Radtouren für die SeeleMit dem Fahrrad auf Pilgerrouten durchs Rheinland
Köln – Beim Wandern oder Radfahren kann sich die Seele gut erholen – was seit der Pandemie an Bedeutung gewonnen hat. Ruhe und Erholung finden wir bekanntlich in der Natur. Doch auch die Nähe zu Pilgerstätten oder historisch bedeutsamen Orten gibt den Gedanken oft neuen Raum, sich zu entfalten. Das Rheinland bietet viele solcher Orte, sich selbst zu erfahren.
Der folgende Rad-Reiseführer bietet sich hier als guter Begleiter an: In der beliebten Buchserie „Radeln für die Seele“ (Droste Verlag) sind 15 schöne Touren auf „Pilgerwegen im Rheinland“ erschienen.
Übersichtlich aufgeteilt in vier Kategorien „Auszeittouren“, die herrliche Naturerlebnisse versprechen, „Entschleunigungstouren“, die an besinnlichen Ruheorten vorbeiführen, „Erfrischungstouren“ an Seen, Flüssen und Bächen entlang und „Panoramatouren“, die grandiose Weitblicke und Abstand vom Alltag versprechen.
Als Anregung stellen wir Ihnen Touren aus jeder Kategorie vor. Der Reiseführer bietet zudem zahlreiche Adressen zum Einkehren und Übernachten.
Buchtipp: Radeln für die Seele, Pilgerwege Rheinland, 15 Etappen, Norbert Schmidt, Droste Verlag 2021, 16,99 Euro, ISBN 978-3-7700-2258-8
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Fünf Radtouren für die Seele:
1. Pilgern durch die Jülicher Bucht
„Neue Naturen“
Von der Erft bis zur Rur und alles für die Seele: 48 km lang geht es hier auf alten Pilgerwegen durch neue Naturlandschaften. Start ist am Kloster Langwaden in Grevenbroich – ein Gut für Leib und Seele, wie man dort über sich selber sagt. Über den Rhein-Erft-Radweg geht es durch den Auenwald, vorbei an Pferdekoppeln, Pappeln markieren den Verlauf der Erft, auf die man erst im Ort Wevelinghoven stößt. Nach Grevenbroich geht es vorbei an der klassizistischen Villa Erckens von 1887, schließlich bis zur Kirche St. Stephanus. Im Eingangsbereich, der aus dem 12. Jahrhundert stammenden Kirche weist der Pilgerheilige Jakobus den weiteren Weg nach Santiago de Compostela. Dem Pilgerzeichen hinterher geht es schließlich entlang der Mühlenerft und am Kasterer See vorbei bis zum mittelalterlichen Ortskern. Der Innenhof des Danielshofs lädt Rast unter auf Bänken unter Bäumen ein. Auf der „Wasserburgenroute“ geht es weiter, vorbei am rekultivierten Tagebau Garzweiler, entlang des Windparks Könighovener Höhe über die Ortschaften Mündt, titz, Spiel, Sevenich. Mersch und Pattern bis nach Jülich. Höhepunkt: Festung Zitadelle. Derartige im Renaissancestil erbaute Anlagen gibt es sonst nur südlich der Alpen. (Tour 5 im Buch)
Route: Die zweite Etappe auf dem Pilgerweg Essen-Werden-Aachen, von Langwaden-Grevenbroich-Bedburg-Titz bis JülichProfil: 48km, 158 Höhenmeter, 4 Std. Streckentour,Start/Ziel: Kloster Langwaden, Grevenbroich/JülichAnreise: Parkplatz Kloster Langwaden, Grevenbroich, ÖPNV RE 8, RB 27,39 Grevenbroich Bf.Sehenswürdigkeiten: St. Stephanus in Grevenbroich, Altstadt Kaster, ehemaliges Tagebaugebiet Garzweiler, St. Agatha, Zitadelle in Jülich
2. Von Novaesium nach Colonia
„Erfrischungstour“
