Diese 11 Horrorfilme und Psychothriller haben Filmgeschichte geschrieben und sind zu Halloween besonders beliebt.
Halloween 2024Die 11 besten Horrorfilm-Klassiker für einen gruseligen Filmabend
Licht aus, Film an: Nichts gruselt am späten Abend so sehr wie alte Horrorfilme oder Psychothriller in Schwarz-Weiß. Wir haben 11 unsterbliche Klassiker ausgewählt, die Filmgeschichte geschrieben haben. Jeder dieser Filme hat ein bestimmtes Subgenre des Horrors beeinflusst oder begründet. Manchmal überschneiden sie sich oder gehen ineinander über.
Falls Sie sich für neue Horrorfilme interessieren, haben wir in diesem Artikel eine Auswahl für Sie.
Diese Horrorklassiker sollten Sie kennen:
Monsterfilme und Zombiefilme
„Frankenstein“ (US 1931)
Der ultimative Monsterfilm mit Colin Clive in der Rolle des verrückten Wissenschaftlers Frankenstein, der ein künstliches Wesen erschafft, das vom unvergesslichen Boris Karloff gespielt wird, ihm aber versehentlich ein kriminelles Gehirn einpflanzt. Der Film ist manchmal etwas staubig und schreit geradezu nach musikalischer Untermalung, aber er ist immer noch beeindruckend, vor allem wegen Karloffs Leistung in der Rolle, die ihn zum Star machte. Seine Darstellung und vor allem seine Maske machten das Monster zu einer Ikone der Popkultur und zum Vorbild für unzählige Nachahmungen. Lange Zeit zensiertes Filmmaterial, das 1987 restauriert wurde, verstärkt die Wirkung einiger Schlüsselszenen, darunter eine besonders schockierende Szene mit einem kleinen Mädchen.
1935 folgte die ebenfalls herausragende Fortsetzung „Frankensteins Braut“, vier Jahre später der ebenfalls sehr gute „Frankensteins Sohn“. „Frankenstein“ steht neben „Dracula“, „Die Mumie“ oder „Der Unsichtbare“ für eine lange Reihe einflussreicher Horrorfilme der Universal Studios. Nicht zufällig fiel diese erste Blüte des Horrorfilms mit den Folgen der Weltwirtschaftskrise zusammen. Das Grauen des Alltags mit Not und Arbeitslosigkeit wurde auf der Leinwand gespiegelt.
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„Die Nacht der lebenden Toten“ („Night of the Living Dead“, US 1968)
George A. Romeros erster Spielfilm ist der Grundstein des modernen Zombiefilms: Sieben Menschen verbarrikadieren sich in einem Bauernhaus, während eine Armee fleischfressender Zombies durch die Gegend streift. Der Film, der einst als das Nonplusultra des Horrorfilms galt, ist nach heutigen Maßstäben nicht mehr ganz so gruselig, hat aber trotz unzähliger Nachahmer vor allem gegen Ende nichts von seinem Schrecken verloren. Die bescheidenen Produktionskosten tragen nur zur Authentizität bei.
Obwohl es Zombies in der Filmgeschichte schon lange gibt, werden sie hier zum ersten Mal nicht als willenlose Voodoo-Sklaven dargestellt, die durch Magie zum Leben erweckt werden, sondern als Untote, die aus eigener Kraft aus ihren Gräbern steigen. Richtig schlimm ist leider die neue deutsche Synchronisation von 2006 – mit neuer Musik, die eher nach den 1980er Jahren klingt. Also lieber bei der Synchro von 1971 oder gleich beim englischen Original bleiben! 1978 gab es übrigens mit dem enorm erfolgreichen Horrorfilm „Zombie – Dawn of the Dead“ ein starkes Quasi-Sequel.
Die „Nacht der lebenden Toten“ kann via Netzkino kostenlos auf YouTube gestreamt werden: Film online schauen
Psycho Biddy oder Grande Dame Guignol
„Was geschah wirklich mit Baby Jane?“ („What Ever Happened to Baby Jane“, US 1962)
Ein ehemaliger Kinderstar (Bette Davis) quält seine querschnittgelähmte Schwester (Joan Crawford) in ihrer heruntergekommenen Hollywood-Villa. Gleichzeitig versucht sie, ihre verblasste Karriere wiederzubeleben. Im Laufe der Handlung eskaliert der zunächst unterschwellig brodelnde Streit zwischen den beiden Schwestern. Der Film löste eine jahrzehntelange Welle älterer weiblicher Stars in Horrorfilmen aus (in den USA „Psycho Biddy“ oder „Grande Dame Guignol“ genannt).
Dabei wären die Dreharbeiten zu „Baby Jane“ an sich schon filmreif gewesen, denn die angebliche Feindschaft zwischen Bette Davis und Joan Crawford war schon fast sprichwörtlich. 2017 entstand dazu die Serie „Feud“ mit Susan Sarandon als Davis und Jessica Lange als Crawford, die nicht nur die Dreharbeiten, sondern generell die Beziehung und die späten Karrieren der Filmdiven beleuchtet. 1990 entstand für das amerikanische Fernsehen eine wenig bekannte Neuverfilmung von „Baby Jane“ mit Vanessa und Lynn Redgraves in den Hauptrollen. 2002 wurde in Deutschland „Fahr zur Hölle, Schwester!“ mit Iris Berben und Hannelore Elsner produziert – ein Quasi-Remake.
