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Abzock-AnrufeBetrugsbande hat es wohl auf vierstellige Telefonnummern abgesehen

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Enkeltrick

Betrüger erreichen ihre Opfer oft über das Telefon. (Symbolbild) 

Hennef – Fast wöchentlich meldet die Polizei Fälle, bei denen zumeist Seniorinnen und Senioren von Telefontrickbetrügern um ihr Erspartes gebracht werden. Bekannt ist, dass sich die Täter gezielt ältere Menschen als Opfer aussuchen und deshalb die Telefonbücher nach Männern und Frauen mit „veralteten“ Vornamen wie Otto, Wilhelm oder Gertrud durchgehen.

Das Thema beschäftigte in jüngster Zeit auch Hans Peter Lindlar (75). Der frühere Regierungspräsident aus Hennef hegt den Verdacht, dass die Betrüger oft auch vierstellige Telefonnummern anwählen. Die kurzen Nummern sind im ländlichen Raum noch sehr verbreitet. Lindlar vermutet, dass die Telefonbetrüger daraus ableiten, dass die Anschlüsse schon lange Zeit bestehen und eher älteren Menschen zuzuordnen sind.

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Der ehemalige Regierungspräsident Hans Peter Lindlar aus Hennef hat in den vergangenen zwei Wochen etliche unseriöse Anrufe bekommen.

Lindlars eigene Erfahrung spricht dafür. Er hat eine vierstellige Rufnummer. In den vergangenen zwei Wochen habe er etliche dieser unseriösen Anrufe erhalten, berichtet er. Mal war er als Gewinner eines Hauptpreises begrüßt worden, mal wurde eine tolle Rendite bei einer finanziellen Beteiligung in Aussicht gestellt, mal meldete sich ein angeblicher Microsoft-Techniker.

Besonders miese Masche

Die besonders miese Masche, bei der die Angerufenen mit der falschen Behauptung unter Druck gesetzt werden, ein Angehöriger sei bei einem Unfall schwer verletzt worden und benötige nun dringend Geld für die Behandlung im Krankenhaus, war nicht dabei.

Als Lindlar kürzlich in einer Runde mit Freunden saß, die ebenfalls vierstellige Telefonnummern, aber keine „alten“ Vornamen haben, bestätigte sich seine Annahme. Auch sie hätten von solchen Anrufen erzählt, berichtet er. Es habe den Anschein, dass sich eine Betrügerbande das Hennefer Telefonbuch vorgenommen habe.

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Die Anrufer, die sich bei Hans Peter Lindlar meldeten, sprachen Englisch mit mutmaßlich afrikanischem Akzent. Und wie hat der 75-Jährige reagiert? „Ich war genervt von den Anrufen.“ Beim letzten Mal habe er deshalb gesagt: „Just a moment, please, I connect you with the police station.“ Die Ankündigung, den Anrufer mit der Polizei zu verbinden, habe die gewünschte Wirkung gezeigt. Der habe ganz schnell aufgelegt.