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Mitarbeiterin als Schleuserin aktiv?Anklage nach Razzia bei der Stadt Köln

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Das Ausländeramt Köln

Das Ausländeramt Köln

Im Oktober wurde eine Mitarbeiterin im Ausländeramt festgenommen. Ihr wird vorgeworfen, Ausländern bei der Einreise geholfen zu haben.

Diese Razzia sorgte für Aufsehen in der Stadtverwaltung: Im Oktober 2022 ist eine Mitarbeiterin des Ausländeramtes festgenommen worden. Ihr wurde vorgeworfen, Mitglied einer Schleusergruppierung zu sein und Ausländern dabei geholfen haben, nach Deutschland zu kommen. Als Gegenleistung soll die heute 59-Jährige reichlich Geld kassiert haben. Die Anklagebehörde sprach nach der Razzia von mehr als 90 000 Euro. Nun wurde bekannt: Die Kölner Staatsanwaltschaft hat Anklage gegen die Frau und drei weitere Personen erhoben. Dies bestätigte das Landgericht. Und: Für das Verfahren gibt es bereits einen Termin vor Gericht. Am 6. Juni 2023 soll der Prozess starten.

Den vier Angeklagten wird Bestechlichkeit, Urkundenfälschung und Verstoß gegen das Aufenthaltsgesetz vorgeworfen. Die Beschuldigten sollen einreisewilligen Ausländern, die überwiegend aus Syrien stammten, dabei geholfen haben, nach Deutschland einzureisen. Pro Schleusung sollen sie mehrere tausend Euro bekommen haben. Dafür hätten sie den Einreisewilligen unrechtmäßig ausgestellte Ausweise über Mittelsmänner ins Ausland geliefert, so die Staatsanwaltschaft.

Damit hätten die Einreisewilligen beim Verlassen ihres Heimatlands ein Aufenthaltsrecht in Deutschland vorweisen können. Bei der Einreise nach Deutschland hätten sie die Ausweise entsorgt, um in Deutschland Asyl beantragen zu können. Zu der angeklagten Gruppenleiterin des Ausländeramtes sagte die Staatsanwaltschaft nach der Festnahme: „Die Mitarbeiterin der Stadt Köln soll pro Papier 3500 Euro bekommen haben“. Wie die Rundschau aus Polizeikreisen erfuhr, sollen die Angeklagten auch Flüge für die Ausländer organisiert haben. (ta)