Zahlreiche Premieren feierten die Jecken im Zoch in Gemünd. Sie wollen ihn wieder zu dem machen, was er mal war.
RosenmontagAlaaf! Echte Jecke in Jemönk meckern nicht, sie machen einfach mit
„Meckern kann ja jeder, aber man muss etwas dagegen tun, damit es besser wird“, erklärt Andrea Melzer. Mit ihren Freundinnen bildeten sie im Zoch die Gruppe „Glitter Flitter“. Im vergangenen Jahr sei der Umzug recht klein und wenig abwechslungsreich gewesen. Viele haben sich leise darüber mokiert. Melzer und ihre Freundinnen machen mit, damit es besser wird. So geht Fastelovend! In leuchtend pinken Hosen und silber-glitzernden Oberteilen sowie Hüten gaben sie ihr Debüt.
Ebenfalls ihren Einstand im Gemünder Karneval gaben die Bienchen der Profinos-Kindertagesstätten samt Eltern und Geschwistern sowie die Pflege-Engel der Stiftung EvA. 26 Frauen aus den Gemünder und Kaller Einrichtungen zogen mit ihrem Teufel Willi Joisten durch die Straßen und verteilten Kamelle und Blumen.
Die Engel sprudelten vor Fastelovends-Freude – und das, obwohl viele bereits eine Frühschicht hinter sich hatten. „Wir haben alle Gewerke vertreten – also Pflege, Hauswirtschaft und Co“, erklärten Monika Porten und Wagenbauerin Petra Eschweiler stolz. Neben neuen Gruppen waren auch die guten Bekannten zu sehen. Insgesamt elf Wagen und zwölf Fußgruppen sorgten trotz Nieselregen für gute Laune.
Der ganz große Tag fürs Gemünder Dreigestirn
Neben dem Gemünder Freundeskreis um Simon Walber und Christian Hosbach als Wikinger, stellten auch die „3 lustigen Zwei“ wieder eine kreative Gruppe. Als Ritter und Drachen(bändiger) zogen sie durch den Ort. Ihre Mottos und die Gesamtorganisation funktionieren eher zufällig. „Wer sich die Zeit nimmt, den Wagen zu bauen, bestimmt auch meist das Motto“, so Anja Wildauer.
Eine etwas straffere Organisation legen die Wolfgartener an den Tag. „Wir einigen uns zuerst auf eine Farbe“, erklärte Bea Schmitt: „Dann aufs Kostüm und dazu passendes Wurfmaterial.“ In diesem Jahr waren sie als Hühner unterwegs. Und was bringt man da unters Volk? Richtig: bunte Eier! 2000 Eier, um genau zu sein. Die Gruppe war erstmals als Fußgruppe unterwegs „Wir hatten bisher immer einen Wagen, aber da jetzt alle Kinder den ganzen Weg laufen können, ist es als Fußgruppe viel schöner“, so Schmitt.
Eine schöne Bastelarbeit zeigten Karnevalisten der Moorhahne mit den aus Filz und bunten Bommeln gebastelten Kaugummiautomaten – mit Geheimfach auf der Innenseite. Irgendwo muss ja das Wurfmaterial gelagert werden.
Mit Abstand am meisten genossen hat den Rosenmontagszug sicherlich das Gemünder Dreigestirn: Jungfrau Barbara, Prinz Carlos und Bauer Timo. „Es ist einfach nur schön“, sagte die Jungfrau: „Gestern haben wir noch Regencapes getragen, aber heute ist uns alles egal.“ Der Zoch ist für die drei der Höhepunkt der Session.
Dennoch haben sie noch ein privates Highlight vor sich. „Wir besuchen morgen die Nikolausschule“, erklärte Bauer Timo: „Meine Tochter geht dort zur Schule. Das wird ein richtiger Herzensmoment. Es ist einfach herrlich wie die Kinderaugen strahlen, wenn wir sie dort besuchen.“