Abschied von US-BotschafterAls Kennedy „Kölle Alaaf“ ausrief
Köln – „Es ist eine große Ehre, in dieser unglaublichen und kultigen Stadt zu sein. Wir lieben Köln! Wir sind bald wieder hier!“ Mit dieser Eintragung in das Goldene Buch im Hansasaal des Rathauses beendeten der scheidende Botschafter der USA, Philip D. Murphy, und seine Frau Tammy, ihren Abschiedsbesuch in Köln. OB Jürgen Roters bezeichnete den Botschafter als verlässlichen Freund der Domstadt. „Köln steht Ihnen gut“, sagte Roters, der unter anderem an die Unterstützung der Amerikaner beim Aufbau der Demokratie in der Bundesrepublik erinnerte. Das Kölner Stadtoberhaupt lud das Ehepaar ein, privat den Karneval und den „1. FC Köln in der Bundesliga“ zu erleben.
Kurz vor dem Besuch von US-Präsident Barack Obama in Berlin betonte Murphy in seiner von vielen historischen Bezügen geprägten Rede die große Bedeutung Deutschlands für die USA und die gemeinsamen Werte von Freiheit, Demokratie und Menschenrechte. „Es ist und bleibt unser gemeinsames Ziel, eine bessere Welt zu bauen.“ Aktuell gelte dies besonders für Syrien, wo man die verfeindeten Lager zu einer friedlichen Lösung bewegen müsse. Entschieden trat der eloquente Botschafter dem Eindruck entgegen, Obama sei mehr an China als an Europa gelegen.
Der scheidende Botschafter nahm in seiner Rede mehrfach Bezug auf die Ansprache von John F. Kennedy, die der US-Präsident vor 50 Jahren in Köln gehalten hatte. Der US-Präsident sprach nach dem Eintrag in das Goldene Buch am 23. Juni 1963 am Rathaus vor Tausenden von Kölnern. Zu Beginn seiner kurzen Ansprache überbrachte der Präsident die Grüße der Bürger Amerikas: „Dazu gehören auch die Grüße von Köln in Minnesota, Köln in New Jersey und sogar Köln in Texas.“ „JFK“ pries das Wirken von Kanzler Konrad Adenauer für Frieden und Freiheit und die große Geschichte Kölns. Als Bürger Bostons zeigte er sich beeindruckt vom Lehren des Albertus Magnus in Köln, 400 Jahre vor der Gründung der Harvard Universität. „Köln spielt seit römischer Zeit eine besondere Rolle beim Bewahren westlicher Kultur, Religion und Zivilisation“, rief Kennedy den begeisterten Kölnern zu. Der charismatische Präsident beendete seine Ansprache mit einem umjubelten „Kölle Alaaf“.