Alternative zu Zucker: Erythrit ist süß und trotzdem ohne Kalorien

Süß soll es sein, doch Zucker ist längst nicht mehr jedermanns Sache. Der macht ja dick und steht auf dem glykämischen Index, lässt also den Blutzuckerspiegel schnell in die Höhe schießen.

Außerdem gibt es allerlei Alternativen. Synthetisch hergestellte Süßstoffe wie Saccharin, Aspartam oder Cyclamat oder natürliche Zuckeraustauschstoffe wie etwa der Extrakt des Honigkrauts, besser bekannt als Stevia. Eine weitere Alternative zum herkömmlichen Zucker ist Erythrit. Zu Kristallen verarbeitet, sieht der durch Vergärung gewonnene Zucker-Alkohol genauso aus wie Zucker.

Dr. Anne Brockhoff vom Deutschen Institut für Ernährungsforschung erklärt in einem Gespräch, was es mit dem natürlichen Zuckeraustauschstoff auf sich hat.

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Erythrit gehört zur Gruppe der Zucker-Alkohole, die entstehen, wenn zum Beispiel Obst vergärt. Es ist also eine natürliche Substanz, die auch in fermentierten Produkten wie zum Beispiel Soja-Sauce enthalten ist.

Wie unterscheidet es sich von anderen Zuckerersatzstoffen, die etwa in Light-Produkten enthalten sind?

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Das Lebensmittelrecht unterscheidet zwischen Zuckeraustausch-stoffen und Süßstoffen. Süßstoffe, wie Saccharin oder Cyclamat, die synthetisch hergestellt werden, sind um ein Vielfaches süßer als Haushaltszucker. Zuckeraustauschstoffe wie Erythrit oder Xylit, die zur Gruppe der Zucker-Alkohole gehören, sind ähnlich süß wie Haushaltszucker. Erythrit etwa erreicht nur 60 Prozent der Süßkraft von Zucker, man braucht also mehr davon, um die gewohnte Zuckersüße etwa beim Backen oder Süßen von Getränken zu erreichen.

Erythrit ist der einzige Zucker-Alkohol, der komplett kalorienfrei ist, und den der Körper so gut wie gar nicht verarbeiten kann. Der Stoff verlässt also unverändert durch den Verdauungsvorgang den Körper. Anders als andere Zucker-Ersatzstoffe, wirkt Erythrit auch in hohen Mengen genossen nicht abführend. Es hat keinen Einfluss auf den Blutzuckerspiegel und ist daher für Diabetiker besonders gut geeignet.

Im Prinzip schon, aber wer abnehmen will, sollte grundsätzlich häufiger auf Süßes verzichten. Den Süßgeschmack zu ersetzen, ändert ja nichts an den Essgewohnheiten, und wenn ich allein wegen meines hohen Süßkonsums abnehmen möchte, sollte ich diesen besser bewusst reduzieren.

Süßstoffe wie Saccharin und Cyclamat haben eine viel größere Süßkraft als Haushaltszucker, aber leider auch einen unerwünschten Beigeschmack, wie bitter oder metallisch. Ihnen wird häufig Erythrit beigemischt, um einen möglichst natürlichen Süßgeschmack zu erreichen. Denn der Geschmack von Erythrit ist näher am Geschmacksprofil von Haushaltszucker als der von Süßstoffen, wie auch Stevia. Man sollte bei Light-Produkten immer auf die Zutatenliste achten, um herauszufinden, wie etwa bei Light-Getränken die Süße erreicht wird .

Vermutlich hängt der hohe Preis damit zusammen, dass die Herstellung noch relativ kostenintensiv ist und die Produktionsmengen vergleichsweise gering sind. Gleichzeitig leben wir in Zeiten, wo Verbraucher immer mehr dazu bereit sind, für gesundheitsförderliche Produkte Geld auszugeben.

Tatsächlich wirken Erythrit und Xylit präventiv gegen Karies. Bei regelmäßiger Nutzung verhindern sie auch die Bildung von Plaque.

Süsstoff-Glossar

Wirkung: verstärkt die Wirkung von anderen Süßungsmitteln, wird also oft in Mischungen eingesetzt

Wirkung: Süßkraft ist 450-550 mal so groß wie die von Haushaltszucker, es hat einen bitteren bis metallischen Beigeschmack

Wirkung: Gehört zu den Zucker-Alkoholen und hat einen erheblich niedrigeren Einfluss auf Blutzucker- und Insulinspiegel

Kennzeichnung: E 968Wirkung: hat keinen Einfluss auf Blutzucker- und InsulinspiegelSorbit Kennzeichnung: E 420Wirkung: halbe Süßkraft von Haushaltszucker

Wirkung: Süßstoffe aus den Blättern der Pflanze Stevia rebaudiana. Etwa 300 mal so süß wie Haushaltszucker.