Die Zahl der Schulneulinge in Euskirchen liegt dieses Jahr um etwa 100 höher als 2023. Zusätzliche Klassenräume werden hergerichtet.
Hohe AnmeldezahlenNicht alle Euskirchener Kinder können zur Wunsch-Grundschule
Die Stadt Euskirchen muss in diesem Sommer etwa 100 Kinder mehr als 2023 in den Eingangsklassen ihrer Grundschulen unterbringen. Damit dies gelingt, werden an mehreren Schulen zusätzliche Klassenräume hergerichtet, wie die Verwaltung im Schulausschuss berichtete. Der Ausschuss segnete das entsprechende Konzept einstimmig ab.
Bis Ende Januar waren bei der Stadt für das kommende Schuljahr 652 Kinder angemeldet worden. Diese Zahl wird allerdings nicht endgültig sein. Denn zum einen lag für 29 weitere schulpflichtige Mädchen und Jungen aus dem Stadtgebiet noch keine Anmeldung vor. Zum anderen wird eine Reihe von Schülerinnen und Schülern die erste Klasse wiederholen.
Jedes schulpflichtige Kind in Euskirchen erhält einen Platz an der Grundschule
Auf der anderen Seite sind bisher nicht alle „Schulfähigkeitsentscheidungen“ gefallen, wie es Fachbereichsleiterin Christiane Mermi formuliert. Das bedeutet womöglich, dass die Gesamtzahl sinkt, weil Kinder nicht von einer Grund-, sondern von einer Förderschule aufgenommen werden.
Wie auch immer: Mermi versicherte den Mitgliedern des Schulausschusses in der jüngsten Sitzung, dass jedes schulpflichtige Kind einen Platz an einer Grundschule in Euskirchen erhalten werde. Die Voraussetzungen dafür werden durch Kapazitätserweiterungen geschaffen, etwa an der grundsätzlich zweizügigen Gemeinschaftsgrundschule Flamersheim. Sie wird nach Mermis Angaben einen Mehrzweckraum als Klassenraum nutzen, sodass eine dritte Eingangsklasse gebildet werden kann.
Das Gleiche gilt für die Gemeinschaftsgrundschule Kuchenheim: Auch dort lasse das Raumangebot eine dritte Eingangsklasse zu, eine mehr als üblich. Die Katholische Grundschule an der Hardtburg, die über Standorte in Stotzheim und Kirchheim verfügt, wird um eine auf vier Eingangsklassen aufgestockt, und zwar in Kirchheim, wo ein Fach- zu einem Klassenraum umfunktioniert wird.
Die meisten Kinder in Euskirchen können zu ihrer Wunschschule
Mermi resümierte, „die überwiegende Zahl aller Schülerinnen und Schüler“ werde ihre Wunschschule besuchen können. In der Euskirchener Kernstadt, so die Fachbereichsleiterin weiter, seien in einigen Fällen Auswahlverfahren unumgänglich. Dort hatte die Gemeinschaftsgrundschule (GGS) Nordstadt Ende Januar noch 40 freie Plätze, in der Katholischen Franziskusschule waren es 14. Dem gegenüber standen Schulen mit mehr Anmeldungen als Plätzen: die Evangelische Paul-Gerhardt-Schule (13 voraussichtliche Abweisungen), die Hermann-Josef-Schule (15) und die GGS Weststadt (neun). Die betroffenen Kinder müssten sich einen Platz in einer der Schulen mit freien Kapazitäten suchen, erklärte Mermi.
Aus Sicht ihres Fachbereichs kommt die hohe Zahl der Anmeldungen nicht überraschend. Abteilungsleiter Reiner Rufft sagte, die Verwaltung habe die Entwicklung schon im Schulentwicklungsplan von 2021 vorhergesagt. An der Zahl der Geburten sei damals abzulesen gewesen, dass die Schuljahre 2024/25 und 2025/26 „Spitzenjahre“ sein würden. Nun seien noch Kinder hinzugekommen, die vor dem Krieg in der Ukraine geflüchtet seien.