Serie „Rheinische Tafel“Cordon Bleu und Speckpfannkuchen in Neuehrenfeld
Neuehrenfeld – Kaum jemandem steht die Kochmütze so gut wie Wolfgang Pöttgen. Ohne sein Erkennungsmerkmal bekommt man den Gastgeber des gleichnamigen Restaurants selten zu sehen. Die Urgroßeltern gründeten 1907 die Gastronomie. „Mein Urgroßvater Johann war Hufschmied in der Schönsteinstraße, als er das Haus 1902 erwarb“, erzählt Pöttgen über die Anfänge. Der Uropa wechselte später den Beruf und begründete mit Ehefrau Margarete die gastronomische Tradition.
Pöttgen stieg 1987 in den elterlichen Betrieb ein und übernahm die Leitung neun Jahre später. An seiner Seite ist Ehefrau Andrea für den Service verantwortlich. Gekocht wird überwiegend gutbürgerlich. Manche kommen wegen des überragenden Cordon Bleus, andere lieben das Wiener Schnitzel und viele schwärmen für die Bratkartoffeln. Letztlich sollte man nicht vergessen, Reibekuchen und Speckpfannkuchen zu erwähnen, die Pöttgen mit Monschauer Senf veredelt. Doch der Koch erlaubt sich auch hin und wieder Ausflüge in internationale Gefilde. Bester Beweis sind Garnelenspieße im Tempurateig (14,50 Euro).
Wein aus Baden und Zusammenhalt in der Krise
Getrunken wird Gaffel Kölsch, Veltins Pilsener, Grevensteiner und Gaffel Wies vom Fass. Beim Wein vertrauen die Pöttgens auf die Qualität der Tropfen des badischen Weinguts Alde Gott. Wer alkoholische Getränke meidet, kann unter anderem auf Saftschorlen von Vio zurückgreifen.
Von der Coronakrise bleibt auch ein Traditionsbetrieb nicht verschont. Die Sitzplatzkapazität musste von 74 auf 34 Plätze reduziert werden. Glücklicherweise verfügt das Lokal über einen lauschigen Biergarten mit 24 Sitzgelegenheiten hinter dem Haus. Zudem stehen drei weitere Tische vor dem Eingang.
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Pöttgen ist bislang gut durch die schwierige Phase gekommen. „Das liegt nicht zuletzt am überragenden Zusammenhalt in der Nachbarschaft“, berichtet er. „Viele Leute aus dem Veedel, die sonst lediglich ein oder zwei Mal im Jahr reinschauen, haben im Frühjahr ständig Essen bestellt und abgeholt.“ Aber Pöttgen ist keineswegs blauäugig. „Man weiß nicht, was noch auf uns zukommt“, sagt er. Deshalb plant er jetzt schon, wie er seine beliebten Gänse ab November für den Verzehr außer Haus verpackt.
Wo? Restaurant Pöttgen, Landmannstraße 19, 50825 Köln-NeuehrenfeldTelefon: (0221) 555246Öffnungszeiten: Dienstag bis Freitag, 11:30 - 14:30 Uhr und 17:30 - 24:00 Uhr; Samstag, 11:00 - 14:30 Uhr und 18:00 bis 24:00 Uhr; Sonntag, 11:00 - 14:30 Uhr und 17:30 bis 22:30 UhrMehr Informationen: biergarten-ehrenfeld.de