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Haunted-House-Horror
„Schloss des Schreckens“ („The Innocents“, UK 1961)
Erstklassiger, abgründiger Geister-Thriller nach Henry James' Schauerroman „The Turn of the Screw“ mit der grandiosen Deborah Kerr als Gouvernante im England des 19. Jahrhunderts, die überzeugt ist, dass mit den beiden ihr anvertrauten Kindern etwas nicht stimmt. Oder ist alles nur Einbildung?
Kerr ist fantastisch als altjüngferliche Miss Giddens, die langsam den Verstand verliert und im Schloss zwischen wehenden Vorhängen und mit einem Kerzenleuchter bewaffnet hinter den beiden ebenfalls großartig spielenden Kindern herumirrt. Hervorragend ist auch das psychologisch raffinierte Drehbuch von William Archibald und Truman Capote. Für den „Guardian“ einer der 25 besten Horrorfilme aller Zeiten.
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„Bis das Blut gefriert“ („The Haunting“, US 1963)
Ein 90 Jahre altes Spukhaus in Neuengland ist der Schauplatz, an dem eine ausgewählte Gruppe von Menschen in das Übernatürliche eingeführt wird – mit haarsträubenden Ergebnissen. Ein klassischer Horrorfilm mit Atmosphäre und Stimmung, der eine unterschwellige Angst schürt.
Die große Theaterschauspielerin und fünffache Tony Award-Gewinnerin Julie Harris („Jenseits von Eden“) in einer der Hauptrollen als hypersensible Jungfer ist besonders stark und spielt mit einer Intensität, die an sich schon beängstigend ist. Nelson Giddings Drehbuch basiert auf Shirley Jacksons „Spuk in Hill House“ und wurde 1999 mit Lili Taylor und Catherine Zeta Jones als „Das Geisterschloss“ und 2018 als Netflix-Serie „Spuk in Hill House“ neu verfilmt.
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„Die Wendeltreppe“ („The Spiral Staircase“, US 1946)
Der Film folgt der jungen, stummen Helen in eine Kleinstadt in Vermont zu Beginn des 20. Jahrhunderts, die von einem Serienmörder terrorisiert wird, der es auf behinderte Frauen abgesehen hat. Als Schauplatz dient ein gespenstisches Herrenhaus, das mit Fellen wilder Tiere dekoriert ist und in dem Türen, Tore und Fensterläden knarren.
Ein hervorragender Hitchcock-ähnlicher Thriller mit einer unvergesslichen Leistung der unterschätzten Schauspielerin Dorothy McGuire als stummes Dienstmädchen. Bemerkenswert auch die Broadway-Legende Ethel Barrymore in einer ihrer vielen großartigen Nebenrollen als bettlägerige Witwe Mrs. Warren, die von Helen gepflegt wird. 1975 entstand eine Fernsehverfilmung mit Jacqueline Bisset in der Hauptrolle.
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Horrorfilme mit Kindern
„Das Dorf der Verdammten“ („Village of the Damned“, UK 1960)
In dem kleinen englischen Dorf Midwich fallen Menschen und Tiere mitten am Tag für mehrere Stunden in einen tiefen, rätselhaften Schlaf. Einige Monate später sind alle Frauen im gebärfähigen Alter schwanger, und die Kinder, die aus diesen Schwangerschaften hervorgehen, scheinen sehr schnell zu wachsen und haben alle das gleiche blonde Haar und die seltsamen, durchdringenden Augen, die die Menschen dazu bringen, Dinge zu tun, die sie nicht tun wollen. Bitterböser Science-Fiction-Horrorfilm und Klassiker des Genres mit einigen schaurigen Momenten. Stilbildend für das Subgenre „Kinder im Horrorfilm“.
George Sanders, Oscar-Preisträger für „Alles über Eva“, spielt einen der Väter, doch Martin Stephens stiehlt ihm als furchterregendstes der Kinder mit kalten Augen glatt die Show. Er spielte ein Jahr später auch eine hervorragende Rolle in „Schloss des Schreckens“. Leider ist der Klassiker nur noch selten im Fernsehen zu sehen, da dem schwächeren Remake von 1995 der Vorzug gegeben wird. Nach dem Roman „Kuckuckskinder“ (1957) von John Wyndham.
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„Böse Saat“ („The Bad Seed“, US 1956)
Eine Mutter verdächtigt ihre achtjährige Tochter, ein herzloser Psychopath zu sein. Nach einem Broadwaystück von Maxwell Anderson inszeniert und dementsprechend stellenweise theatralisch, besticht dieser subtile Horrorthriller durch das bemerkenswerte Spiel der Darsteller. Patty McCormack als teuflisches Kind im weißen Tutu, Nancy Kelly als verzweifelte Mutter und Eileen Heckart als Mutter, deren Kind ermordet wird, waren bereits in der Broadway-Inszenierung zu sehen. Sie alle erhielten Oscar-Nominierungen, obwohl der Film für damalige Verhältnisse sehr schockierend war.
