In der ELF kommen die Cologne Centurions im Sportpark Höhenberg unter den Augen von Jonas Hector gegen Rhein Fire unter die Räder.
American FootballCologne Centurions kassieren gewaltige Pleite vor gewaltiger Kulisse
Die Mehrheit der 4460 Football-Fans im Sportpark Höhenberg war am Sonntag begeistert von der beeindruckenden Vorstellung ihres Teams. Allerdings nicht die Heimmannschaft aus Köln, sondern die Gäste aus Düsseldorf wurden von ihrem Anhang weit vor dem Schlusspfiff mit „Oh, wie ist das schön“-Gesängen lautstark gefeiert. Für die Cologne Centurions gab es beim rheinischen Duell am vierten Spieltag der ELF (European League of Football) hingegen eine bittere 0:42 (0:9; 0:20; 0:6; 0:7)-Demütigung gegen Rhein Fire.
Jonas Hector unter den Zuschauern in Höhenberg
Auch wenn der Sieg des Favoriten am Ende deutlich zu hoch ausfiel, verdiente sich Rhein Fire den Erfolg ohne Wenn und Aber. Die in allen Belangen bessere Mannschaft dominierte das Spiel unter den Augen von Ex-FC-Kapitän Jonas Hector ab dem zweiten Viertel.
Schon zur Halbzeit liefen die Kölner einem 0:29-Rückstand hinterher und steuerten schnurstracks auf die dritte Heimpleite dieser Saison zu. „So kann man kein Football-Spiel gewinnen. Wir machen einfach zu viele Fehler und belohnen uns nicht für den großen Aufwand, den wir betreiben. Fire ist für mich eines der besten Teams der Liga. Wenn man einen solchen Gegner schlagen will, darf man sich nicht solche Fehler leisten“, resümiert ein enttäuschter Kölner Headcoach Christos Lambropoulos.
Neuer Quarterback Judd Erickson kann noch keine Akzente setzen
Auch unter der Regie des neuen – und verständlicherweise noch nicht eingespielten – US-Spielmachers Judd Erickson blieb die Offensive der Kölner viel zu harmlos und weiter hinter den Erwartungen zurück. Nach nur einer Trainingswoche durfte man vom neuen Quarterback keine Wunderdinge erwarten, aber auch Erickson stand wie sein Vorgänger Dylan Jacob unter ständigem Druck der gegnerischen Abwehrspieler und hatte immer wenig Zeit, freie Anspielstationen zu finden.
Nun soll die Angriffslinie offenbar noch einmal verstärkt werden, um dem Quarterback mehr Schutz bieten. „Wir werden in der nächsten Woche noch einen Neuzugang für die Offense-Line präsentieren“, kündigte Sportdirektor David Drane nach der Partie an.
Der selten bis an die Endzone des Gegners vordringenden Offense der Centurions fehlte es an Timing, Präzision und der letzten Konsequenz in den Aktionen. Einige folgenschwere Ballverluste erschwerten dem Angriff das Leben zusätzlich. Ein vergebenes Fieldgoal von Jens Appelt und ein einen Yard vor der Endzone abgefangener Angriff nach Passversuch von Judd Erickson auf Terryon Robinson blieben die einzigen wirklich gefährlichen Kölner Möglichkeiten in der gesamten Partie.
Chancen in Hülle und Fülle spielte sich Rhein Fire heraus und erzielte insgesamt sechs Touchdowns. Den starken Gästen um Quarterback Jadrian Clark und die Receiver Anthony Mahoungou und Nathaniel Robitaille hatte die Kölner Passverteidigung nur selten etwas entgegenzusetzen.
Einzig der erneut herausragende Linebacker Zachary Blair und Cornerback Michael Ofosuhene verhinderten eine höhere Pleite. Ausgerechnet die beiden zuvor für die Centurions aktiven Jannik Lörcks und Patrick Poetsch schraubten mit ihren Touchdowns das Ergebnis beim Zu-Null-Sieg des Favoriten weiter in die Höhe.
Köln muss am kommenden Wochenende in Frankfurt antreten
Die Fire-Fans forderten zwar noch Touchdown Nummer sieben mit dem beliebten „Einer geht noch, einer geht noch rein....“, doch die Gäste ließen es nach dem 0:42 ruhiger angehen. Für die sichtlich angeschlagenen Kölner wird es nach der Pleite darum gehen, schnell den Fokus auf die nächste Aufgabe zu lenken. Am kommenden Wochenende wartet beim Auswärtsspiel gegen Frankfurt Galaxy eine ähnlich schwere Aufgabe.