Wie viele s hat nochmal die Severinstraße? Wir zeigen die häufigsten Irrtümer und räumen mit den Kölschen Fehlerteufeln auf.
Falsche Schreibweisen und Bedeutungen10 Kölner Namen, bei denen sich oft der Fehlerteufel einschleicht
Kölsche Irrungen und Wirrungen: Im ganzen Stadtgebiet lauern Fallen, was die korrekte Schreibweise oder Bezeichnung angeht. Unser Autor hat zehn von ihnen gesammelt.
1. S wie Severinstraße
Mal ist ein „S“ zu viel, mal ist eines zu wenig. Reiner Zufall ist es dabei, dass sich die Severinstraße, die Vorgebirgstraße und der Zollstocksweg im Süden der Stadt befinden. Der Fehlerteufel macht aus diesen Straßen gern mal Severinsstraße, Vorgebirgsstraße oder auch Zollstockweg.
2. Wann ist Mann ein Man?
Es ist auch tückisch: Die Herren Heinrich Suderman, Wilhelm von Grolman und Adolf Pohlman waren schließlich allesamt Männer. So unterschiedlich ihr jeweiliges Wirken, welches ihnen zu der Ehre gereichte, einen Platz- beziehungsweise Straßennamen in Köln zu bekommen: Gemeinsam haben sie, dass sich ihr Name nur mit einem „N“ am Ende schreibt. Das weiß bloß nicht jeder.
3. Kölner Herkules – bunt oder grau?
Wer nach dem Herkuleshaus fragt, wird oft auf das bunte Hochhaus an der Inneren Kanalstraße verwiesen. Das aber ist falsch, weil dies das Herkules-Hochhaus ist. Das Herkuleshaus steht aber nicht allzu weit entfernt in Neuehrenfeld an der Liebigstraße. Es war einst ein Speichergebäude und ist heute ein Apartmenthaus.
4. Colonia oder Axa?
Das Colonia-Haus in Riehl war einmal der Stolz der Kölner: 1976 war es nämlich noch das höchste Wohnhochhaus Deutschlands. Der namensgebende Versicherungskonzern Colonia wurde vom Axa-Konzern aufgekauft, das den Schriftzug hoch oben am Gebäude änderte. Heißt es also nun Axa-Hochhaus? Man weiß es nicht so genau. Immer noch von „Colonia-Hochhaus“ oder ganz korrekt Colonia-Haus zu sprechen, ist jedenfalls nicht falsch. Das steht nämlich noch über dem Eingang.
5. Falsche Schulnamen in Köln
Das „Blüchergymnasium“ ist nur eines von vielen Beispielen, wo der Straßenname eine dort liegende Schule scheinbar für alle Zeiten prägt. Das Leonardo-da-Vinci-Gymnasium an der Blücherstraße in Nippes leidet darunter ebenso wie auch die Ehrenfelder „Gravenreuthschule“, die eigentlich nach den Geschwistern Scholl benannt ist, oder die „Dechenschule“ in Neuehrenfeld, bei der Namenspate Joseph von Eichendorff gern vergessen wird.
6. Apropos Blücher
Ein blau-gelbes Wappen mit dem Heliosturm drin? Das müsste mit Ehrenfeld zu tun haben. Hat es aber nicht. Es gehört zum Hobby-Fußballverein „Vorwärts Blücherpark“. Und dieser Park – sorry an alle hier oftmals irrenden Ehrenfelderinnen und Ehrenfelder – gehört zum Bezirk Nippes.
7. Wo ist eigentlich Görlingen?
Hartnäckig beharren viele auf die Schreibweise „Görlinger Zentrum“ in Bocklemünd/Mengenich und die meisten Menschen sprechen es auch so aus, als ob es das Zentrum von Görlingen wäre. Nämlich mit Betonung auf dem Wort Zentrum. Es ist aber nach dem SPD-Politiker Robert Görlinger benannt. Daher wären ein Bindestrich oder die Schreibweise in einem Wort korrekt, wie beim ebenfalls nach einem Sozialdemokraten benannten Ollenhauerring, den so gut wie niemand Ollenhauer Ring nennt.
8. Namen von Kölner Einkaufszentren
Wer merkt sich schon so etwas? Den der Opernpassagen an der Breite Straße jedenfalls längst nicht jeder. Beim Namen „Schweizer Ladenstadt“ wissen jedoch die meisten Kölnerinnen und Kölner, was gemeint ist. Bei den „Kalk-Arkaden“, die offiziell eigentlich Köln-Arcaden heißen, ist es ebenso, wie auch beim „DuMont-Carree“, von dem längst nicht jeder mitbekommen hat, dass es inzwischen Quincy heißt.
9. Die Kölner Stadtautobahn
Die Stadtautobahn: Je nachdem von welcher Rheinseite man kommt, hat sich der Begriff, der für den nie verwirklichten Nord-Süd-Highway durch den Inneren Grüngürtel stand, fälschlicherweise längst eingebürgert: Für den rechtsrheinischen Zubringer von und zur Zoobrücke bis zum Kreuz Ost oder für das Stück der A57 zwischen dem Herkules-Ei und dem Kreuz Nord.
10. Deichmann
Nicht wenige, die auf der Millionenallee auf dem Melatenfriedhof am imposanten Grab von Wilhelm Ludwig Deichmann und seiner Familie vorbeigehen, denken dabei an den bekannten Schuh-Händler. Stimmt aber nicht. Dieser Deichmann war Begründer eines Bankhauses, das Vorläufer der heutigen Deutschen Bank ist.