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Mehr AufenthaltsqualitätEhemalige Parkplätze weichen „Verweiloasen“ auf Venloer Straße

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Zu sehen sind Holzmöbel, die auf der Venloer Straße stehen.

Neue Sitzmöglichkeiten auf der Venloer Straße in Ehrenfeld.

Die Venloer Straße hat neue Sitzmöbel, das Veedelszentrum soll wieder lebendiger werden. Bürger können ihre Meinung dazu bei der Stadt äußern.

Stefanie Hartmann ist begeistert: „Toll, dass die jetzt hier stehen, so kann man beim Shopping mal ausruhen, ohne dass man gleich irgendwo einen Cappuccino bestellen muss“, sagt sie mit Blick auf die wuchtige „Wellenliege“ aus Holz, die seit kurzem in der Nähe des Geisselmarkts steht. Schräg gegenüber, auf der anderen Seite der Venloer Straße, wurde gleich eine komplexe Sitzlandschaft aufgestellt, auf der locker ein halbes Dutzend Passanten Platz findet. „Parklet“ heißt das gute Stück offiziell, mit viel Grün bestückt ist es auch und wirkt gemütlich.

Zum neuen Mobiliar der Venloer Straße im Einbahnstraßenabschnitt zwischen Ehrenfeldgürtel und Piusstraße gehören außer acht Pflanzkisten noch drei eher unspektakuläre, flache Sitzpodeste. Seit ihrer Aufstellung als Teil des großangelegten Verkehrsversuchs, der im Oktober 2023 startete, werden die Möbel gern genutzt, das freut Bezirksbürgermeister Volker Spelthann (Grüne) sichtlich: „Unser Veedelszentrum wird endlich wieder der lebendige Treffpunkt, den wir uns alle wünschen.“ Davon, so Spelthann, profitierten auch Handel, Gastro und Dienstleister entlang der Straße: „Leerstände wie vor dem Versuch gibt es so gut wie keine mehr.“

Neue Sitzmöglichkeiten auf Venloer Straße

Sabine Wotzlaw, Sprecherin der Stadt, bestätigte auf Nachfrage, dass die „Verweiloasen“ auf vielfachen Wunsch aus der Bevölkerung geschaffen wurden. Sie sind ein direktes Ergebnis der Gestaltungsworkshops, die in diesem Frühjahr im Rahmen des Verkehrsversuchs stattgefunden hatten: „Sehr viele Teilnehmende wünschten sich eine Aufwertung des Raumes und eine höhere Aufenthaltsqualität auf der Venloer Straße in Form von zusätzlichen Sitzgelegenheiten und mehr Grün“, so Wotzlaw.

Alle Sitzgelegenheiten und Beete wurden auf ehemaligen Parkplätzen eingerichtet, die Ladezonen wurden nicht angetastet, um den Lade- und Lieferverkehr der Gewerbetreibenden nicht zu behindern. Angemietet wurden die Möbel beim Kölner Start-up Stadtkontraste, das bereits für die Möblierung der Deutzer Freiheit gesorgt hatte.

An der Begrünung und Bepflanzung hatten sich Anwohner beteiligt. Kostenpunkt für die drei Monate inklusive Auf- und Abbau, Wartung und Gießen der Pflanzen: rund 29.000 Euro. Allerdings werden die neuen Attraktionen Mitte November wieder verschwinden, im Herbst und Winter sei der Bedarf an Sitzplätzen im öffentlichen Raum eher gering, so der Gedanke.

Ob die Möbel dann im kommenden Jahre wieder auftauchen, womöglich in veränderter Form, an anderen Orten, in größerer Zahl – das alles können die Bürger mitentscheiden. Indem sie sich auf dem Beteiligungsportal der Stadt, Meinung für Köln, zu ihren Erfahrungen und Wünschen im Zusammenhang mit den Verweiloasen äußern. Das ist noch bis zum 19. September möglich. Bis dahin können die Bürger auch ihre Meinung zur künftigen Gestaltung der Fahrbahn abgeben.