Am Sonntagnachmittag könnte es im Sportpark Höhenberg ziemlich voll werden. Im Nachbarschafts-Derby (Kickoff 16.25 Uhr) in der European League of Football (ELF) rechnen die Cologne Centurions gegen Rhein Fire mit 4000 bis 5000 Zuschauern. Die Partie könnte zu einem gefühlten Auswärtsspiel für die Centurions werden, denn viele Football-Fans aus dem Raum Düsseldorf und Duisburg wollen ihr noch ungeschlagenes Team im Duell mit Köln unterstützen.

Football

Cologne Centurions feiern  ihren ersten Saisonsieg

Von

Christoph Seher

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Rückhalt vom eigenen Anhang können die Centurions durchaus gebrauchen, denn die Kölner gehen als großer Außenseiter in die Begegnung. Rhein Fire, der mit drei Siegen aus drei Spielen gestartete Spitzenreiter der „Western Conference“, galt vor der Saison bereits als einer der Anwärter auf die Finalteilnahme und rechtfertigte die Vorschusslorbeeren bisher. Das mit zwölf ehemaligen Kölner Spielern der Crocodiles oder Centurions besetzte Team des ehemaligen NFL-Trainers Jim Tomsula offenbarte bisher noch keine nennenswerten Schwächen. Mit einem weiteren Erfolg am Wochenende könnte sich das Team bereits etwas von den Rivalen der West-Gruppe absetzen.

Headcoach Tomsula, unter anderem einst Cheftrainer der San Francisco 49ers und später Defense Line-Coach bei den Dallas Cowboys und den Washington Redskins, ist ein ausgebuffter Profi, der nichts dem Zufall überlässt. Als der Coach erfuhr, dass die Centurions ihren Spielmacher Dylan Jacob entlassen und durch Judd Erickson ersetzt hatten, nutzte er seine guten Kontakte in die USA. Er besorgte Videomaterial von Spielen der San Diego Toreros, Ericksons letzter Station im College-Football, um die Spielweise des neuen Kölner Quarterbacks zu studieren.

Judd Erickson hat nur wenige Einheiten mit seinen neuen Teamkollegen absolviert

Die wenigen Trainingseinheiten mit seinen Mitspielern hat Kölns neuer US-Spielmacher Erickson fleißig für die Abläufe der Angriffsspielzüge genutzt und wird am Sonntag „ins kalte Wasser geworfen“. „Judd wird dieses Wochenende starten. Um ehrlich zu sein, ändert es nicht wirklich viel an der Offensive. Es bleibt in vielerlei Hinsicht gleich. Der Angriffsstil ändert sich nicht, aber wir hoffen, dass sich durch Judd die Effizienz ändert. Es gibt einige Dinge, die ich über seinen Spielstil in unserer Offensive herausfinden muss. Aber was wir wissen ist, dass er ein großer und starker Spieler ist. Er hat einen sehr starken Arm und kann jeden Wurf machen. Und er wird eine starke Persönlichkeit in unserer Offensive sein“, ist Kölns Headcoach Christos Lambropoulos überzeugt.

NFL-Stars Amon-Ra St. Brown und Equanimeous St. Brown sind zu Gast

Nicht nur an der Seitenlinie von Rhein Fire, sondern auch in der Halbzeitpause weht ein Hauch NFL-Luft durch den Sportpark Höhenberg. Die beiden deutschen NFL-Spieler Amon-Ra St. Brown (Detroit Lions) und sein Bruder Equanimeous St. Brown (Chicago Bears) besuchen das Spiel und werden in der Halbzeit interviewt. Die ganze Familie St. Brown, darunter auch der dritte Bruder Osiris, Vater John und Miriam, die aus Leverkusen stammende Mutter der beiden Wide Receiver, stattet der alten Heimat einen Besuch ab und schaut beim rheinischen Duell vorbei.