuchteten Dom bei Nacht einfängt, wird schnell klar: Köln ist in diesem Streifen mehr als nur Schauplatz des Filmes. Die Stadt ist ein wichtiges Element in der actiongeladenen Handlung. „Köln ist wirklich Teil der Geschichte. Wir sind Kölner und haben die Story daraufhin erarbeitet, dass er in unserer Stadt spielen soll“, sagt der Produzent Daniel Hetzer, der gemeinsam mit dem ausführenden Produzenten Kay Niessen der Kölner Produktionsfirma "hands-on producers", die eine Kinomarke der "action concept"-Gruppe ist, den Film nach NRW geholt hat.".
Die Dreharbeiten fanden unter dem Arbeitstitel „Autobahn“ von Mai bis Juli 2014 statt. Mit hochrangiger Besetzung: Oscar-Preisträger Ben Kingsley spielt einen durchgeknallten Dealer, Jahrhundertbösewicht Anthony Hopkins ist in der Rolle des Drogenbosses Hagen Kahl zu sehen. Vorrangig erzählt der Film jedoch die Liebesgeschichte von Casey (Nicholas Hoult) und Juliette (Felicity Jones), deren Glück durch eine Krankheit Juliettes auf die Probe gestellt wird. Im Film lernen sich die beiden im „Odonien“ in Nippes kennen. „Wir haben zum Drehen nach Hotspots mit internationalem Flair gesucht, und so was wie das Odonien hatten selbst unsere Schauspieler noch nicht gesehen“, sagt Niessen, der über 1000 Komparsen organisierte, um einen authentischen Rave in dem Club auf der Hornstraße darzustellen.
Auf der Leinwand wimmelt es nur so von Köln
Generell wimmelt es auf der Leinwand nur so von Köln: Die Liebesschlösser auf der Hohenzollernbrücke werden gezeigt, und am Breslauer Platz ereignet sich eine wilde Verfolgungsjagd zwischen Casey und den Männern von Kahl. Hauptschauplatz ist gegen Ende des Filmes der „Stiefel“ – zum Teil wurde dafür vor zwei Jahren extra der Verkehr auf der Zülpicher Straße unterbrochen.
Die Schauspieler seien von Köln angetan gewesen. „Nicholas und Felicity waren über zwölf Wochen hier und hatten sogar eine eigene Wohnung. Er hat im Rheinauhafen gewohnt und sie auf der Aachener Straße. Sie waren oft im Stiefel feiern oder am Brüsseler Platz. Außerdem haben sie unsere Brauhauskultur adaptiert“, lacht Niessen. Auch die Oscar-Preisträger fühlten sich sichtlich wohl. „Ben Kingsley und Anthony Hopkins konnten ganz entspannt durch die Stadt laufen, haben Köln genossen und ihre Familien hergeholt. Sie waren im Zoo oder im Phantasialand.“
Dass die Hollywoodstars das letzte Mal in Köln zu Gast waren, ist dabei laut Daniel Hetzer eher unwahrscheinlich. „Anthony Hopkins hat am Ende zu mir gesagt, dass ich ihn anrufen soll, wenn ich das nächste Drehbuch habe.“