787 neue WohnungenGAG in Köln will 250 Millionen Euro investieren
Köln – In Köln gebe es „eigentlich nur ein Unternehmen, das den geförderten Wohnungsbau wirklich vorantreibt“, erklärte Kathrin Möller, Vorstand der GAG Immobilien AG, am Donnerstag bei der Hauptversammlung des Unternehmens. Gemeint war natürlich die GAG selbst, und das konnte Möller mit Zahlen belegen. 2020 hat die GAG 580 neue Wohnungen gebaut, davon waren 312 öffentlich gefördert, also mehr als die Hälfte. Im laufenden Jahr will die GAG 787 Wohneinheiten fertigstellen, darunter 580 geförderte (74 Prozent).Unterm Strich hat der Konzern, der zu rund 88 Prozent der Stadt Köln gehört, in zehn Jahren 3039 neue Sozialwohnungen errichtet. Ihr Anteil am gesamten Neubauvolumen betrug im Schnitt 59 Prozent. Hinzu kommt, dass die GAG seit langem im großen Stil ihre Altbestände kernsaniert – auf diese Weise kamen voriges Jahr 271 Wohnungen neu auf den Markt. Dieses Jahr sollen es weitere 313 Einheiten sein.
Dagegen nimmt sich die gesamtstädtische Bilanz bescheiden aus. Nur 2013 Wohnungen wurden 2020 in Köln fertig – so wenige wie seit 30 Jahren nicht. Diese Zahlen stimmten „nicht optimistisch“, sagte Möller. Die niedrige Zahl aus dem Vorjahr sei „noch einmal unterboten“ worden, und „der positive Schwung aus 2018, als 3923 neue Wohnungen fertiggestellt wurden, scheint aufgebraucht zu sein“. Vom angestrebten Ziel von 6000 Wohnungen pro Jahr sei man in Köln „wieder weit entfernt“. Derzeit könne der Neubau öffentlich geförderter Wohnungen gerade mal den Verlust der Wohnungen kompensieren, die aus der Sozialbindung herausfallen, dabei würden dringend mehr Wohnungen mit günstigen Mieten gebraucht.
„Das bedeutet, dass Wohnen bei der GAG erschwinglich bleibt“
Hier sieht sich die GAG, der knapp 45 000 Wohnungen in Köln gehören, in einer beispielhaften Rolle. Mit einer durchschnittlichen Miete von 7,08 Euro pro Quadratmeter (5,97 Euro bei öffentlich geförderten Wohnungen) liege man deutlich mehr als fünf Euro unter der stadtweiten Durchschnittsmiete von 12,63 Euro pro Quadratmeter, erklärte das neue Vorstandsmitglied Anne Keilholz, die im Juli zur GAG kam. Die GAG-Mieten seien 2020 im Schnitt um 1,9 Prozent gestiegen und damit weniger als der Gesamtmarkt in Köln. „Das bedeutet, dass Wohnen bei der GAG erschwinglich bleibt“, betonte Keilholz.
Möller berichtete, dass die GAG Ende 2020 „die beeindruckende Zahl von 2117 Wohnungen“ im Bau hatte. Im Einzelnen waren das 1320 Neubauten, davon 1145 öffentlich gefördert, sowie 797 Modernisierungen, davon 706 gefördert. Die starke Bautätigkeit der GAG spielt sich auch in den Finanzen wieder. 2020 investierte das Unternehmen laut Keilholz 156 Millionen Euro, dieses Jahr sollen es mit rund 250 Millionen Euro deutlich mehr sein. Die Schulden stiegen auf zwei Milliarden Euro, die Zinslast verringerte sich 2020 dennoch auf 34,5 Millionen Euro – dank niedriger Zinssätze von im Schnitt 1,7 Prozent.
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Das Konzernergebnis war mit 54,9 Millionen Euro das zweitbeste aller Zeiten, doch die Dividende blieb auf Beschluss der virtuell durchgeführten Hauptversammlung mit 50 Cent unverändert – sehr zum Verdruss von Kleinaktionären, die eine deutlich höhere Ausschüttung forderten. Wie in den Vorjahren floss ein Großteil des Gewinns in die Rücklagen, die Eigenkapitalquote stieg auf 25,7 Prozent. Der langjährige Aufsichtsratschef Jochen Ott (SPD) leitete zum letzten Mal die Hauptversammlung. Er schied aus dem GAG-Aufsichtsrat aus, am Abend wurde Mike Homann, Geschäftsführer der SPD-Ratsfraktion, zu seinem Nachfolger gewählt.