Die leisen AlternativenStiftung Warentest hat 15 Akku-Heckenscheren getestet
Lesezeit 4 Minuten
Von schwachen Trieben bis stärkeren Ästen soll eine Heckenschere alles sauber schneiden. Doch nicht mal die Hälfte der Testmodelle schnitten sowohl kräftigere Hölzer als auch feinere Austriebe mit einem Schnitt. Die Stiftung Warentest hat 15 Heckenscheren geprüft, Akku-Modelle für die Arbeit fernab jeder Steckdose und als leise Alternative zu den lauten, stinkenden Geräten mit Benzinmotor.
Test-Ergebnisse
Testsieger: Die Stihl HSA 65 für 246 Euro ist die beste Standard-Heckenschere im Test. Auf dem zweiten Platz landet die AHS-50-20 Ll für 172 Euro. Beim Schnitt ist diese im Vergleich zum Testsieger schon eine Note schlechter. Die Warentester empfehlen außerdem die Makita DUH 5232Z für 261 Euro wegen ihrer Schwingungsdämpfung. Bei den Langstielscheren liegt die Stihl HLA 65 für 585 Euro vorn. Außerdem gut: Greenworks GL 22147T für 223 Euro.
Ergebnisse aus dem Heft „test“ der Stiftung Warentest, Ausgabe August 2017
Getestet wurden zehn Standardscheren mit einer Schwertlänge von 50 bis 65 Zentimeter für den Schnitt von Hecken nicht größer als Schulterhöhe, sowie fünf Langstiel-Heckenscheren, die dank eines Schaftes deutlich höhere Hecken stutzen können. Drei Modelle haben einen Teleskopschaft. Damit kann die Schnitthöhe im Handumdrehen an die Erfordernisse angepasst werden
Der beste Schnitt mit Stihl
Geschnitten wurden von zentimeterdicken Buchenästen im Rückschnitt bis zu zarten Thujenaustrieben im Formschnitt. Den besten Schnitt bietet Stihl. Sowohl mit der klassischen Heckenschere als auch mit dem Teleskop-Modell schnitt die Firma gut ab. Beim Rückschnitt zwar nicht ganz so gut, wie beim Formschnitt, doch geht alles schnell und ohne großen Kraftaufwand. So gut und schnell schafft das keine andere. Eine Schere von Bosch macht mit ihrem schwingungsdämpfenden System und unaufdringlichem Geräusch das Arbeiten angenehm und landet bei den Modellen mit einer Schwertlänge von 50 bis 65 Zentimeter auf Platz zwei.
Wenig Spaß macht die Langstiel-Maschine von Gardena. Sie schneidet fast gar nicht, sondern schiebt schwaches wie stärkeres Schnittgut einfach aus der Schere wieder heraus. Jeder Schnitt muss mehrfach angesetzt werden, sonst passiert nichts. Ausreichend im Schnitt ist hier noch wohlwollend bewertet. Ein Modell, die Einhell Teleskopschere, wurde auf Mangelhaft abgewertet. Grund: kaputtes Getriebe im Dauertest.
Die Lithium-Akkus der Heckenscheren eignen sich gut für die Arbeit fernab der Steckdose. Die Mehrzahl der Testmodelle bietet eine hohe Schnittgeschwindigkeit und eine Laufzeit von mehr als 40 Minuten. Drei Geräte halten 80 Minuten pro Ladung durch. Und über die Jahre sind die Maschinen billiger geworden. Im Vergleich zum letzten Test kosten Akku-Heckenscheren halb so viel. (td)
Wer eine schön dichte, grüne Hecke haben will, muss sie regelmäßig schneiden. Am besten zweimal im Jahr: Den ersten Schnitt bekommt die Hecke im Februar. So früh im Jahr stehen die jungen Triebe noch nicht im Saft und die Hecke verträgt einen kräftigen Rückschnitt. Zudem brüten die Vögel noch nicht in der Hecke. Den zweiten, den schwächeren Formschnitt der grünen Austriebe, gibt es bei Kiefern- und Fichtenhecken schon im Mai. Das führt zu attraktiv vielen Seitentrieben, ansonsten empfiehlt sich der zweite Schnitt erst im Hochsommer.
Akku: leise und sauber
Die Lithium-Akkus der heutigen batteriebetriebenen Heckenscheren eignen sich schon deshalb besser für die Arbeit fernab jeder Steckdose, weil stinkende Abgase der Scheren mit Verbrennungsmotor vermieden werden. Die Mehrzahl der aktuellen Modelle bietet eine hohe Schnittgeschwindigkeit und eine Laufzeit von mehr als 40 Minuten. Drei Geräte halten sogar 80 Minuten pro Ladung durch. Das dürfte für die meisten Hecken reichen.
Sachgerecht lagern
Da Heckenscheren meist nur wenige Male im Jahr genutzt werden, ist es wichtig, ihren Akku zwischenzeitlich sachgerecht zu lagern; am besten geladen außerhalb der Schere an einem trockenen, kühlen, aber frostfreien Ort – und nicht im Ladegerät. Einzelne entladen sich dort. Vor der Nutzung heißt es: Akku laden. So behandelt, spendet er noch jahrelang Kraft.
Auf Kompatibilität achten
Praktisch und auch geldsparend wäre es, den Akku eines Geräts auch bei anderen verwenden zu können, zum Beispiel den Akku für die Heckenschere auch für den Freischneider. Das spart Kosten. Allerdings lassen sich die Energiespeicher nicht für Maschinen anderer Marken nutzen. Austauschbar sind die Akkus nur bei Geräten derselben Marke – allerdings ist auch das nicht immer der Fall. Lassen Sie sich daher von Ihrem Händler die Kompatibilität der Akkus und der Ladegeräte für andere Geräte gleicher Marke unbedingt noch einmal bestätigen, raten die Warentester. Oder nehmen Sie die infrage kommenden Maschinen gleich beim Kauf zum Ausprobieren mit nach Hause. (td)