Abkühlung mal andersSechs ungewöhnliche Badestellen im Rheinland
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Region – Die nächste Hitzewelle erreicht Nordrhein-Westfalen– der Deutsche Wetterdienst hat für Mittwoch bereits eine Hitzewarnung für weite Teile Deutschlands, darunter ganz NRW, ausgesprochen. Bei Temperaturen über 30 Grad hilft nur eins: Eine Abkühlung. Nach ein paar Tagen ist es selbst in Gebäuden mit dicken Mauern kaum mehr auszuhalten und die meisten Freibäder sind überlaufen.
Wer denen entgehen möchte, findet in der Region gibt es einige abwechslungsreiche Bademöglichkeiten, die mit ihren Angeboten überraschen. Auch Menschen, die trotz der Hitze nicht den ganzen Tag auf der faulen Haut liegen wollen, sind dort gut aufgehoben: Es gibt viele Sport - und Unterhaltungsmöglichkeiten– langweilig wird es so schnell also nicht.
Auf den Spuren des Tagebaus im Blausteinsee
An Braunkohletagebau erinnert am Blausteinsee in Eschweiler nur noch wenig. Wo früher riesige Schaufelbagger standen, die über Jahrzehnte hinweg insgesamt 530 Millionen Tonnen Braunkohle gefördert haben, können sich Besucherinnen und Besucher heute abkühlen.
Wer sich gerne sportlich betätigen will, kann hier segeln, surfen oder paddeln. Mit dem Auto dauert die Fahrt von Köln zum Blaustein-See eine knappe Stunde. Das 9-Euro-Ticket kann für die Anreise aber auch gut genutzt werden. Mit dem RE 9 geht es von Köln zum Hauptbahnhof Eschweiler. Von dort aus geht es mit zwei Bussen bis zur Haltestelle Dürwiß Friedhof. Von dort sind es noch 10 Minuten zu Fuß zum See.
In der Industriekulisse des Zollvereins
Gegensätzlicher geht es kaum: Das Werksschwimmbad befindet sich mitten auf der Kokerei im Zollverein Essen. Die beeindruckende Industriearchitektur bietet eine ungewöhnliche Abwechslung zu den Badeseen in der Natur. Die Frankfurter Künstler Dirk Paschke und Daniel Milohnic haben das Werksschwimmbad 2001 im Rahmen des Kunstprojekts „Zeitgenössische Kunst und Kritik“ gefertigt. Seitdem steht der blaue Pool sinnbildhaft für den Strukturwandel im Ruhrgebiet. In einer Stunde und 15 Minuten ist man mit dem Auto am Zollverein.
Mit Schwänen paddeln am Unterbacher See
Der Unterbacher See in Düsseldorf ist ein beliebtes Ausflugsziel an heißen Tagen. Besucherinnen und Besucher können in zwei Naturstrandbädern baden gehen, es gibt eine schwimmende See-Terasse und ein Restaurant mit Wasserblick. Außerdem hat der See verschiedene Wassersport-Angebote, wie Stand-Up-Paddeling, Segeln und Tretbootfahren – nach Wunsch sogar im Schwanenboot.
Mit dem Auto erreicht man den Unterbacher See von Köln aus in knapp über einer halben Stunde. Auch mit dem ÖPNV ist der See gut zu erreichen. Mit dem RE5 bis Düsseldorf Benrath fahren, von dort in die S6 Richtung Essen. Nach fünf Minuten in Eller Süd aussteigen, in den Bus 735 in Richtung Erkrath Neuenhausplatz umsteigen und bis Düsseldorf Strandbad Nord fahren. Von dort aus sind es ungefähr fünf Minuten Fußweg zum Eingang.
Mitten in der Natur im Nationalpark
Einer der schönsten Stauseen in der Region ist der Rursee im Nationalpark Eifel. Hier können Besucherinnen und Besucher an vielen verschiedenen Stellen schwimmen gehen– perfekt, um sich an den heißen Tagen abzukühlen. Mit dem Auto ist man von Köln aus in unter einer Stunde da. Wer das 9 Euro-Ticket nutzen möchte, sollte für die Anfahrt knapp anderthalb Stunden einplanen. Vom Kölner Hauptbahnhof fährt man mit dem RE 1 oder dem RE9 bis Aachen. Von dort geht es mit dem Bus weiter.
Schwimmen gehen wie in den 20ern
Das Naherholungsgebiet „Bettenkamper“ in Moers bietet Besucherinnen und Besuchern durch seine Kulisse ein Badeerlebnis wie in den 1920er Jahren. Die blauen und roten Wände der Anlage und die alten Bänke erinnen an längst vergangene Zeiten. Das Freibad ist Teil des fließenden Gewässers des Moersbach und bleibt auch an besonders heißen Tagen angenehm kühl. Mit dem Auto dauert die Fahrt zum Bettenkamper Meer eine Stunde.
Die Talsperren-Klassiker einmal neu entdecken
Die Badeseen im Bergischen Land sind ein Paradies für Wassersport-Fans. Mit ganzen zwölf Talsperren ist das Bergische Land in ganz Europa die Region mit den meisten Talsperren auf so kleinem Raum. Diese wurden allerdings nicht nur zum Vergnügen angelegt, sondern sollen den Bewohnerinnen und Bewohnern des Bergischen Landes vor Hochwasser schützen und sie mit Trinkwasser versorgen.
Nicht an allen zwölf Talsperren ist Baden erlaubt, aber da, wo Besucherinnen und Besucher ins Wasser springen dürfen, kommt umso größere Urlaubsstimmung auf. Buchten und Spazierwege sorgen dabei für eine idyllische Atmosphäre. Natürlich können sich Wassersportbegeisterte auch hier austoben: Auf der Bevertalsperre kann man Stand-Up Paddeling ausprobieren, segeln und Kanu- sowie Tretboot fahren. Von Köln aus fährt man ungefähr 50 Minuten mit dem Auto zur Bevertalsperre. Auch in der Wupper-Talsperre in Remscheid können Besucher schwimmen, paddeln, angeln und tauchen. Hier ist man von Köln aus am schnellsten mit dem Auto. Die Fahrt dauert etwa eine Dreiviertelstunde.