Der Herbst eignet sich perfekt für Fahrradtouren. Clemens Rott vom Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club Köln schlägt eine schöne Tour vor.
Biohof, Rheinfahrt, BlumenstreckeE-Bike-Tour bei Bornheim bietet Herbstgefühle und schöne Einkehr
Der Biohof Bursch in Bornheim-Waldorf liegt inmitten von Feldern, auf denen um diese Jahreszeit Kürbisse in knalligem Orange für frische Farbe sorgen. Kräuter wachsen auch noch reichlich, vor allem glatte und krause Petersilie und Rosmarin, dazu einige Salatköpfe und viel Wintergemüse. Wer hier entlang radelt, bekommt Lust auf einen Einkauf im Hofladen, oder, noch besser, auf eine gemütliche Einkehr im hofeigenen Café mit wunderbarem Außenbereich. Hier sitzt es sich gut unter Obstbäumen mit Blick auf ein kleines Tiergehege.
Exklusive Tour für unsere Leserinnen und Leser
Radfahren macht auch im Herbst noch Spaß, vor allem an sonnigen Tagen und auf dem E-Bike. Da fahren wir locker mühsame Anstiege hinauf und genießen die Landschaft, anstatt schnaufend nach Luft zu ringen. Wo es jetzt noch besonders schön zum Radeln ist, zeigt uns Clemens Rott vom Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club (ADFC) Köln. Der Tourenleiter und Ausbilder hat sich exklusiv für alle Leserinnen und Leser dieser Zeitung eine rheinische Herbstroute ausgedacht und sie für uns getestet.
Wer auf seinen Spuren radelt, wird mit wunderbaren Ausblicken, viel frischer Luft und am Ende zwei tollen Möglichkeiten zur Einkehr belohnt. Aufgepasst nur bei den Öffnungszeiten des Biohofs und des Restaurants. Es lohnt sich aber auch, ein reichhaltiges Picknick einzupacken und länger am Aussichtsturm zu verweilen.
Tourdaten
Länge: 31 Kilometer, bis auf kurze Stücke durchgehend asphaltiert, außerhalb der Ortschaften auf Rad- und Wirtschaftswegen, hinter Roisdorf kurzer, steiler Anstieg von 65 auf 165 Meter über Null.
Es ist eine kurze Tour, passend zu den kommenden kurzen Herbsttagen und auch für Anfänger geeignet.
Anfahrt
Start und Ziel des Rundwegs ist der Bahnhof Sechtem, vom Kölner Hauptbahnhof ist er mit den Linien RB 26 und RB 48 leicht zu erreichen.
Wer es etwas sportlicher mag, fährt aus dem Süden Kölns rechtsrheinisch oder linksrheinisch bis zur Fähre Lülsdorf/Wesseling. Von Wesseling bis zum Bahnhof Sechtem sind es fünf Kilometer. Die Strecke ist für Fahrradfahrer sehr gut ausgeschildert.
Strecke
Wir starten am Bahnhof Sechtem und fahren durchs Wohngebiet zum Ortsausgang. Dort ordnen wir uns an der Ampel nicht für die linke Spur ein, sondern fahren 80 Meter weiter geradeaus und biegen dann links in den Wirtschaftsweg ein. Danach geht es sieben Kilometer nach Osten. Die frisch abgeernteten Felder locken mit ihrem Duft und den Resten der Ernte Insekten und Vögel an. Auf anderen Feldern wächst noch das Wintergemüse. Bei guter Sicht begrenzt das Siebengebirge den Horizont.
Aufpassen heißt es an einer verkehrstechnisch schwierigen Stelle auf der Strecke: Nach etwa 3,5 Kilometern müssen wir den breiten Zubringer zur A555 ohne Querungshilfe kreuzen.
