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Aktenzeichen XYÜberfahren und liegengelassen – Kam die Tote vielleicht aus Köln?

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Cold Case bei Aktenzeichen XY: Dieses Foto zeigt laut Polizei Koblenz womöglich die unidentifizierte Tote im damaligen Kölner Frühlokal „Brückeck“.

Neustadt/Wied/Neuwied/Köln – Beim Fall einer jungen toten Frau, der am 16. März in der ZDF-Sendung „Aktenzeichen XY“ vorgestellt wurde, gibt es möglicherweise Verbindungen nach Köln. Bis heute versucht die ermittelnde Koblenzer Polizei die Identität der Verstorbenen zu klären.

Am 7. August 1991 – ein Mittwoch – gegen 22 Uhr wurde der Leichnam der Frau, die später auf etwa 20 bis 30 Jahre alt geschätzt wurde, auf der A 3 in Fahrtrichtung Köln kurz vor der Ausfahrt Neustadt (Wied) gefunden. Die Frau wurde laut den Ermittlungen von mindestens einem Fahrzeug überrollt und verstarb an ihren inneren Verletzungen. Auf der gegenüberliegenden Seite der Fundstelle befindet sich an der A 3 Richtung Frankfurt/Main die Raststätte Fernthal. Dort konnten Zeugen ermittelt werden, die die Frau tagsüber im Bereich der Raststätte gesehen haben wollen.

Foto zeigt womöglich unidentifizierte Tote im einstigen Kölner Frühlokal „Brückeck“

Trotz weltweiter Ermittlungen und einer Ausstrahlung des Falles im Januar 2005 in der Sendung „Aktenzeichen XY-ungelöst“ konnte die Identität der Frau nicht geklärt werden. Im Rahmen ihrer Ermittlungen hat die Polizei nun ein Foto gefunden, dass möglicherweise die gesuchte Frau zeigt.

„Das Foto ist aktuell unsere wichtigste Spur“, sagte Kriminalhauptkommissar Stephan Bach von der Kripo Neuwied und zuständiger Ermittler in der „Aktenzeichen XY“-Sendung. Das Foto ist demnach im Kölner Frühlokal „Brückeck“ entstanden und zeigt eine junge Frau mit blonden, kurzen Haaren, die „starke Ähnlichkeit mit der unbekannten Toten hat.“ Neben der Frau sei zudem ein unbekannter, offenbar dunkelhäutiger Mann, der vermutlich ein blaues Hemd trägt und eine Zigarette in der Hand hält zu sehen. Die beiden Männer auf dem Bild konnte die Polizei mittlerweile ermitteln. Neue Hinweise auf die Identität der Frau brachte das aber nicht.

Im Herbst 2019 hat die Polizei zudem weitere Hinweise, wonach die unbekannte Frau sich zumindest vorübergehend im Raum Köln aufgehalten haben könnte. Demnach soll sie mehrere Wochen bei einem Mann namens Helmut gelebt haben. Von ihm ist bekannt, dass er mal unter Verdacht gestanden hat, seine Frau getötet zu haben. Auch diesen Helmut sucht die Polizei.

Unbekannte Tote von der A3 Richtung Köln hatte auffällige Narben

Bemerkenswert ist zudem, dass die 174 Zentimeter große und schlanke Frau, an Armen und Beinen zahlreiche Narben hatte. Am rechten Oberarm hatte sie an typischer Stelle zwei Impfnarben und oberhalb des linken Ohres eine etwa kirschkerngroße Knochenwucherung. Außerdem wurde festgestellt, dass die junge Frau schon Mal schwanger gewesen sein muss.

Laut der Polizei trug die Verstorbene folgende Kleidung und folgenden Schmuck: beigefarbene Wollstrumpfhose, ein ärmelloses, rotweißes Kleid mit grünem Blumenmuster, rote Badesandaletten mit grünen, blauen und gelben Farbtupfern, kein Büstenhalter, kein Slip, einen silbernen Ohrring am linken Ohr, silberne Halskette mit kleinem Hollandschuh als Anhänger, silberfarbener Ring am rechten Ringfinger, kupferfarbene Swatch-Armbanduhr.

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Wer Hinweise in diesem Fall geben kann oder weiß, wer die bislang unbekannte Tote ist, wird gebeten sich unter der Telefonnummer 02631/878-344 an die Polizei Neuwied zu wenden. (red/lsc)