Blutplasma gegen CoronaKölner Uniklinik behandelt Covid-19 mit Antikörpern
Köln – Um schwer erkrankten Covid-19-Patienten zu helfen, setzen einige Universitätskliniken auf Spenderblutplasma von bereits Genesenen. Die Uniklinik Köln war NRW-weit die erste, die eine Genehmigung dafür erhalten hat, dieses Verfahren anzuwenden. Derzeit werden an der Uniklinik erste Plasmaspenden präpariert. Sie sollen dann ausgewählten COVID-19-Patienten an der Uniklinik im Rahmen von Studien verabreicht werden.
Mehr als 1000 Menschen haben sich in den ersten Tagen bereits in der Spezialambulanz der Uniklinik Köln gemeldet, um als COVID-19-Genesener Blutplasma zu spenden. Das teilte Professorin Birgit Gathof, Leiterin der Abteilung Transfusionsmedizin an der Uniklinik, auf Rundschau-Nachfrage mit. Das Blutplasma von Menschen, die eine Coronavirus-Infektion überstanden haben, enthält spezifische Antikörper gegen das Virus.
Berichte über Heilungen aus China bekannt
Diese hochkonzentrierten Antikörper sollen dann Erkrankten verabreicht werden, um ihre eigenen Abwehrkräfte zu unterstützen. „Es gibt Einzelfallberichte aus China, die beschreiben, dass nach Stunden bis Tagen das Coronavirus mit diesem Verfahren erfolgreich bekämpft wurde und nicht mehr nachweisbar war“, so Gathof. Bisher ist dies aber noch kein durch kontrollierte Studien bestätigtes Therapieverfahren für COVID-19. Die Spezialambulanz für Genesene an der Uniklinik ist seit Freitag, 3. April, in Betrieb. „Aktuell suchen wir als Plasmaspender Menschen, die gesichert mit dem Coronavirus SARS-CoV2 infiziert waren und deren Erkrankung möglichst lange zurückliegt. Ideal ist, wenn die Krankheit schon etwa vier Wochen zurückliegt. Zudem müssen die Spender wieder vollständig gesund sein“, erläutert Birgit Gathof.
Patienten, die diese Kriterien erfüllen, können sich per E-Mail bei der Uniklinik melden. Sie werden dann kontaktiert. covid-plasmaspende@uk-koeln.de