Möglichkeit zur Rast
Bei Bornheim-Widdig gelangen wir an den Rhein und folgen ein Stück dem internationalen Rheinradweg. Eine kurze steile Rampe führt uns hinunter zum Ufer, wir fahren bis Hersel am Fluss entlang. In Sichtweite der Mondorfer Rheinfähre und nach einem letzten Blick auf das Siebengebirge biegen wir rechts ab Richtung Bornheim. Wer eine erste längere Rast braucht, fährt ein Stück weiter zur Fähranlegestelle, dort gibt es Bänke, eine schöne Aussicht und einen Kiosk.
In Bornheim führt die Route durch eine Bahnunterführung, ein Stück weiter fährt man sofort hinter dem Kreisverkehr links auf einem schmalen Weg ins Wohngebiet.
Toller Aussichtsturm
Ab der Kirche in Roisdorf geht es drei Kilometer bergauf, von 65 auf 165 Meter. Dort haben wir den höchsten Punkt der Tour erreicht – und sind glücklich, mit dem E-Bike unterwegs zu sein. Die Sicht ist atemberaubend und lohnt jede Anstrengung. Jetzt nur nicht den Aussichtsturm für die Rast verpassen: Bevor es rechts wieder bergab geht, fahren wir links und sehen rechts den Holzturm des Landschafts-Schutzvereins Vorgebirge. Er war drei Monate gesperrt, nun sind die morschen Stufen aber repariert und von oben reicht die Sicht bei gutem Wetter fast bis zur Erdkrümmung.
Nach einer ausgiebigen Rast geht es schnell 50 Höhenmeter bergab, dann nehmen wir die letzte kurze Steigung unserer Tour hoch zur Kirche von Brenig in Angriff. Danach rollen wir aus bis zur finalen Stärkung, je nach Tag und Tageszeit am Biohof Bursch in Bornheim-Waldorf oder im Restaurant Vorgebirgsblick direkt hinter Bornheim-Merten.
Verkehr
Der Rundkurs führt zu 95 Prozent über Wirtschaftswege und Radwege. An Ampel geführten Kreuzungen und Übergängen ist besondere Vorsicht geboten. Nicht immer ist die Straßenführung für Radfahrende eindeutig. Ebenso sollte man – wenn irgend möglich – Querungshilfen nutzen, um sicher auf die andere Straßenseite zu kommen.
Ein weiterer Hinweis: Auch Wirtschaftswege sind unabhängig von der Oberfläche öffentliche Straßen, auf denen die StVO gilt, insbesondere gilt auch die Regel rechts vor links.
Einkehr
Biohof Bursch: Demeter-Biohof mit Hofladen und Café. Viel eigenes Obst und Gemüse und ein großes Bioladen-Sortiment, dazu leckere Kuchen und Bio-Essen im Café mit grünem Außenbereich
Öffnungszeiten des Cafés: Montag bis Freitag 9 bis 18 Uhr, Samstag 9 bis 15 Uhr, Frühstück bis 11 Uhr, Mittagstisch von 11.30 bis 14.30 Uhr; Adresse: Weidenpeschweg 31, 53332 Bornheim; Tel: 02227 91990; www.biohof-bursch.de
Restaurant Vorgebirgsblick: Regionale Küche und große Außenterrasse
Öffnungszeiten: Mittwoch bis Sonntag 17 bis 22 Uhr; Händelstr. 45, 53332 Bornheim; Tel.: 02222 905333; www.vorgebirgsblick.com
Die rheinische Apfelroute
Wer nach der kleinen Herbsttour von Clemens Rott noch nicht genug hat, kann sich auch an die rheinische Apfelroute heranwagen. Sie führt „auf 124 Streckenkilometern entlang von blühenden Obstplantagen, bunten Gemüsefeldern und regionalen Hofläden durch die größte Obst- und Gemüseanbauregion Nordrhein-Westfalens“, so beschreiben es die Organisatoren der Rhein-Voreifel Touristik. Der ADFC Köln bietet auch geführte Touren entlang der Apfelroute an.