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Serie „Rheinische Tafel“Feines in Eitorf – zu Besuch im „Zorlu“

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Familie Zorlu v.l.n.r.: Tochter Sara, Mutter Sevim und Sohn Siyabend.

Familie Zorlu v.l.n.r.: Tochter Sara, Mutter Sevim und Sohn Siyabend.

Mit einem Handel für Obst und Gemüse fing alles an. Heute betreibt die Familie Zorlu in Eitorf zusätzlich zum Feinkosthandel ein gut gehendes Restaurant an der Sieg.

Sevim Zorlu stammt aus Farac, einem kleinen Dorf im Osten der Türkei. Seit Ende der 1970er Jahre lebt sie mit ihrer Familie in Eitorf. Vor nahezu drei Jahrzehnten begann sie in einem weißen Zweckbau am Rande von Eitorf ihre Selbständigkeit mit dem Verkauf von Obst und Gemüse. Zuvor hatte sie in einer Eitorfer Textilfabrik gearbeitet, während ihr Mann bei der Bahn beschäftigt war. Der Wunsch, etwas Eigenes aufzubauen, existierte schon immer.

Aus dem Obst- und Gemüseladen entwickelte sich eine Anlaufstelle für Feinkost (zorlufeinekost.de). Wo Öle, Essige, Wein und andere Leckereien angeboten wurden, konnten die Besucher bald auch verweilen und speisen. Erst Pizza und Pasta. Doch daraus ist mittlerweile weit mehr geworden. Die Leitung haben inzwischen Tochter Sara und Sohn Siyabend übernommen. Die Mutter beschränkt sich derweil auf die Küche. Damit hat sie auch noch genügend Energie, um sich ihrer zweiten Passion zu widmen: der Malerei. Ihre Werke, die sie mit Öl- und Acrylfarben gestaltet, sind nicht nur im Restaurant zu sehen, sondern sind auch eine Etage höher im Atelier die Eyecatcher.

Fischfilet mit Gemüse.

Fischfilet mit Gemüse.

Fisch gilt das besondere Augenmerk

Als Einzelhändler für Feinkost legen die Zorlus bei der Zubereitung der Speisen ein besonderes Augenmerk auf die Herkunft der Produkte und gehen mit den Jahreszeiten. Kulinarisch gibt es Konstanten wie den Eitorfer Salat, der unterschiedlich kombiniert werden kann, zum Beispiel mit gebratenen Pilzen (14 Euro) oder Hähnchenbrustfilet (15 Euro) dazu ein Hausdressing auf Basis von kaltgepresstem kretischem Olivenöl und Marillenfruchtbalsamessig. Steaks, Burger, Pizza und Pasta zählen zum Standard. Besonderes Augenmerk gilt dem Fisch. Sara Zorlu serviert zum Beispiel Jakobsmuscheln auf Krustentiersauce an Erbsen-Spinat-Püree mit Linguine (26 Euro) oder ein wöchentlich wechselndes Fischfilet mit einem Mix aus Blumenkohl, Kartoffeln, Prinzessbohnen und Eitorfer Salat mit Caesar-Dressing (25 Euro). Es lohnt sich, nach dem Hauptgang noch ein wenig Platz für ein Dessert zu lassen wie das Schokoküchlein mit Eis (8 Euro).

Das Weinsortiment ist aufgrund des gleichzeitigen Handels reichlich bestückt. Neben zahlreichen Flaschenweinen gibt es alleine 13 offene Positionen. Darunter Grauburgunder Eins zu Eins von A. Diehl aus der Pfalz oder Syrah Zarihs by Borsao aus dem spanischen Aragón. Frisch gezapft wird Päffgen Kölsch. Die Säfte werden wie der Ingwer-Früchtetee mit frischem Obst und Kräutern teilweise selber aufgesetzt.

Nachhaltigkeit soll generell mehr als eine Worthülse sein. Deshalb sorgt zum Beispiel eine Photovoltaikanlage für Strom. Bald sollen zudem zwei Wallboxen für E-Autos bereitstehen.

Zorlu, Schoellerstraße 33, 53783 Eitorf, (02243) 80811, mittwochs bis sonntags 12 bis 22 Uhr.