Bildung in KölnModulbauten sollen neue Schulplätze schaffen
Köln – Etliche marode Container-Notlösungen sollen an Kölner Schulen durch langfristig nutzbare Modulbauten mit besserer Qualität ersetzt werden. Die Verwaltung erläutert in einer Vorlage für den Schulausschuss Ende März ihre geplante Offensive zur Beschaffung und Aufstellung von dauerhaften Modulbauten an einer Reihe von Schulen. Geschätzte Investitionssumme: rund 105 Millionen Euro.
Die Zeit drängt, denn an vielen Standorten sind Container oder andere Interimsbauten in die Jahre gekommen und marode. Sie waren zur kurzfristigen Schaffung von zusätzlichem Schulraum gedacht und erhielten meist nur für fünf bis zehn Jahre Baugenehmigungen.
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Eine Verlängerung ist laut Verwaltung wegen der Bauart nicht möglich, „sie sind in einem so schlechten Zustand, dass sie nicht mehr als vollwertige Unterrichtsräume genutzt werden können“. Eine Reparatur sei unmöglich oder unwirtschaftlich. Nun muss schnell Ersatz her, denn die Lage an vielen Schulen ist mehr als angespannt. Am Donnerstag steht auf der Sondersitzung des Schulausschusses die Schulbau-Gesellschaft, um noch mehr Tempo bei Neubauten zu machen.
Neue Schulen dringend nötig
Es müssen dringend bestehende Schulplätze gesichert und neue geschaffen werden, kein Zweifel – auch zum Schuljahr 2021/22 erhielten nicht alle Kinder einen Platz in der gewünschten Schulform oder in Wohnortnähe. Mit Blick auf steigende Schülerzahlen sind viele neue Schulen nötig, auch Grundschulen. Allein an Gesamtschulen mussten dieses Jahr rund 1000 Kinder abgelehnt werden.
Die Verwaltung erfasste an Schulstandorten die vorhandenen Modul- und Fertigbauten. Der künftige Bedarf und die Platzverhältnisse wurden bewertet und mit der Schulbaumaßnahmenliste abgeglichen. So soll sichergestellt werden, dass neben dem nötigen Austausch der alten Container-Anlagen gegebenenfalls ein Erweiterungsbau mit berücksichtigt und umgesetzt werden kann.
Eine 20-seitige Standortliste stellt dar, wo Plätze gesichert und zusätzliche geschaffen werden könnten. Ersetzt werden die alten Anlagen durch Modulelemente nach modernen Standards, die mit konventionell errichteten Gebäuden vergleichbar seien.
Zehn Grundschul-Maßnahmen
Die Herstellung in Serie und Ausschreibungen gleich mehrerer Standorte könnten die Bauzeit verringern und Kosten einsparen. Dabei werden Anforderungen an moderne pädagogische Raumkonzepte berücksichtigt. Die Liste enthält zehn Grundschul-Maßnahmen und eine an einer Realschule, die zügig auf den Weg zu bringen seien.
Ein Ausschreibungspaket für Erweiterungen in Holzbauweise sei etwa in Vorbereitung für Projekte der KGS Osterather Straße, GGS Kopernikusstraße und Am Rosenmaar, hinzu könnten weitere Grundschulen kommen. Die geplanten Inbetriebnahmen reichen von 2022 bis 2024.
Die Finanzierung erfolgt über den Wirtschaftsplan der Gebäudewirtschaft. Zur Refinanzierung ist im Haushalt eine zusätzliche Miete erforderlich, die sich bei einer Nutzung über etwa 50 Jahre auf jährlich 4,32 Millionen Euro brutto beläuft.
Hinzu kommen Ausstattungskosten von etwa 4,6 Millionen Euro. Gibt es Alternativen zum Modulbau-Turbo? Die Verwaltung meint: „Da die dringend benötigten Raumkapazitäten in angemessener Zeit nicht anders bereitgestellt werden können, ist keine Alternative erkennbar.“