AboAbonnieren

Mehr als 20.000 Euro wertKerpener Paar will Schreibmaschine für Flutopfer versteigern

Lesezeit 2 Minuten

Sieglinde und Rudolf Doose stiften eine wertvolle Schreibmaschine.

Kerpen-Sindorf – Als Eduard Thürey 1907 das Modell 1 seiner Schreibmaschine mit dem Typenrad aus Hartgummi auf den Markt brachte, konnte er nicht ahnen, dass sie mehr als 100 Jahre später einmal bei einer Flutkatastrophe eine helfende Rolle spielen würde. Der Hamburger, der in Köln-Deutz sein Glück mit der nach ihm benannten Schreibmaschinengesellschaft gemacht hatte, schuf ein kleines mechanisches Kunstwerk mit 28 Tasten, die 84 Zeichen erzeugen konnten. In Sammlerkreisen wird diese Schreibmaschine mit mehr als 20.000 Euro gehandelt.

Rudolf Doose hat gleich zwei dieses Typs in seinem Sindorfer Schreibmaschinenmuseum Qwertzuiopü. Die schönere von beiden stiften er und seine Frau Sieglinde jetzt zugunsten „einer oder mehrerer Familien, die von der Flutkatastrophe betroffen sind und die buchstäblich vor dem Nichts stehen“.

Kerpen: Auktion findet in Köln-Godorf statt

Auf einer internationalen Auktion im Auktionshaus Breker in Köln-Godorf, das sich auf technische Antiquitäten spezialisiert hat, findet am Samstag, 25. September, die Versteigerung statt. Bieter aus aller Welt können sich daran beteiligen. Das Mindestgebot liegt bei 20.000 Euro, dann soll es in Tausenderschritten möglichst weit nach oben gehen, hoffen Sieglinde und Rudolf Doose.

Schreibmaschine 20.000 Euro

Sieglinde und Rudolf Doose stiften eine wertvolle Schreibmaschine.

„Heute habe ich auch noch die gute Nachricht erhalten, dass der Auktionator Uwe Breker komplett auf den sonst üblichen Aufschlag verzichten werde, sodass mehr für die Flutopfer übrig bleiben kann“, sagt Doose erfreut. Vor genau zehn Jahren sei eine solche Maschine für 17.000 plus Aufschlag verkauft worden. Der Käufer, es war Doose, musste schließlich mehr als 20.900 Euro auf den Tisch legen, um an das begehrte Sammlerstück zu gelangen.

Einzige doppelte Schreibmaschine im Museum

Durch Zufall gelang ihm auch der Kauf einer zweiten, baugleichen Maschine: „Wir haben diese Maschine als einzige doppelt in der Ausstellung. Das muss ja nicht sein, und das schlimme Schicksal der Menschen, die alles verloren haben, macht uns beiden wirklich schwer zu schaffen. Da wollen wir etwas gegen tun.“

Derzeit werden Detail- und Farbaufnahmen von dem guten Stück im Auktionshaus angefertigt. Eine Sonderseite im Herbst-Auktionskatalog ist der Sindorfer Schreibmaschine schon gewiss.

Das könnte Sie auch interessieren:

Donnerstag erfuhr Rudolf Doose vom Auktionator, dass „weltweit nur noch sieben Maschinen dieses Typs“ bekannt seien. Eine echte Rarität also. Den Erlös wollen die Eheleute Doose persönlich und öffentlich übergeben.