Lächerlich ist jedoch das Postskriptum, das dem Film nachträglich hinzugefügt wurde, um dem Hays Code zu entsprechen: Das böse Mädchen bekommt den Hintern versohlt. Patty McCormack spielte später eine ähnliche Rolle als Erwachsene in „Mommy“. Auch in der Lifetime-Neuverfilmung „The Bad Seed Returns“ von 2022 ist sie in einer Nebenrolle als Psychologin zu sehen.
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Vampirhorror
„Vampyr – Der Traum des Allan Gray“ (DE 1932)
Kaum ein Land hatte mit expressionistischen Meisterwerken wie „Das Cabinet des Dr. Caligari“, „Der Golem, wie er in die Welt kam“ (beide 1920) oder „Nosferatu – Eine Symphonie des Grauens“ (1922) den frühen Horrorfilm so geprägt wie Deutschland. „Vampyr“ war gut zehn Jahre später einer der ersten Tonfilme, der diese Tradition fortsetzte. Der Film erzählt die Geschichte des Reisenden Allan Gray, der in eine albtraumhafte Verschwörung verwickelt wird, als ihn ein Mann um Hilfe bittet, um seine Familie vor einem vermeintlichen Vampir zu retten. Seine kranke Tochter wird von Sibylle Schmitz gespielt, einer der besten deutschen Schauspielerinnen der 1930er und 1940er Jahre. Wir begleiten Allan Grey auf seinem surrealen Trip in den Wahnsinn.
Regisseur Carl Dreyer machte sich dabei unsere unterbewussten Ängste zunutze. Furcht und Besessenheit sind der Stoff des Films, dessen Stimmung beschwörend, träumerisch und gespenstisch ist. Über allem schwebt der Tod. Die unvergleichlichen fotografischen Effekte stammen von Rudolph Maté, dessen Umgang mit Licht, Schatten und Kameraeinstellungen stilbildend werden sollte.
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Psychopathen und Serienmörder
„Psycho“ (US 1960)
Die ebenso schöne wie diebische Janet Leigh wählt den falschen Ort, um die Nacht zu verbringen: Das Bates Motel (12 Hütten, 12 freie Zimmer - und 12 Duschen), das von einem seltsamen jungen Mann (brillant: Anthony Perkins) und seiner schrulligen alten „Mutter“ geführt wird. Neben „Die Vögel“ der berüchtigtste Film von Alfred Hitchcock, der auch über 60 Jahre nach seiner Uraufführung nichts von seiner Faszination verloren hat. Hitchcocks Mordszenen sind so eindringlich, dass sie auch den Zuschauer mitreißen, der sie schon einmal gesehen hat.
Der Film war zu seiner Zeit der verstörendste, sexuell freizügigste und zugleich gewalttätigste, den Hollywood bis dahin produziert hatte. Die legendäre (und unzählige Male imitierte) Filmmusik von Bernard Herrmann trägt wesentlich zur Spannung bei. Neben Janet Leigh als Nebendarstellerin wurde auch Alfred Hitchcock zum letzten Mal in seiner Karriere für den Oscar als bester Regisseur nominiert – und ging wieder leer aus. Es folgten drei (schwächere) Fortsetzungen sowie ein Fernsehfilm und die erfolgreiche Serie „Bates Motel“.
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Behinderungen im Horrorfilm
„Freaks“ (USA 1932)
Ein einzigartiger Film über eine reisende Sideshow und die Kameradschaft ihrer ungewöhnlichen Darsteller, die sich in allem Elend einen Sinn für Würde, Gerechtigkeit und Liebe bewahrt haben. Die Gemeinschaft wird von dem grausamen Trapezstar Baclanova zur Rache getrieben. Tod Browning („Dracula“), ein weiterer Meister des frühen Horrorfilms, versammelte für diesen ebenso bizarren wie faszinierenden Film professionelle Sideshow-Artisten mit echten Missbildungen oder anderen Behinderungen. Was als Aufruf zu mehr Toleranz gedacht war, wurde zum Skandal, auf den ein Großteil des Publikums mit Unverständnis und Ablehnung reagierte.
In den USA wurde der Film bei der Veröffentlichung stark gekürzt und in einigen Bundesstaaten wie Großbritannien lange Zeit verboten. Der Skandal war so groß, dass Browning nur noch wenige Filme drehen konnte. Seit Anfang der 1960er Jahre hat der Film den Status eines Kultklassikers. Wann der Film erstmals in Deutschland gezeigt wurde, ist unklar. Eine Fernsehausstrahlung lässt sich bis ins Jahr 1998 zurückverfolgen, als ihn das HR-Fernsehen im Nachtprogramm zeigte. „Freaks“ diente auch als wichtige Inspiration für die vierte Staffel der Fernsehserie „American Horror Story“ mit dem Titel „Freak Show“ (2014-5).
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