„Vorbei an Römerbrücken und –türmen, Fähren und Rheinbrücken sowie durch die Feste Zons lassen wir uns entlang des Großen Stroms bis nach Köln treiben“. So genüssliche fasst der Autor des Buches „Radeln für die Seele“ diese Tour zusammen. Nach dem Start in Neuss und einer Besichtigung des Quirinusmünsters geht es entlang des Erftmühlengrabens aus der Stadt hinaus, entlang des Nordkanals. Vorbei am ehemaligen Römerlager geht es in Höhe der Erftmündung weiter auf dem Rhein-Radweg. Tipp für eine Pause: Auf den Rheinterrassen im Ortsteil Uedesheim. Im weiteren Verlauf kommt man auf der Deichstraße am Forsterhof vorbei (hier gibt es aktuell Spargel und Erdbeeren zu kaufen). Kurz darauf folgt das Rheintor in die mittelalterliche Feste Zons – es lohnt sich ein kurzer Rundgang durch die Gassen, Stadtmauer und Schloss Friedestrom. Es folgt eine schöne Auenlandschaft und weiter ein Stück auf dem Rheindeich. Vorbei an weniger einladend wirkenden Pipelines des Chemiewerkgeländes von INEOS geht es über einen Radweg bis Worringen, vorbei an der Kirche St. Pankratius. Nach den Orten Langel und Rheinkassel folgt der Kölner Ortsteil Merkenich, wo es ein neuer angelegter Bahntrassenweg bis nach Niehl führt. Hier gibt es die Möglichkeit weiter am Rhein entlang oder auf fast direkten Weg durch die Innenstadt bis zum Ziel, dem Kölner Dom, zu fahren. (Tour 10 im Buch)
Route: Vierte Etappe auf dem Pilgerweg Emmerich-Köln von Neuss über Zons - Worringen –Niehl bis KölnProfil: 50km, 77 Höhenmeter, 4 Std., StreckentourStart/Ziel: Hauptbhf. Neuss/Kölner DomAnreise: Parkplatz Hbf. Neuss, Parkplatz HessentordammSehenswürdigkeiten: Quirinusmünster, Neuss, Schloss Friedestrom, Zons, St. Pankratius, Köln-Worringen, romanische Kirche Basilika St. Amandus in Rheinkassel, Kölner Dom
3. Über die Brüderstraße nach Köln
„Dom im Blick“
„Über die Höhen des Bergischen Landes und durch den Königsforst führt unsere Pilgertour ins „hillije Kölle“. So wird diese Tour mit Start in Drabenderhöhe im oberbergischen Kreis vom Autor des Buchs „Radeln für die Seele“ zusammengefasst. Los geht’s auf der Alten Kölner Straße bis zur Brüderstraße ins Drei-Länder-Eck bis Heckberg – mit 383 Metern die höchste Erhebung im Umkreis. Hier treffen die drei bergischen Kreise, Rhein-Sieg, Rheinisch Bergischer und Oberbergischer Kreis aufeinander. Abwärts geht es dann wieder in Richtung Federath, wo die Kirche St. Michael ein Abstecher wert ist. Über Landwehr geht es nach Marialinden und weiter auf der Römerstraße, wo links und rechts der Strecke Fußfälle und Kreuzwegmotive zu sehen sind, an denen Pilger früher knieten und beteten. Nach Overath geht es über Ferrenberg und Weberhöhe steil bergan bis zur Hohkeppler Straße bis nach Heiligenhaus. Die von Gewerbegebieten und dichtem Straßenverkehr erschlossene Region um Overath ist eine Herausforderung. Bald geht es aber wieder autofrei auf der Brüderstraße weiter durch den Königsforst. Nach dem Ortsteil Brück endet der Waldweg. In Merheim lohnt ein Stopp im alten Ortskern rund um die romanische Kirche St. Gereon. Über die Kölner Stadtteile Buchforst und Deutz steuert man auf der Hohenzollernbrücke direkt auf das Ziel zu, den Kölner Dom. (Tour 15 im Buch)
Route: Zweite Etappe Pilgerweg Freudenberg – Köln von Drabenderhöhe über Overath – Untereschbach- Brück bis Köln
Profil: 46 km, 357 Höhenmeter, 4 Std. StreckentourStart/Ziel: DrabenderhöheAnreise: Parkplatz Jägerstraße, Drabenderhöhe, ÖPNV RB25 Overath Bhf.Sehenswürdigkeiten: St. Michael in Federath, Marialinden, St. Gereon in Merheim, Dom, St. Heribert und St. Kunibert.
