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Fahrradtouren rund um BonnSechs schöne Nebenschleifen der neuen Apfelroute

Lesezeit 6 Minuten

Auf der Apfelroute sollen Radfahrer auch dann etwas erleben, wenn die Bäume nicht in Blüte stehen. An mehreren Stationen erhalten sie Informationen zur heimischen Landwirtschaft und zum Obstanbau, Hofläden bieten regionale Erzeugnisse an.

  1. Die neue Apfelroute führt auf 120 Streckenkilometer durch die größte Obst- und Gemüseanbauregion Nordrhein-Westfalens.
  2. Sie wird durch sechs Ortsrouten ergänzt: Wir stellen die Fahrradtouren vor, es ist für jeden Schwierigkeitsgrad etwas dabei.

Bonn – Auf vorhandenen Radwegen führt die neue Apfelroute, die am 18. Mai mit einem Festakt in Waldorf eröffnet wird, 120 Streckenkilometer durch die größte Obst- und Gemüseanbauregion Nordrhein-Westfalens. Im Vordergrund stehen Landwirtschaft, Natur- und Kulturlandschaft in Alfter, Bornheim, Meckenheim, Rheinbach, Swisttal und Wachtberg. Außerdem bieten Hofläden, Cafés, Restaurants und Herbergsbetriebe die Möglichkeit einzukehren und regionale Erzeugnisse einzukaufen.

2020 sollen in jeder Kommune zwei Erlebnisstationen aufgebaut werden. Vorbild für das Projekt waren die Ausflüge vieler Bonner und Kölner, die mit der Familie zur Apfelblüte ins Vorgebirge kamen. Der „Feurige Elias“ fuhr schon 1898 die Passagiere zur Baumblüte durch das Vorgebirge, seit einigen Jahren gibt es im April und Mai zahlreiche Rad- und Genusstouren zu Höfen in der Region.

Die Apfelroute wird ergänzt von sechs zwischen 18 und 40 Kilometer langen Ortsrouten, die als Rundwege angelegt und im Hinblick auf Familien und Kinder geplant wurden. Auf diesen Nebenschleifen, die mit Ausnahme von Meckenheim alle neu angelegt wurden, werden noch einmal gezielt lokale Sehenswürdigkeiten und attraktive Ausblicke angefahren. Der Schwierigkeitsgrad ist abhängig von der Konstitution der Radler. Als Wegweiser dienen in allen Kommunen kleine Schilder mit einem farblich variierenden Apfellogo.

Alfter: Zwischen Villehang und Metropole

Die mit einem blauen Apfelrouten-Logo gekennzeichnete Route gibt in Alfter auf circa 22 Kilometern Einblicke in die Umgebung der Kommune abseits der Hauptroute. Sie führt durch die an den Hängen der Ville und in den Ebenen rund um die Bundesstadt Bonn liegenden Ortsteile, zu denen auch Witterschlick und Impekoven gehören. Historie wechselt sich ab mit Gemüsefeldern und den Wäldern des Kottenforstes, Ausblicke in die Kölner Bucht ermöglicht der auf den Hochterrassen des Rheins liegende Streckenabschnitt.Anfahrt mit dem ÖPNV bis zur Haltestelle Alfter/ Alanus Hochschule, an der sich ein Pedelec-Verleih befindet. Die Fahrtdauer vom Bonner Hauptbahnhof beträgt zehn Minuten, vom Kölner Hauptbahnhof 60 Minuten.Länge: 21,9 Kilometer, Anstieg: 185 Meter, Fahrtzeit: drei Stunden

Apfelroute Grafik

Burgen, Gemüse und ein Abstecher zum Rhein

Die insgesamt 14 Ortsteile Bornheims vom Rhein bis ins Vorgebirge miteinander zu verbinden war das Ziel der mit dem grünen Logo beschilderten Nebenschleife. Die nördlichste Stadt der Region Rhein-Voreifel ist die einzige Kommune mit Anbindung an den Rhein. Und so führt der Weg vorbei an zahlreichen Burgen und zwischen Hersel und Widdig auch am Rhein entlang. Gäste können auf der knapp 41 Kilometer langen Tour die vielseitige Umgebung erfahren, die vor allem von weiten Gemüsefeldern, aber auch Obstplantagen geprägt ist. Von den Höhenlagen bis in die Ebene bieten sich für den Radler Ausblicke vom Rhein bis auf den Kölner Dom.Anfahrt mit dem ÖPNV bis zur Haltestelle Bornheim-Rathaus. Die Fahrtdauer vom Bonner Hauptbahnhof beträgt 15 Minuten, vom Kölner Hauptbahnhof 55 Minuten.Länge der Bornheimer Runde: 40,8 Kilometer, Anstieg: 351 Meter, Fahrtzeit: fünf Stunden

