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Antisemitismus-VorwurfKölner Politik fordert Absage des Konzerts von Roger Waters

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Roger Waters, Musiker aus Großbritannien und Mitbegründer der Band Pink Floyd

Roger Waters, Musiker aus Großbritannien und Mitbegründer der Band Pink Floyd

Der Appell der Kölner Politik: Die Arena-Chefs sollen das Konzert am 9. Mai in der Lanxess-Arena verhindern. Der britische Musiker ist wegen seiner Ansichten zu Israel hochumstritten.

Große Teile des Kölner Stadtrats haben die Geschäftsführung der Lanxess-Arena aufgefordert, das für 9. Mai geplante Konzert von Roger Waters zu verhindern. „Für antisemitische Inhalte darf auf Kölner Bühnen kein Platz sein. Dies gilt besonders in Zeiten, in denen es vermehrt, auch in Köln, antisemitische Übergriffe gibt“, heißt es in einem offenen Brief, den die Fraktionschefs von Grünen, CDU, SPD, FDP und Volt sowie die Einzelmandatsträger Ngoc-Anh Gabriel (Klimafreunde) und Thor Zimmermann unterzeichnet haben.

Vorwürfe wegen Israel-Kritik

Der britische Musiker Robert Waters, ehemaliges Mitglied von „Pink Floyd“, ist wegen seiner Ansichten zu Israel hochumstritten. Er gilt als einer der prominentesten Anhänger der israelfeindlichen und antisemitisch dominierten Organisation „Boycott, Divestment and Sanctions“ (BDS).

Die Kölnische Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit hatte Waters in einem offenen Brief an Arena-Geschäftsführer Stefan Löcher als „antisemitischen Hetzer“ bezeichnet. Ihm einen Auftritt zu ermöglichen, bedeute, „explizit judenfeindlichen Äußerungen weiter Raum zu geben“. Auch die Kölner Synagogengemeinde, die Deutsch-Israelische Gesellschaft und das Bündnis gegen Antisemitismus fordern seit Monaten, das Waters-Konzert in Köln abzusagen. Das hat die Arena-Geschäftsführung bis jedoch stets abgelehnt mit der Begründung, dafür gebe es keine rechtliche Basis.

„Wir reagieren mit Unverständnis auf die Haltung des Konzert-Veranstalters FKP Scorpio, der Waters eine Bühne ermöglicht, und fordern die Geschäftsführung der Lanxess-Arena auf, alles zu tun, um das Konzert zu verhindern“, schreiben die Ratspolitiker. Waters habe seine Bühnenauftritte „immer wieder für antisemitische Aussagen und Symbolik missbraucht“. Auf Einladung Russlands hatte Waters am 8. Februar vor dem UN-Sicherheitsrat eine Rede gehalten. Darin hatte er „Provokateure“ im Westen für den Krieg in der Ukraine mitverantwortlich gemacht.