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Brust oder Keule?Sechs Tipps zum Gänseschmaus in der Region um Bonn

Lesezeit 5 Minuten
Gänsebraten auf Gemüse mit einer Schale Rotkohl & Klößen

Traditionell gehört Gänsebraten zu den Festtagen.

Brust oder Keule? Gans dominiert in den kommenden Wochen den kulinarischen Kalender. Michael Sachse hat sich umgeschaut, wo in der Region Gänse angeboten werden.

Manche Restaurants haben in den vergangenen Jahren gute Erfahrungen damit gemacht, Gänse abholfertig zuzubereiten. Dieser Trend hat sich seit der Corona-Pandemie etabliert. Eine weitere Entwicklung hat sich hingegen nicht fortgesetzt: Zuletzt hatten stark gestiegene Gänsepreise dazu geführt, dass so mancher Gastronom darauf verzichtete, Gänsebraten oder -keule anzubieten. Die Preise bleiben aber in diesem Jahr weitgehend stabil.

Gasthaus Zur Krone in Alfter

Gänse außer Haus bieten Nadia und Falk Hohmann aus dem Alfterer Gasthaus Zur Krone. Das Angebot kommt nicht nur wegen der Qualität der Gänse sehr gut an, sondern auch weil Familie Hohmann die Speisen in Thermoboxen verpackt. Zusätzlich erhalten die Abholer vorgewärmte Porzellanteller. So bleibt die Temperatur des Essens konstant und der Genuss ist garantiert. Thermoboxen und Porzellanteller können die Gäste später wieder zurückbringen. Ganze Gänse, Gänsebrust oder -keule gibt es schon seit Ende Oktober und noch bis zum 27. Dezember.

Nach einer kurzen Pause werden die Gänse ab dem 8. Januar noch einmal angeboten. À la carte haben die Gäste die Wahl zwischen Gänsebrust oder -keule mit Orangensauce, karamellisierten Maronen, gefülltem Marzipan-Apfel, Preiselbeer-Rotkohl und geschmelzten Klößen (36 Euro). Die ganze Gans (150 Euro) muss mindestens zwei Tage vorher bestellt werden. Sie sättigt vier Personen und dazu gibt es eine Flasche trockenen Rotwein. Hohmann empfiehlt einen Itinera, Primitivo Prima Classe aus dem Salento. hotel-gasthaus-zur-krone.de

Restaurant Weidenbrück in Heimerzheim

Elisabeth Weidenbrück macht sich in diesen Tagen wieder auf nach Ramrath, einem beschaulichen Ortsteil von Rommerskirchen, um ihre Tiere beim „Gänsepeter“ abzuholen. Durch den Ort fließt der Gillbach, dem die Tiere ihren Namen verdanken. Die Gillbach-Gänse werden nachhaltig gezogen und erhalten nur gentechnikfreies, rein pflanzliches Futter. „Die dadurch gewonnene Qualität wirkt sich auf den Geschmack aus“, versichert die Geschäftsführerin des Hotels und Restaurants Weidenbrück in Heimerzheim.

Auf der Saisonkarte entdecken wir ein viergängiges Menü (89 Euro pro Person) rund um die Gans. Als Vorspeise bereitet das Team um Küchenchefin Eva Diblik hausgemachtes Gänseschmalz mit Roggenbaguette. Anschließend gibt es Gänseleber mit Feldsalat, warmem Kartoffeldressing und Croutons. Es folgt ein Braten von der Gillbach-Gans mit feinem Jus, Maronen, Bratapfel, Rotkohl und Kartoffelklößen im Hauptgang. Hinterher sorgt ein winterliches Dessert für das süße Finale.

