Schmeckt's, Frau Floß?Das koschere Restaurant „Mazal Tov“ bietet köstliche Vorspeisen
Dmitri Zaretski kocht seit 19 Jahren im „Mazal Tov“. „Wir sind kein klassisches Restaurant. Wir sind eher sowas wie ein ...,“ der Küchenchef stockt und überlegt. „Wir sind Familienrestaurant.“ Auf der Visitenkarte steht das Wort Kantinenbetrieb, aber das wird dem „Mazal Tov“ nicht gerecht. Das einzige koschere Restaurant von Köln gehört zum Gemeindehaus der Synagogen-Gemeinde auf der Roonstraße. Hier befinden sich, neben der großen Synagoge, Unterrichtsräume, das Jugendzentrum, natürlich das Rabbinat, eine Kindertagesstätte und eben das „Mazal Tov“, das Gemeinderestaurant – wenn man so möchte.
Grundsätzlich ist hier jeder, unabhängig von seiner Glaubensrichtung, herzlich willkommen. „Kennenlernen ist wichtig. Das macht ein bisschen zusammen,“ Dmitri Zaretski lächelt. „Allerdings gehen wir Freitagnachmittag und Samstag nicht ans Telefon. Da ist Schabbat.“ Er zuckt mit den Schultern und verschwindet wieder in seiner Küche.
Ein paar Tage Vorlauf einplanen
Generell sollten Gäste ein paar Tage Vorlauf einplanen. Nicht nur wegen der Sicherheitsvorkehrungen, sondern weil das „Mazal Tov“ eben nach Bedarf öffnet. An jüdischen Feiertagen ist es ausgebucht, an einem Mittwochmittag macht es vielleicht gar nicht auf, weil es keine Reservierungen hat. Unbedingt anrufen oder E-Mail schreiben, dann findet sich ein Termin.
Köstliche Vorspeisen
Zaretski kommt zurück mit einem großen Tablett voller Köstlichkeiten. Er stellt ein Schälchen nach dem nächsten vor uns ab und zählt auf: „Hummus mit Falafel. Matbucha, gekochter Tomatensalat, bisschen pikant. Griechischer Auberginensalat. So nennt man das in Israel. Die Griechen kennen das gar nicht. Kirschtomatensalat mit grünen Oliven. Salzgurken aus Israel, das sind die Besten. Eingelegter Kohl mit Curry und Knoblauch. Couscous ist Couscous. Bei uns mit Tomate, Gurke, Petersilie. Aubergine mit Tahina. Und jüdischer Salat: Ei mit geriebener Zwiebel.“
Das sind die Vorspeisen. Ich hab’s nie weiter geschafft, obwohl ich längst den Hähnchenbraten auf jüdische Art (in Knoblauch marinierte Hähnchenkeule mit Kartoffeln, Zwiebeln und in Orangensaft glasierten Zimt-Möhren) und das Shwarma probieren wollte. Die Schälchen werden bis auf den letzten Löffel leer gemacht und mit Brot ausgewischt. Meine Favoriten waren die Auberginen: ob gebraten mit Sesampaste, im griechischen Salat oder in Tomatensauce geschmort.
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Wenn Zaretski Zeit hat, begrüßt er seine Gäste am liebsten persönlich und gibt Tagesempfehlungen. Und wenn er noch ein bisschen mehr Zeit hat, erzählt er mit leuchtenden Augen Geschichten aus seinem Alltag. Von den täglichen Herausforderungen der Küchenchefs eines koscheren Restaurants oder was ein Maschgiach ist oder für welchen Feiertag er in Antwerpen kistenweise Käsekuchen bestellen darf. Kennenlernen ist wichtig. Und sehr, sehr lecker.
Fazit: Das einzige koschere Restaurant der Stadt.Bewertung: Fünf von sechs Spitzen
Das haben wir probiert:
Große israelische Salatvariation // 11 EuroGehackte Eier mit Zwiebeln // 5 EuroHummus mit Falafel // 6 EuroShakshuka // Pochierte Eier mit Tomaten, Paprika und Zwiebeln // 7,50 Euro
Mazal Tov, Roonstraße 50, 50674 Köln, Tel: 0221/2404440,Mail: kontakt@mazaltov-koscher.de