- Glühwein kann man wunderbar Zuhause genießen. Wie das am besten geht, erklärt unsere Autorin in ihrer Kolumne.
- Dafür hat Romana Echensperger die richtigen Weine rausgesucht, genau wie passende Würze und Süßungsmittel.
Köln – Dieses Jahr hat uns viel Seltsames beschert, aber aus gutem Grund müssen wir auf viele liebgewonnene Gewohnheiten verzichten. Eine davon sind dieser Tage die Treffen im Advent: Auf prächtig geschmückten Weihnachtsmärkten mit obligatorischem Besuch am Glühweinstand.Gerade übermalt die Wehmut die schemenhaften Erinnerungen an das fürchterlich pappige Zeug – aus schlecht gespülten Tassen, zu horrenden Preisen. Doch bevor die Sehnsucht zu groß wird, kann man sich den Budenzauber in die heimische Küche holen. Damit das auch zu diesem Jahr passt, sprechen wir doch einfach von „Homemade Mulled Wine“ und zwar in „white and red“.
Die wichtigste Zutat ist natürlich der Wein. Der sollte von solider Qualität sein. Überreife, essigstichige oder gar korkende Weine schmecken auch nicht in gewürzter Form. Rotweine sollten nicht zu kräftig im Tannin sein und Weißweine nicht zu säurebetont oder aromatisch. Weine aus roten Rebsorten wie Spätburgunder, Dornfelder, Merlot oder Tempranillo eignen sich, wie weiße Tropfen aus Müller-Thurgau, Silvaner, Weißburgunder oder Trebbiano di Lugana.
Glühwein süßen und würzen
Gesüßt werden kann mit verschiedenen Zutaten. Die einfachste Form ist weißer oder brauner Zucker. Die rote Version kann man mit Holundersaft süßen. Übrigens kann man daraus auch prima eine alkoholfreie Variante zaubern. Die weiße Spielart kann mit Blütenhonig oder einem Süßwein wie etwa einer Beerenauslese abgeschmeckt werden. Der ein oder andere hat ein ungeliebtes edelsüßes Erbstück im Keller.
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Dann kann man nach Belieben aromatisieren. Zimt, Gewürznelke, Piment und Sternanis passen gut zu Rotwein, während sich Zitronengras, Ingwer und Koriander neben Zimt und Nelke im Weißwein gut machen. Fruchtige Frische liefern eine Scheibe Orange oder Zitrone. Wer es kräftiger möchte, kann einen Schuss Rum dazugeben. Am besten kocht man den Wein einmal kurz auf, gibt die Gewürze hinein und lässt ihn danach nur noch ziehen. Steht er zu lange zu warm, kocht der Alkohol heraus und der Wein wird bitter.
Glühwein gibt es auch fertig gemischt. Ein Tipp ist der „Heiße Hirsch“, den es in Biomärkten gibt, angenehm fruchtig und samtig, nicht überwürzt und nicht zu süß. Ebenso gibt es fertige Gewürzmischungen. Besonders edel und raffiniert ist die hier Empfohlene. Ein schönes Geschenk für alle, die Weihnachtsmärkte besonders vermissen.
Weisser Glühwein Gewürzmischung / ab 7,90 Euro - www.pfeffer-sackundsoehne.de
Heißer Hirsch/Glühwein /4,15 Euro – verfügbar in Biomärkten wie Denn’s oder Alnatura.
Rezeptur für Homemade Mulled Wine
Glühwein schmeckt am besten hausgemacht
Die exzellente Qualität eines „Homemade Mulled Wine“ kann tröstlich sein – besonders in diesen Zeiten. Mit der Gewissheit: Nächstes Jahr wird wieder geselliger sein und wir werden uns wiedertreffen zu herrlich pappigem Glühwein.
Roter Glühwein, für 2 Personen
150 ml Rotwein100 ml Holundersaft2 EL brauner Zucker1/2 Stange Zimt2 Gewürznelken1/2 Sternanis2 Scheiben Orange
Weißer Glühwein, für 2 Personen
200 ml Weißwein50 ml Orangensaft2 EL Blütenhonig1 Stück Orangenschale1 Stück Zitronenschale½ Stange Zimt, 2 Nelken, Messerspitze Koriander, 1 kleine Scheibe Ingwer und etwas Zitronengras
Wein kurz aufkochen, Gewürze dazugeben und danach nur noch ziehen lassen. Steht der Glühwein zu lange zu warm, kocht der Alkohol heraus und der Wein wird bitter.