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StädtebauKürten muss seinen  Förderantrag nochmal einreichen

Lesezeit 3 Minuten
Das Foto zeigt den Karlheinz-Stockhausen-Platz in Kürten

Der Karlheinz-Stockhausen-Platz, hier in einer Probephase mit reduzierten Parkplätzen

Die Gemeinde Kürten muss ihren Grundantrag für Mittel aus der Städtebauförderung erneut bei der Bezirksregierung einreichen

Den ersten Ortsrundgang für das Integrierte Stadtentwicklungskonzept (Isek) gab es am 4. September 2019 in Kürten, sechs weitere folgten. Rund 70 Ideen sammelten die Planenden bei den IGs ein. Der Plan, mit dem die Verantwortlichen um Bürgermeister Willi Heider (parteilos) warben, hatte Charme: Antragstellung 2020 für Projekte im Kürtener Hauptort, dann Jahr um Jahr konkrete Förderanträge und im Jahr 2025 die Präsentation fertiger Projekte, synchron zum großen Regionale-Jahr 2025. Dann aber kamen Corona, der Wechsel des Planungsbüros und diverse Abstimmungsgespräche mit der Bezirksregierung Köln.

Ergebnis: Die Städtebauförderung für Kürten steht unter keinem guten Stern. Noch kein Projekt konnte umgesetzt werden. „Wir müssen nachbessern bei unserem Erstantrag“, informierte jetzt Kürtens Bürgermeister die überraschten Ratspolitiker. Das ist ähnlich wie im Monopoly-Spiel: „Gehe zurück zum Start!“ Ein ausgearbeiter Erstantrag aus Kürten war bereits im vergangenen Herbst zur Bezirksregierung gegangen. Weil die Fördermittel damals ausgeschöpft waren, kam die Gemeinde nicht zum Zuge.

Jetzt der nächste Tiefschlag: Die Behördenvertreter wollen laut Heider einen überarbeiteten Erstantrag auf den Tisch bekommen. Die Papiere aus dem Herbst 2023 müssen überarbeitet werden. Die Umsetzung von Projekten rückt damit erneut in weite Ferne, vor dem Jahr 2026 ist damit nicht zu rechnen. Dass die Kürtener Politiker nun wieder die Zeitschiene bis zum spätesten Abgabetermin 30. September 2024 einhalten müssen, ist das Ergebnis des Arbeitstreffens.

Politik muss entscheiden

Im August und September muss das überarbeitete Papier in den Kultur,- Umwelt- und Zukunftsausschuss, danach in den Gemeinderat. Die Politik muss der Bürgermeister erneut überzeugen, Ausgang ungewiss. Es geht auch um Kosten und um den Eigenanteil, die die Kommune zu tragen hat. Angesichts der Sanierung des Schulzentrums mit Kosten von möglicherweise bis zu 94 Millionen Euro plus den Investitionen in die Unterkünfte für Geflüchtete zählt in Kürten jeder Euro.

Es seien aus seiner Sicht aber nur kleinere Nachbesserungen erforderlich, berichtete der Bürgermeister. Konkreter wurde er gegenüber den Ratsvertretern nicht. Im Rathaus muss nun Henning Herberholz als Leiter der Stabsstelle die Papiere neu erstellen gemäß der Vorstellungen der Bezirksregierung.

Abstimmung mit den IGs

Nach den Abstimmungen mit den örtlichen Interessengemeinschaften hatte sich die Verwaltung entschieden, den Schwerpunkt auf den Hauptort Kürten zu legen. Vorschläge aus den übrigen Gemeindeteilen sollen aus anderen Fördertöpfen gespeist werden, so die Idee aus dem Kürtener Rathaus. Mit der Umgestaltung des zentralen Karlheinz-Stockhausen-Platzes haben die Planenden ein kleines Leuchtturm-Projekt für die Gemeinde gefunden.

Eine Umgestaltung dieses Platzes ist der Dreh- und Angelpunkt des Förderantrags. Derzeit wird er als Parkplatz für Dauerparker genutzt. Im vergangenen Jahr hatte es bereits Planspiele gegeben, um die Platzfläche für Autos zu halbieren und mehr Möglichkeiten für Volksfeste und ähnliches zu bekommen.

Marktfeld einbeziehen

Eine erste Umgestaltungsvariante hatte die Politik einkassiert, auf Vorschlag der CDU-Fraktion mussten die kommunalen Stadtplaner neue Pläne vorstellen und auch die Straße Marktfeld in die Umgestaltung einbeziehen.

Andere Projekte kreisen um die Gestaltung der Ortseingänge, um mehrere grüne „Trittsteine“ im Dorf und um die Herrichtung des Außengeländes von Jugendzentrum K51 und des Schulzentrums Kürten.