Der Hauptgang lässt sich auch einzeln bestellen (49 Euro). Als passenden Begleiter empfiehlt Elisabeth Weidenbrück einen vollmundigen 2020er Châteauneuf-du-Pape von Le Moulin Teyroud von der Rhône. Gänse gibt es im Restaurant Weidenbrück solange, bis auf dem Hof des Gänsepeters alle Tiere abgegeben wurden. Ebenso lange können Gänse auch zum Verzehr außer Haus bestellt werden. hotel-weidenbrueck.de

Gasthaus Zur Linde in Heimerzheim

Nur wenige hundert Meter entfernt widmet sich auch die Küche der Traditionsgaststätte Zur Linde den Gänsen. Küchenchef Thomas Reichelt bereitet geschmorte Gänsekeule mit hausgemachtem Rotkohl und glasierten Apfelspalten. Als Beilage gibt es Kartoffelklöße (26,50 Euro). Bis zum 22. Dezember werden auch ganze Gänse aufgetischt, doch diese sind bereits alle vorbestellt. „Unsere Gäste scheinen in diesem Jahr ganz verrückt danach zu sein“, freut sich Andreas Reichelt, der den Service leitet, über die enorme Resonanz.

Als passende Begleiter greifen die Reichelts gleich auf mehrere Rotwein-Alternativen zurück. Im Weinkeller lagern sowohl Spätburgunder von der Weinmanufaktur Walporzheim als auch Dornfelder aus Rheinhessen und ein runder, vollmundiger Primitivo. facebook.com/lindeheimerzheim

Restaurant Anna Seibert in Rheinbach

Ein Fachwerkhaus aus dem 18. Jahrhundert ist der kulinarische Fixpunkt Rheinbachs. Gastgeber Benedikt Frechen hat sein Restaurant zu Ehren seiner Großmutter auf den Namen Anna Seibert getauft. Sie hatte ihm einst die Leidenschaft zum Kochen vermittelt. Saisonalität zählt zu den Leitlinien seiner Küche. So werden aktuell neben Enten auch Gänse zubereitet.

Frechen bietet vom 10. November bis zum 23. Dezember ganze Gänse. Die Tiere stammen aus Freilandhaltung und wiegen zirka sechs Kilogramm. Sie werden mit Klößen, Spätzle, Rotkohl, Rosenkohl, Bratapfel und Sauce serviert (59 Euro pro Person). Die Gänse müssen drei Tage vorher bestellt werden und können auch mitgenommen werden. Dazu rät Frechen zu einem 2020er Rosenthal Spätburgunder vom Weingut J.J. Adeneuer in Ahrweiler. anna-seibert.de

Restaurant Römerhof in Bornheim

Lars Pelikan und René Weisbarth haben im Juli die Gastronomie auf dem Breniger Römerhof übernommen. Neben bodenständiger Clubgastronomie möchten sie ihre Gäste zusätzlich mit Speisen für den gehobenen Anspruch überzeugen. Deshalb verfolgt das Betreiberduo gemeinsam mit Chefkoch Clemens Decker ein zweigleisiges kulinarisches Konzept aus Bistro und separatem Fine Dining-Bereich, den sie „KulinArt“ nennen.

Bis Weihnachten bereichern Gänse die Speisekarte. Serviert wird konfierte Gänsekeule mit Rotkohl, Klößen und Maronen (37,50 Euro). Zudem werden ganze Gänse bis Weihnachten auf Vorbestellung angeboten und auch zum Mitnehmen zubereitet. Zur Gans empfiehlt Pelikan zwei verschiedene italienische Rotweine: Lucarelli Primitivo aus Apulien oder Ripasso Valpolicella Fidora aus dem Veneto. restaurant-roemerhof.com

Schneiders Marktscheune in Wachtberg

An zwei Terminen im November werden in Schneiders Marktscheune in Wachtberg-Berkum Gänse aufgetischt. Am Freitag, 22. November, um 19 Uhr sowie am Sonntag, 24. November, um 13 Uhr wird es in der Scheune festlich. Dann findet ein Gänseessen über drei Gänge (55 Euro pro Person) statt. Zur Vorspeise wählen die Gäste zwischen einer Kürbissuppe mit Ingwer oder Feldsalat mit Pinienkernen. Im Hauptgang serviert das Team der Scheune Gänsebrust oder -keule mit hausgemachtem Rotkohl, Klößen, Maronen und Sauce. Den Abschluss versüßen ein lauwarmer Brownie mit Beeren oder Panna Cotta. Zwischen dem 9. November und Heiligabend gibt es das Menü freitags und samstags zur Abholung. schneiders-marktscheune.de