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Weiberfastnacht in KölnBezirksregierung hält Ausweichfläche auf Uniwiese für zulässig

Lesezeit 3 Minuten
Unzählige Flaschen und Abfall liegen am Tag nach dem Elften Elften auf der Kölner Uniwiese.

So sah es am Tag nach dem Elften Elften 2022 auf der Uniwiese aus.

An Weiberfastnacht plant die Stadt eine Ausweichfläche auf der Uniwiese, um das Studentenviertel zu entlasten. Naturschützer kritisierten die Pläne und legten Beschwerde bei der Bezirksregierung ein. Die hält die Fläche allerdings für zulässig.

Die Bezirksregierung Köln hat die Ausweichfläche für Weiberfastnacht auf der Uniwiese als zulässig eingestuft. Die Entlastungsfläche im Inneren Grüngürtel verstoße zwar gegen die Richtlinien des Landschaftsplans der Stadt. Es lägen allerdings Voraussetzungen vor, die eine Befreiung des Verbots im Sinne des Bundesnaturschutzgesetzes ermöglichten.

Die Stadt Köln, die von der Bezirksregierung zu einer Stellungnahme aufgefordert wurde, rechnet nach den Erfahrungen am Elften Elften 2022 im Falle eines zu großen Besucheransturmes auf das Kwartier Latäng mit einer Gefahr für Leib und Leben der Feiernden. Nach kritischer Prüfung kommt die Bezirksregierung ebenfalls zum Schluss: Für die Gefahrenabwehr sei die Maßnahme der Stadt erforderlich. So steht es in einer Stellungnahme der Bezirksregierung.

Die Umweltschützer des BUND und der Naturschutzbeirat hatten im Januar bei der Bezirksregierung als Höhere Naturschutzbehörde Beschwerde gegen das Sicherheits- und Sperrkonzept der Stadt eingelegt. Veranstaltungen auf der als Landschaftsschutzgebiet ausgezeichneten seien illegal, begründete der BUND.

Eine halbe Million Euro für die Bodenplatten

Die Stadt plant für Weiberfastnacht eine rund 25.000 Quadratmeter große Ausweichfläche auf der Uniwiese zwischen Luxemburger Straße und Bachemer Straße. Die Fläche wird mit Bodenplatten geschützt, die auch bei Konzerten im Rheinenergie-Stadion zum Einsatz kommen. Miete sowie Auf- und Abbau der Platten kosten die Stadt eine halbe Million Euro. Sobald der Andrang auf das Kwartier Latäng zu groß wird, will die Stadt die Ausweichfläche öffnen. Ein DJ sorgt dabei für das musikalische Programm, dazu wird es gastronomische Angebote geben. Die Stände dürfen alkoholische Getränke mit bis zu 15 Volumenprozent anbieten.

Nach dem Elften Elften hatte die Verwaltung alternative Ausweichflächen geprüft, unter anderem ging es um Flächen auf den Ringen, an der Deutzer Werft, auf den Jahnwiesen oder den Poller Wiesen. Für die Stadt bestätigte die Bewertungsmatrix die Uniwiese als besten Standort. Hauptargument ist die Nähe zur Zülpicher Straße. Für die Bezirksregierung ist das offenbar auch ein akzeptables Ergebnis. Vor allem, weil für die Entscheidung zwischen Elften Elften und Weiberfastnacht nicht viel Zeit blieb.

BUND: Appell an junge Feiernde

Für die Sessionseröffnung im November 2023 – ein Samstag – sei es erneut notwendig, Alternativen zu prüfen. Da sind sich Stadt und Bezirksregierung einig. „Die Bezirksregierung geht davon aus, dass diese Alternativen-Prüfung rechtzeitig zum 11.11.2023 vorliegt. Hieraus könnte sich eine aus naturschutzfachlicher Sicht optimierte Lösung, möglicherweise an einer anderen Stelle, ergeben“, heißt es in einer Stellungnahme der Bezirksregierung.

Nachdem der BUND mit seiner Beschwerde gescheitert ist, appelliert Vorstandsmitglied Helmut Röscheisen nun an das Verantwortungsgefühl der jungen Feiernden. Um Schäden im Landschaftsschutzgebiet zu vermeiden, sollten diese an anderen Stellen in der Stadt feiern.