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Henns RestaurantkritikDas Kölner „Platz 4“ bietet köstliches Fine Dining für alle

Lesezeit 3 Minuten
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Küchenchef Maximilian Schepp 

Köln – Gerade mal einen guten Monat hatte das „Platz 4“ an der namensgebenden Adresse Elisabeth-von-Mumm-Platz 4 geöffnet, da zwang der Lockdown das Team um die Geschäftsführung mit Alisa Welzel (Madame Tartine) und Lars Meyer (Heilandt-Rösterei) schon wieder zu schließen. Jetzt gibt es wieder Frühstück, Nachmittagskaffee sowie Abendessen. Normalerweise ist so ein Ganztagsangebot ein bombensicheres Zeichen, dass nichts mit vollem Herzblut zubereitet wird. Hier ist es anders!

Regionale Produkte, pfiffige Speisen

Abends setzt das „Platz 4“ auf den aktuellen Tapas- und Meze-Trend. So weit, so erwartbar. Allerdings steht der 35-jährige Maximilian Schepp am Herd, der mehrere Jahre im Bonner „Strandhaus“ als Sous-Chef gekocht hat. Ebenso kreativ wie individuell arbeitet er mit Zutaten die zum Teil über die „Bauernrunde“ aus dem Kölner Umland stammen. Klassische Edelzutaten finden sich dagegen kaum.

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Tomatensalat auf Gazpacho-Spiegel 

Ein Beispiel für seinen Stil ist der pfiffige Tomatensalat, der auf einem Gazpacho-Spiegel angerichtet wird. Dazu einige kandierte Oliven und – der Karte zufolge geeister, auf dem Teller aber nur leicht kühler – Staudensellerie. Eine erfrischende Kombination bei der die kühle Suppe und der Salat eine wunderbar schlüssige Einheit eingehen. Es ist eine von vielen vegetarischen Optionen auf der Karte, die aktuell fünfzehn Speisen bietet.

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Blick ins Innere und auf die Terrasse des „Platz 4“. 

Blutwurst mit Schokolade, Kabeljau mit frittiertem Mais

Großartig gelingt die wilde Kombi Gyoza mit Blutwurst, karamellisierter Schokolade und Sauerkraut, auch dank rasanter Säure. Aber die Karte beinhaltet auch einen mit Spinat gefüllten Raviolo, der mit geraspelter Belper Knolle statt Parmesan einen salzig-würzigen Kick erhält, und dank Buchweizen auch noch etwas Crunch. Schepp arbeitet häufig mit Knusper-Elementen um seinen Gerichten dadurch bei den Texturen Dreidimensionalität zu verleihen. Beim Ceviche vom Kabeljau ist es frittierter Mais, prägender ist in diesem Fall aber die wunderbar scharfe Tigermilch, die man sich selbst angießt.

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Schepp bedient sich bei vielen Küchen der Welt und macht sein eigenes Ding daraus. So reicht er zum exakt gegarten Lumb neben knackigen breiten Bohnen und einer gelungenen Estragon-Beurre-Blanc auch schwarzen Venere-Reis. Viele Speisen sind ziemlich nah an Fine Dining, was auch die Preise rechtfertigt. Dass das Restaurant noch in der Findungsphase ist, merkt man an Gerichten wie „Quatsch mit Soße“ einem Kartoffelpüree mit einer Veggie-Sauce, die eine vom Braten wenig erfolgreich imitiert, oder einem Joghurt-Dessert dem es an Säure wie Spannung mangelt – aber das sind Ausnahmen in einem wirklich überzeugenden Angebot. Innen wirkt das Restaurant etwas unterkühlt. Der Service ist aber nett und auf der 30 Positionen zählenden Weinkarte findet sich manch Schönes.

Elisabeth-von-Mumm-Platz 4, 50937 Köln; Tel.: 0221-168 43 804, Öffnungszeiten: Mo, Mi & Do 9-23h, Fr 9-0, Sa 10-0, So 10-23 Uhr; www.platz4.koeln

Probiertes

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Exakt gegarter Lumb auf schwarzem Venere-Reis

Tomatensalat // 8 Euro

Quatsch mit Soße // 8 Euro

Raviolo // 10 Euro

Fish of the day // 12 Euro

Ceviche vom Kabeljau// 12 Euro

Fazit: Modern-kosmopolitische Tapas-Küche mit regionalen Produkten und kreativem Dreh