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„Wunder, dass das gut ausgegangen ist“Vater und Sohn stürzen in 9 Grad kalte Ostsee – und schwimmen ums Überleben

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Ein Katamaran fährt über die Ostsee. Zwei Männer, die in einem vergleichbaren Boot saßen, mussten ums Überleben kämpfen, nachdem ihr Katamaran gekentert war.

Ein Katamaran fährt über die Ostsee. Zwei Männer, die in einem vergleichbaren Boot saßen, mussten ums Überleben kämpfen, nachdem ihr Katamaran gekentert war.

Als ihr Boot kentert, wissen zwei Männer, dass es um Leben und Tod geht. Kilometer vom Ufer entfernt, schwimmen sie in der Kälte los.

Einen Segelunfall auf der Ostsee zwischen Wohlenberg und Boltenhagen haben ein Mann und dessen Sohn mit Glück und großem Einsatz unbeschadet überstanden. Am Mittwochabend geriet der Katamaran der beiden Segler plötzlich in Seenot – das Boot kenterte. Folglich waren der 63-jährige Vater und sein 30-jähriger Sohn auf sich im neun Grad kalten Wasser auf sich alleine gestellt, wie die „Ostsee-Zeitung“ am Donnerstag berichtete.

Notfall auf der Ostsee: Männer geraten in Seenot

„Das ist eigentlich ein Wunder, dass das gut ausgegangen ist“, zitiert das Blatt Einsatzleiter Mathias Hacker von der Feuerwehr Boltenhagen. Demnach kämpften Vater und Sohn im kalten Gewässer ums Überleben, während ein Großaufgebot von Rettungskräften zur Hilfe eilte.

Im kalten Ostseewasser sollen sich die Familienmitglieder verloren haben, ihren Angaben nach war sie fortan auf sich allein gestellt – kilometerweit vom Ufer entfernt. Die Einsatzkräfte, zu denen laut ein Helikopter der Seenotleitstelle Bremen, Taucher der Wasserschutzpolizei und der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger beteiligt waren, hatten zu diesem Zeitpunkt den gekenterten Katamaran ausfindig gemacht, nicht aber die beiden Insassen.

Vater und Sohn schwimmen anderthalb Stunden in der kalten Ostsee

Dass diese überlebt haben, führt Mathias Hacker vor allem auf einen Grund zurück: Die Segler trugen Neoprenanzüge und Rettungswesten. „Ohne diesen Schutz hätten sie keine Chance gehabt“, ist Hacker überzeugt. Doch auch die guten Schwimmfertigkeiten und die Fitness der beiden waren am Ende entscheidend. Rund anderthalb Stunden verbrachten die Männer jeweils im Wasser und schwammen unabhängig voneinander den langen Weg bis zum rettenden Ufer.

Während der Vater, der anschließend mit Verdacht auf Unterkühlung ins Krankenhaus eingeliefert wurde, am Bootsverleih zurück an Land ging, meldete sich sein Sohn an anderer Stelle aus einem Restaurant wohlauf.

Warum das von den Männern ausgeliehene und inzwischen geborgene Boot plötzlich kenterte, muss nun noch geklärt werden. Ersten Erkenntnissen zufolge, so berichtet es die Ostsee-Zeitung, soll vermutlich die Pinne gebrochen sein. „Solche Einsätze finden meistens kein gutes Ende. Wir sind heilfroh, dass die Männer es geschafft haben und so gut ausgerüstet waren“, bilanziert Einsatzleiter Hacker. (pst)