Im Heißluftfritteusen-Test der Stiftung Warentest mussten 13 Geräte zeigen, was sie können: Pommes, Gemüse, Hähnchenschenkel und Muffins sollten gelingen – fettarm und trotzdem köstlich sein.
Beim Blick auf die Teller verging den Prüfern aber oft der Appetit: Von Severin verbrannte Muffins, aus der Russell Hobbs kam braun verfärbtes Gemüse und aus einer Tefal ungenießbare Hähnchenschenkel.
Keine Fritteuse kann alles gut. Immerhin vier machen leckere Pommes (Preise: 59 bis 290 Euro).
Zwei Testsieger
Schmecken Pommes aus der Heißluftfritteuse genauso gut wie klassisch in Fett frittierte? Immerhin vier der Mini-Heißluftöfen, darunter eines der beiden befriedigenden Geräte (Philips HD 9220), die sich mit dieser Note schon den Testsieg teilen, machen gute Pommes. Diese sind knusprig und schmecken deutlich nach Kartoffeln, sind aber trockener als fettfrittierte. Die Test-Experten vermissten in Geruch und Geschmack die Frittierfettnote. Wer auf saftige Pommes steht, greift besser zur traditionellen Öl-Fritteuse. Mit ihr muss man aber auch einen stärkeren Ölgeruch in Kauf nehmen.
Acrylamid im Rahmen
Werden Pommes frittiert, entsteht krebserzeugendes Acrylamid. Das lässt sich nicht ganz vermeiden. Die Pommes im Heißluftfritteusen-Test blieben jedoch alle deutlich unter den von der Europäischen Union als kritisch angesehenen Werten.
Hähnchen scheitern
Das Zubereiten von Hähnchenschenkeln stellte viele der Kompaktöfen vor ein Problem. Zwei Geräte mit Rührarm zerfleddern die Schenkel. Bereitet man das Geflügel nach den Empfehlungen der Anbieter zu, bleiben bei sechs Fritteusen am Knochen rote Stellen sichtbar. Das ist unappetitlich und daher ebenfalls mangelhaft. Mit der Tefal Genius erreicht das Fleisch bei Befolgen der Anbieterhinweise noch nicht einmal die empfohlene Kerntemperatur von 70 Grad Celsius – da können Krankheitserreger überleben.
Heiß an der falschen Stelle
Vier Heißluftfritteusen sind mangelhaft, da man sich an ihnen die Finger verbrennen kann – darunter Geräte von Tefal sowie De’Longhi. Bis zu 118 Grad heiß wurden die Oberflächen bei Tefal – ausgerechnet seitlich am Deckel, den Nutzer beim Entnehmen erhitzter Speisen berühren können. Brandblasen drohen auch bei einem der beiden Philips, wenn Köche das Gerät über dem Luftaustritt an der Rückseite berühren. Das bewerteten die Tester mit Ausreic end.
Test-Ergebnisse
Testsieger: Den ersten Platz teilen sich die beiden Heißluftfritteusen Philips HD9220 für 121 Euro sowie die Profi Cook PC-FR 1147 H für 71,50 Euro. Trotz Testsieg sind aber beide im Gesamturteil nur befriedigend. Ebenfalls befriedigend: die Caso AF 400 für 124 Euro. Sie bereite Lebensmittel ordentlich zu. Und: Wer sich nicht auf „die mauen Garempfehlungen verlasse“, könne mehr herausholen, so der Rat der Warentester. Von allen Geräten im Test verbraucht sie allerdings den meisten Strom.
Heißluftfritteusen sind vielseitig und backen auch kleine Kuchen. Gut schaffen das aber nur vier. Severin hingegen scheitert an den Muffins. Die Küchlein kommen nach Anbieterempfehlungen zubereitet keksartig bis verbrannt aus den kleinen Heißluftöfen. Daher lautete das Urteil der Warentester: mangelhaft. Fünf weitere Modelle backen kaum besser.
Zwei gut für Gemüse
Zucchini, Paprika, Champignons und Kartoffelspalten stehen für den Traum einer Fritteuse ohne Fett. Im Test kamen aber nur zwei Geräte gut mit Gemüse klar (Caso und Tefal Original): Sie erzielten schon beim Garen nach Herstellerangaben gute Resultate. Bei vielen weiteren Fritteusen im Test brachten Änderungen an Temperatur oder Gardauer oder mehrmaliges Schütteln bessere Ergebnisse. (td)