Das Duell zwischen 1. FC Köln und Fortuna Düsseldorf gilt als Risikospiel. Polizei warnt vor Verkehrsstörungen und Pyrotechnik.
1. FC Köln und Fortuna DüsseldorfSo bereitet sich die Kölner Polizei auf das Derby in Köln vor
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Anfang Dezember hatten Fans eine enorme Menge an Pyrotechnik abgefeuert.
Copyright: IMAGO/Kolvenbach
Das echte Derby ist für viele Fußballfans im Rheinland das Spiel des 1. FC Köln gegen Borussia Mönchengladbach. Doch abgestuft wird auf der Seite der FC-Anhänger auch die Mannschaft aus der ungeliebten Landeshauptstadt verachtet. Dieses Spiel steht am Sonntagmittag an, und erneut dürften die Gemüter hochschlagen. Nicht ohne Grund nennt die Polizei die Begegnung des 1. FC Köln gegen Fortuna Düsseldorf ein „Risikospiel“.
Bei Begegnungen dieser Art steht das Thema Sicherheit ganz oben auf der Agenda. Es werden weit über 1000 Polizisten im Einsatz sein, Straßen werden weiträumig abgesperrt, eine Besprechung jagt die andere bei der Polizei in Köln und im Vorfeld werden bekannte Problemfans „ins Gebet genommen“, mit dem deutlichen Hinweis keine Straftaten zu begehen.
Manche polizeibekannte Anhänger erhielten im Vorfeld ein Betretungsverbot. Anwohner und Fans müssen laut Polizei mit Verkehrsstörungen im Stadtgebiet und mit Straßensperrungen rund um das Stadion rechnen. Für die Anreise zum Spiel sollten Fans daher auf das Auto verzichten und stattdessen öffentliche Verkehrsmittel nutzen, teilte die Polizei mit.
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Derby 1. FC Köln: Intensive Vorbereitung
Wie immer vor brisanten Spielen macht die Einsatzleitung deutlich, was sie von den Fans erwartet: Der Leitende Polizeidirektor Bastian Marter, der den Einsatz rund um das Risikospiel mit Unterstützung eines Führungsstabes leiten wird, betont: „Wir haben uns auf diese Begegnung intensiv vorbereitet und werden bereits deutlich vor Anpfiff des Spiels präsent sein, damit alle friedlichen Fans ein hoffentlich spannendes und sportliches Rhein-Derby erleben können.
Denen, die solche Veranstaltungen für Ausschreitungen, körperliche Auseinandersetzungen oder Provokationen nutzen wollen, werden wir frühzeitig entgegentreten. Unabhängig von Vereinsfarben hat Gewalt im Fußball nichts verloren“, macht Marter deutlich.
Im Vorfeld des Derbys hätten „szenekundige Beamte“ aus Köln und Düsseldorf bereits Erfahrungen und Erkenntnisse ausgetauscht, um mögliche Ausschreitungen im Keim zu ersticken, betonte der Einsatzleiter. In einem Fanbrief appelliert die Polizei derweil an Anhänger beider Vereine, „der anderen Mannschaft mit Respekt und Freundlichkeit“ zu begegnen. Die Fans werden dazu aufgerufen, sich von Gewalttätern zu distanzieren und Provokationen zu unterlassen. Fast gebetsmühlenartig betont die Kölner Polizei, dass das Zünden von Pyrotechnik verboten ist. „Das Abbrennen von Pyrotechnik ist bei öffentlichen Veranstaltungen gesetzlich verboten. Pyrotechnik kann schwerste Verletzungen verursachen. Wenn Sie durch die Nutzung von Pyrotechnik verletzt wurden, wenden Sie sich bitte an die hinter den Blöcken stationierten Ersthelfer der Rettungsdienste“, heißt es im Fanbrief beider Vereine an die Anhänger.
Dass sich Fan-Chaoten in der Kölner Südkurve an das Pyroverbot halten, ist äußerst unwahrscheinlich: „Es wäre ein Fußballwunder, wenn es in der Kurve am Sonntag nicht raucht und kracht“, sagte ein Beamter. Sollte wieder Pyrotechnik im großen Stil abgebrannt werden, droht dem FC wieder eine saftige Geldstrafe. Und dabei ist das Strafmaß nach dem großen Pyrotechnik-Vorfall im Dezember beim Pokalspiel gegen Hertha BSC noch nicht einmal beziffert.
Nach der exzessiven Pyroshow von Fans des 1. FC Köln beim DFB-Pokal-Heimspiel den Hauptstadtclub hatte die Polizei Ermittlungen wegen gefährlicher Körperverletzung und Verstößen gegen das Sprengstoffgesetz eingeleitet. „Durch die Verwendung von Pyrotechnik kam es zu einer erheblichen Rauchgasentwicklung“, erklärte damals eine Sprecherin der Polizei. Eine Person wurde verletzt. Darüber hinaus würden Verstöße gegen das Versammlungsgesetz geprüft. „In diesem Zusammenhang werten die Ermittler unter anderem Videoaufnahmen aus dem Stadion auf“, sagte die Sprecherin weiter.
Stadion in dichte Rauchwolke gehüllt
Vor dem Anpfiff der Partie, die der 1. FC Köln mit 2:1 nach Verlängerung für sich entscheiden konnte, hatten FC-Fans auf der Südtribüne massenhaft Pyrotechnik abgebrannt und das mit 50 000 Besuchern ausverkaufte Rheinenergie-Stadion in eine Rauchwolke gehüllt. Neben bengalischen Feuern schossen die Anhänger vor den Augen von drei Millionen Zuschauern bei der Live-Übertragung des ZDF unzählige Raketen aus Feuerwerksbatterien ab, die über die Tribüne verteilt waren. Zuvor hatten sich die Täter im Schutz einer ausgerollten Blockfahne maskiert.
Der „Pyro-Wahnsinn“ vom Dezember 2024 wird weiter beim Deutschen Fußball-Verband untersucht: „Das Verfahren ist weiterhin beim DFB-Kontrollausschuss anhängig“, teilte ein Sprecher des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) auf Anfrage der Rundschau mit. Ein Zeitpunkt für eine Entscheidung über die Höhe der Geldstrafe wurde nicht genannt. „Wenn es dazu irgendwann eine Entscheidung des DFB-Sportgerichts geben sollte, wird sie auf der DFB-Website veröffentlicht“, hieß es weiter vom DFB auf die Anfrage der Rundschau.