Für eine Studie wurden Gäste der Kölner Bezirks-Einkaufsmeilen persönlich befragt. Die Neusser Straße schnitt dabei ordentlich ab.
Einkaufen in Köln-NippesAngebot, Ambiente, Erreichbarkeit – Womit die Neusser Straße punktet
Die Neusser Straße kann sich in der Publikumsgunst im Vergleich zu anderen Kölner Einkaufsstraßen behaupten: Eine knappe „2 -“ haben ihr die befragten Besucher bei einer Studie im Auftrag der städtischen Wirtschaftsförderung „Köln-Business“ verliehen. In die Bewertung flossen etwa das Produktsortiment, die Gastronomie und sonstige begleitende Angebote, das Ambiente und die Erreichbarkeit der Meile ein.
Bei der Gesamtbewertung der Attraktivität erzielte das Bezirkszentrum Neusser Straße – definiert als Zone zwischen Kempener Straße und Niehler Kirchweg, inklusive der direkt anliegenden Bereiche in den Seitenstraßen und dem Wilhelmplatz – eine Durchschnittsnote von 2,5, verglichen mit 2,9 im stadtweiten Schnitt der zwölf untersuchten Einkaufsmeilen.
Ein „ungenügend“ hat keiner der Befragten vergeben
Im Einzelnen vergaben 50 Prozent der rund 200 dort Befragten für das Nippeser Zentrum die Note Zwei, 33 Prozent eine Drei und jeweils sieben Prozent die Bestnote oder ein „ausreichend“. Nur für zwei Prozent war die Neusser Straße „mangelhaft“, eine Sechs gab es nicht zu vermelden.
Unter den großen Kölner Veedels-Einkaufsmeilen lagen Lindenthal (Dürener Straße) und Ehrenfeld (Venloer Straße) mit jeweils 2,0 ganz vorne, gefolgt von Sülz (Berrenrather, Sülzburg- und Luxemburger Straße) mit einer 2,2 und die südliche City (Severin-, Bonner und Merowingerstraße) mit 2,4.
Rechtsrheinische Einkaufsstraßen schnitten schlechter ab
Deutlich schlechter schnitten im Kölner Vergleich die rechtsrheinischen Einkaufsstraßen ab. So kamen Kalk (Kalker Hauptstraße inklusive Arcaden) und Porz (rund um den Friedrich-Ebert-Platz) nur auf einen Schnitt von 3,9. Schlusslicht war Dellbrück (Dellbrücker Hauptstraße) mit einem Votum von 4,5. Die Nippes direkt benachbarte Einkaufszone „Nördliche Innenstadt“ (Eigelstein und innenstädtischer Teil der Neusser Straße) brachte es auf eine 2,8 in der Gesamt-Beurteilung.
Auch die Teilergebnisse lassen aufhorchen: Kein einziges Einzelhandels-Sortiment wurde von den Befragten auf der Neusser Straße für schlecht befunden. Gegenüber der stadtweiten Tendenz deutlich punkten konnte die Nippeser Hauptmeile mit ihrem Angebot an Büchern. Ebenfalls positiv bewertet wurden die Lebendigkeit und der Erlebniswert der Meile sowie die gute Bus- und Bahn-Erreichbarkeit.
Kritisiert wurden die schlechten Anreisemöglichkeiten per Auto oder Motorrad sowie (wie bei den meisten anderen Kölner Einkaufsmeilen allerdings auch) fehlende Parkplätze. Allerdings: Nur 21 Prozent der Befragten, wie im städtischen Schnitt auch, reisten individual-motorisiert an. Überdurchschnittliche 37 Prozent (Untersuchungs-Schnitt: 29 Prozent) nutzten Bahn und Bus.
„Ein Ort zum Wohlfühlen und Leute treffen“
Die Aussage, dass die Neusser Straße „ein Ort der kurzen Wege“ sei, bejahten überdurchschnittliche 92 Prozent. Für jeweils 74 Prozent ist die Neusser ein „Ort zum Wohlfühlen und Leute treffen“ sowie „der Ort für den täglichen Einkauf“. 69 Prozent der Befragten würden die Meile „wahrscheinlich weiterempfehlen“.
Bei der Frage, was man im Nippeser Zentrum vermisse, nannten die Teilnehmer – vielleicht etwas erstaunlich – mehr Gastronomie (17 Prozent), sowie mehr Vielfalt und modernere Läden (13 Prozent). Unter den weiteren Einzelnennungen waren Hobby- und Bastelbedarf, eine Metzgerei, ein Käseladen, ein Fischgeschäft, Elektronik und Heimtextilien. 60 Prozent gaben hingegen an, dass es ihnen im Nippeser Zentrum an nichts fehle.
Für die Studie hat die Gesellschaft für Markt- und Absatzforschung mbH (GMA) im Auftrag von Köln-Business im September und Oktober 2023 jeweils rund 200 Gäste der Bezirks-Einkaufsmeilen persönlich befragt.