In der Kölner Innenstadt reiht sich ein Kiosk an den nächsten. Doch der All-In-Kiosk bietet seinen Kunden mehr als Alkohol und Süßigkeiten.
Kiosk-TourAll-In-Kiosk am Friesenplatz dreht Musik laut auf und bietet besonderen Lieferservice
Es ist Freitagabend, direkt am Friesenplatz. Im All-In-Kiosk läuft laute Musik – „besser als in den Clubs“, sagt Mitarbeiter Donyél. Der 23-Jährige ist einer von sechs Mitarbeitern des Kiosks und steht fast jeden Tag hinter dem Tresen.
Gerade tönt der Radiohit „Cold Heart“ von Dua Lipa und Elton John aus den Boxen, passend zur Kundschaft: feierlustige, junge Menschen. Am Wochenende hat der Kiosk sogar manchmal einen Türsteher, sagt Donyél. Denn vor der Tür, auf den Ringen, gibt es manchmal Rangeleien.
All-In-Kiosk am Friesenplatz bietet Nacht-Lieferservice
Die Partystimmung ist aber nicht das einzige, was den All-In-Kiosk besonders macht. Im Umkreis von zehn Kilometern bietet er freitags und samstags von 18 Uhr bis 3 Uhr und sonntags von 18 Uhr bis 0 Uhr einen Nacht-Lieferservice an.
Die Bestellung erfolgt per Anruf, Lieferando bringt die Ware aus. Bestellungen im Kiosk selbst liegen innerhalb von ein bis zwei Tagen zur Abholung bereit, sagt Donyél. „Für Kunden, die wir sehr gut kennen, fahren wir sogar persönlich raus.“
Auch das Sortiment kann sich durchaus sehen lassen und kommt beim Ringe-Publikum gut an. So zählt der Kiosk beispielsweise zehn verschiedene Wodka- und 48 Biersorten. Am Abend erhellen bunte Lichter die Schnapsflaschen oben auf den prall gefüllten Kühlschränken.
Der All-In-Kiosk ist kein kleines Büdchen, wo sich die Kunden auf den Füßen stehen. Im Gegenteil: Hier sieht es aus wie in einem Mini-Supermarkt: Aufsteller mit Softgetränken, Orangenlimo oder Kölsch, eine Kühltruhe voll Eis und eine dosenförmige Kühlanlage gefüllt mit Energy-Drinks. Auch die typische gemischte Tüte gibt es hier, mit Gummibärchen, Lakritz und Bonbons.
All-In-Kiosk startet kurz vor Corona-Pandemie
Den All-In-Kiosk gibt es seit Februar 2020. Ein schwieriger Start, denn einen Monat später ordnete die Bundesregierung den ersten Corona-Lockdown an. Das habe dem Geschäft schwer zugesetzt, sie hätten aber dauerhaft geöffnet gehabt, erzählt Donyél.
Heute habe der Kiosk aber, insbesondere am Wochenende, sehr viele Kunden. Manchmal kämen Stammkunden heute sogar nur, um sich einfach mit Donyél zu unterhalten.
Als ein Stammkunde in den Kiosk kommt, begrüßen er und Donyél sich mit Handschlag und Umarmung. Immer mehr überwiegend junge Kunden treten an den Tresen und decken sich für den Partyabend ein: Kölsch, Zigaretten, Eistee.
Donyél dreht die Musik auf, irgendwann kommt ein Lieferando-Fahrer und holt mehrere Flaschen Alkohol ab. Im All-In-Kiosk ist immer was los.
All-In-Kiosk
Adresse: Hohenzollernring 69, 50672 Köln
Öffnungszeiten: Rund um die Uhr geöffnet
Ein Kölsch kostet: 2 Euro
Ein Kaffee kostet: 2,20 Euro
Die Serie: Am Büdchen
Die Kiosk-Kultur gehört zu Köln wie der Karneval. Grund genug also, unseren liebsten Büdchen eine eigene Serie zu widmen. Für die „Kölner Kiosk-Tour“ sind Nachwuchsreporter der Kölner Journalistenschule losgezogen und haben in jedem Bezirk die einzigartigsten Büdchen zusammengetragen. Ob Mittagstisch vom Edel-Koch, vegane Stullen oder Minigolfanlage: In unserer Sommer-Kiosk-Serie ist für jeden etwas dabei.