Die Kalker Hauptstraße ist die wichtigste Geschäftsstraße Kalks und multikultureller Anlaufpunkt für Menschen aller Altersklassen. Nur wenige Minuten vom Einkaufszentrum „Köln Arcaden“ entfernt, an einer großen Kreuzung, liegt der „Kiosk Kalk“, der es schafft, dieser buntgemischten Kundschaft gerecht zu werden.

Hier herrscht Tag und Nacht reger Betrieb, kein Wunder also, dass Familie Abdulla ihren Kiosk an 365 Tagen im Jahr rund um die Uhr geöffnet hat – ein Alleinstellungsmerkmal im Veedel.

Chips aus Mexiko, Gebäck aus Polen

Neben den klassischen Kioskwaren wie Chips, Schokoriegel und Eis stehen hier auch internationale Snacks wie „Spongiez“, ein polnisches Gebäck mit Cremefüllung, oder „Takis“-Chips aus Mexiko in den Regalen. Während Kaffee, Cappuccino und Co. nur einen Euro kosten, lagern auf höher gelegenen Regalbrettern auch Spirituosen und hochwertiger Champagner sowie das teuerste Produkt des Ladens: ein Cognac der Marke „Rémy Martin“ für 4000 Euro.

Beim Blick in die Kühlschränke auf der gegenüberliegenden Seite des Tresens fällt auf, dass die 0,33-Liter-Flasche Kölsch genauso viel kostet wie der halbe Liter: nämlich 1,50 Euro. „Im Einkauf kosten die Flaschen fast das Gleiche“, sagt Mohamed Abdulla. Das wolle die Familie so auch an die Kunden weitergeben.

Der Kiosk Kalk im ÜberblickAdresse: Rolshover Straße 10, 51105 KölnÖffnungszeiten: Montag bis Sonntag, rund um die UhrEin Kölsch kostet: 1,50 EuroEin Kaffee kostet: 1,00 Euro

Mehr als 300 verschiedene Zigarettenpackungen

Nicht nur die Ware wird der vielfältigen, internationalen Kundschaft gerecht. Auch die Familie Abdulla gibt ihr Bestes: „Durch den Kontakt mit Kunden eigne ich mir stetig neue Sprachen an“, erzählt Abdulla über seine Arbeit im Familienbetrieb. Der 23-Jährige spricht, so sagt er, fließend Deutsch, Kurdisch, Englisch und Spanisch. „Ich stehe fast täglich im Laden und kann mich inzwischen in den Grundlagen vieler Sprachen wie Albanisch, Bulgarisch, Kroatisch, Arabisch und Rumänisch unterhalten.“

Kiosk-Tour

Kölsche Vita auf dem Minigolfplatz Rodenkirchen

Von

Leonie Vißer

Merken

Im Minutentakt betreten Kunden den Laden, sodass der nur 25 Quadratmeter große Raum schnell an seine Grenzen stößt. Mohamed begrüßt eine Gruppe junger Mädchen, die Softgetränke und Snacks kaufen. Ein Nachbar, Stammkunde des Ladens, holt sich eine Flasche Wein zum Abendessen und ein Paketbote lässt sich eine Packung Zigaretten von hinter dem Tresen reichen. „Bei uns gibt es mehr als 300 verschiedene Zigarettenpackungen. Unser Lieferant sagt, damit gehören wir zu den Top-15-Kiosken in Köln“, sagt Abdulla.

Familie Abdulla hat den Kiosk selbst renoviert

Vor fünf Jahren kaufte Mohamed Abdullas Vater Ayad den „Kiosk Kalk“, damals hatte das Büdchen schon zwölf Jahre auf dem Buckel. „Wir haben viel Zeit, Geld und Herzblut investiert, um den Kiosk auf Vordermann zu bringen“, sagt Abdulla. „Alles, was wir konnten, haben wir selbst gemacht“, erzählt er und zeigt stolz Vorher-Nachher-Bilder. Alte, vergilbte Fliesen ersetzte die Familie durch eine weiße Tapete. Die Theke bekam einen neuen Platz, blaue LED-Leisten beleuchten die Produkte in hellbraunen Holzregalen.

Natürlich gebe es manchmal auch unfreundliche Kunden, sagt Abdulla. „Aber ich begegne den Leuten immer mit einem Lächeln und einem freundlichen Hallo.“ Im Optimalfall in der passenden Sprache versteht sich.

Die Serie: Am Büdchen

Die Kiosk-Kultur gehört zu Köln wie der Karneval. Grund genug also, unseren liebsten Büdchen eine eigene Serie zu widmen. Für die „Kölner Kiosk-Tour“ sind Nachwuchsreporter der Kölner Journalistenschule losgezogen und haben in jedem Bezirk die einzigartigsten Büdchen zusammengetragen. Ob Mittagstisch vom Edel-Koch, vegane Stullen oder Minigolfanlage: In unserer Sommer-Kiosk-Serie ist für jeden etwas dabei.