4. Eifelberge und Münsterländchen
„Schöne Aussichten“
Über die Höhen der Nordeifel bis zur Aachener Kaiserpfalz radelt es sich 70 Kilometer weit auf dem Pilger- und Krönungsweg durch blühende Landschaften. Jede Menge Balsam für die Seele gibt es schon kurz nach dem Start in Kerpen, am Uferweg des Neffelbachs. Umgeben von Birken und Erlen führt der Weg bis zur malerischen Burg Bergerhausen, deren öffentlicher Park mit altem Baumbestand sich für eine frühe Pause anbietet. Ein kleines Stück weiter schimmert auch schon die Silhouette der Kommandeursburg von Blatzheim durch das helle Grün. Nach einigen Sehenswürdigkeiten in Düren lockt die zweiteilige Wasserburganlage Schloss Merode im niederländischen Renaissancestil. Bei Langerwehe führt die Pilgerroute auf der einstigen Krönungsroute Aachen-Frankfurter Straße entlang. Weitere Höhepunkte: Inmitten sumpfiger Auenlandschaft steht das im 12. Jahrhundert errichtete Kloster Wernau. Auf Waldwegen geht es durch das Wehebachtal bis nach Krewinkel und weiter durch die Naturschutzgebiete „Kranzberg“ und „Schlangenberg“. Eine Besonderheit sind auch der Bergbauort Alt-Breinig und das von Fachwerkbauten geprägte Kornelimünster. Über den Burtscheider Markt geht es bis in die Innenstadt von Aachen, geradewegs zum Domplatz, dem Ende der Etappe.Route: Dritte Etappe des Pilgerwegs Wuppertal-Aachen von Kerpen - Düren - Schevenhütte - Kornelimüster bis zum Aachener Dom. (Tour 3 im Buch)
Profil: 70 km, 543 Höhenmeter, 6 Std., Streckentour, für ungeübte Radfahrer empfiehlt sich ein E-Bike.Start/Ziel: Stiftsplatz Kerpen/Dom von AachenAnreise: Park+Ride am Bhf. Kerpen-Horrem, ÖPNV: RE, RB und S-Bahn bis Kerpen-HorremSehenswürdigkeiten: Burg Bergerhausen in Blatzheim, Schloss Merode und Kloster Wernau in Langerwehe, NSG Schlangenbad in Stollberg und Aachener Dom in Aachen.
5. Von der Erft zur Kyll
„Hoch hinaus"
Eifelflüsse und Höhenwege lassen uns die Eifelregion intensiv erleben, fasst der Autor diese Tour zusammen: Vom Markt in Bad Münstereifel geht es auf dem „Erft-Radweg“durch das Heisterbacher Tor Richtung Eicherscheid und weiter bis Schönau. Nach herrlichen Ausblicken auf das Mühlenbachtal folgt der alte Ort Frohngau – sehenswert ist die Kirche St. Margareta. Weiter geht es ins Naturschutzgebiet Genfbachtal, wo im Frühsommer die Orchideen blühen. Ein Stopp lohnt sich auch an der schönen Ahekapelle. Ein Wegweiser zeigt Blankenheim an, bevor man in der Höhenlage im Wald auf die Römerstraße stößt, die bald an einem der größten römischen Landgütern im Rheinland vorbeiführt. Schließlich weist das Georgstor den Weg in den Ortskern: Grafenburg, Ahrquelle, Pfarrkirche St. Mariä Himmelfahrt, Zuckerberg mit seinen vielen Fachwerkgebäuden sind sehenswert. Weiter auf dem Ahr-Radweg zeigen sich tolle Ausblicke, bevor es durch das schöne Schaafbachtal geht. Die „Eifel-Höhen-Route“ bringt die Radfahrer schließlich zum Rastplatz Vierherrenstein, wo sich einst die Agrippastraße befand. Heute informieren Tafeln über Römerstraße und Pilgerweg. Bergab geht es bis Dahlem, am Eipacherhof vorbei nach Baasem. Hinter der Kirche St. Mariä Geburt führt die Kronenburger Straße zum Etappenziel: Das Burgnest Kronenburg ist einen Rundgang wert! (Tour 12 im Buch)
Route: Zweite Etappe auf dem Pilgerweg Bonn-Kronenburg von Bad Münstereifel-Frohngau- Blankenheim-Dahlem bis KronenburgProfil: 60 km, 823 Höhenmeter, einige Anstiege, 6,5 Std.Start/Ziel: Bad Münstereifel/KronenburgAnreise: Park + Ride Bhf. Bad Münstereifel, ÖPNV RB 23Sehenswürdigkeiten: St. Margareta, Frohngau, Ahekapelle, Römervilla und Grafenburg, Blankenheim, Vierherrenstein, Dahlem, Kronenburg.
Hinweis: Bitte beachten Sie, dass es kurzfristig immer mal zu Umleitungen oder Sperrungen kommen kann.