Flach rund um Meckenheim

Der rund 30 Kilometer lange und überwiegend flache Kurs rund um Meckenheim ist verkehrsarm und familienfreundlich angelegt. Er führt durch sämtliche Ortsteile am Bahnhof Kottenforst vorbei durch den Wald, durch Apfelplantagen und Rosenfelder. Die vorgesehene Routenführung verläuft vom Bahnhof Meckenheim gegen den Uhrzeigersinn über Altendorf-Ersdorf nach Merl und dann durch den Kottenforst nach Lüftelberg und zurück zum Bahnhof Meckenheim. An den Wegen liegen diverse Einkehrmöglichkeiten, gegen Ende ist beispielsweise eine Einkehr im Bahnhof Kottenforst möglich. Sehenswert sind unter anderem das Meckenheimer Stadtmuseum im Herrenhaus Burg Altendorf, die Burg Lüftelberg und das mitten im Kottenforst an einem Weiher gelegene, frisch renovierte Jägerhäuschen.Anfahrt mit dem ÖPNV bis zur Haltestelle Meckenheim Bahnhof. Dort gibt es einen Pedelec-Verleih, eine Ladestation für Elektrofahrräder am Neuen Markt ist noch in Planung. Die Fahrtdauer vom Bonner Hauptbahnhof beträgt 25 Minuten, vom Kölner Hauptbahnhof 60 Minuten.Länge: 31,3 Kilometer, Anstieg: 168 Meter, Fahrtzeit: vier Stunden

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Versuchsgut und Römerkanal

Auf der Rheinbacher Nebenroute lassen sich auf rund 24 Kilometern die Geschichte und die modernen Aspekte der Kommune erleben. Die Route führt von der Innenstadt über Wormersdorf und Flerzheim bis nach Nieder- und Oberdrees und zurück nach Rheinbach. Fachwerkidylle und der Swistbach, die landwirtschaftlichen Versuchsflächen der Universität Bonn, das Wasserschloss Müttinghoven sowie das Glasmuseum mit dem Naturparkzentrum Himmeroder Hof und dem Römerkanal-Informationszentrum sind nur einige Facetten der abwechslungsreichen Tour. Die an der Strecke liegende Wasserburg Morenhoven befindet sich in Privatbesitz und kann mit Gruppen ab zehn Personen besichtigt werden.Anfahrt mit dem ÖPNV bis zur Haltestelle Rheinbach Bahnhof, wo sich auch ein Pedelec-Verleih befindet. Die Fahrtdauer vom Bonner Hauptbahnhof beträgt 30 Minuten, vom Kölner Hauptbahnhof 60 Minuten.Länge: 23,6 Kilometer, Anstieg: 104 Meter, Fahrtzeit: drei Stunden

Swisttaler Schlösser und Ausblicke

Schlösser, Burgen und Ausblicke bilden den Kern der Swisttaler Nebenschleife. Die knapp 22 Kilometer lange Route hat so gut wie keine Steigungen. Sie führt die Radler nach Miel, durch Ollheim, Dünstekoven und Buschhoven, an der Swist entlang vorbei an großen landwirtschaftlich genutzten Flächen, die einen unverbauten Blick bis zu den Höhenzügen der Eifel ermöglichen. Sehenswürdigkeiten sind etwa das Gut Capellen und Schloss Miel, wo ein Hotel-Restaurant zum Verweilen einlädt. In Buschhoven bietet sich eine Rast im von Fachwerkbauten geprägten Ortskern mit seinem Burgweiher an. Zu besichtigen ist im Marienwallfahrtsort auch ein Stück der römischen Eifelwasserleitung.Anfahrt mit dem ÖPNV bis zur Haltestelle Swisttal-Odendorf, wo sich ein Pedelec-Verleih befindet. Die Fahrtdauer vom Bonner Hauptbahnhof beträgt 35 Minuten, vom Kölner Hauptbahnhof 60 Minuten.Länge: 21,5 Kilometer, Anstieg: 66 Meter, Fahrtzeit: zweieinhalb Stunden

Hügel und alte Streuobstwiesen

Die vulkanisch geprägte Hügellandschaft Wachtbergs hat viel zu bieten: Weite Ausblicke, alte Streuobstwiesen und idyllische Wege machen die etwa 18 Kilometer lange Rundtour zu einem Erlebnis. Highlight ist die alte Fritzdorfer Mühle an der südlichen Grenze der Gemeinde zu Rheinland-Pfalz mit Blick in Richtung Ahrtal und die Nachbargemeinde Grafschaft. Sehenswert sind die weitläufigen Obstplantagen, der Kasseler Langofen in Adendorf, die Marienkapelle in Klein Villip, die Wasserburg Odenhausen in Berkum und natürlich das Radom. Die weiße Radarkuppel des Fraunhofer Instituts für Hochfrequenzphysik, auch bekannt als „die Kugel“, ist das inoffizielle Wahrzeichen Wachtbergs und weithin sichtbar. Eine E-Bike Ladestation gibt es an der Gaststätte „Waldesruh“ in Villiprott. Dort können Radler kostenlos Ökostrom tanken, ein eigenes Kabel sollte mitgebracht werden. Es ist die bisher einzige aktive Strom-Tankstelle, von der in jeder Gemeinde bis 2020 je eine eingerichtet werden soll.Anfahrt mit dem ÖPNV bis zur Haltestelle Bahnhof (Pedelec-Verleih). Die Fahrtdauer vom Bonner Hauptbahnhof beträgt 25 Minuten, vom Kölner Hauptbahnhof 60 Minuten.Länge: 18,4 Kilometer, Anstieg: 185 Meter, Fahrtzeit: zweieinhalb Stunden (gvt)