Martin Luther Kings „I have a dream“-Rede inspiriert weiterhin, gegen Rassismus und Gewalt für eine bessere Zukunft zu kämpfen.
Wort zum SonntagWarum die „I have a dream“-Rede noch immer nachhallt

Kirschblüten blühen vor dem Martin Luther King-Denkmal.
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Die Welt steht unter Schock. Gestern wurde er erschossen: der Bürgerrechtler Martin Luther King. „Das Ende großer Ideale“ und „Tränen, Trauer und Ohnmacht prägen die Stimmung“ schreiben die Zeitungen. Gewalt gewinnt, was bleibt? Das war vor genau 57 Jahren, am 4. April 1968. Ich war noch nicht einmal ein Jahr alt.
Ohnmacht prägt die Stimmung auch heute. Menschenverachtung, Krieg und Gewalt gehören in Teilen der Politik längst schon wieder zum „normalen“ Handlungsspektrum. Rassismus und Antisemitismus sind wieder salonfähig, auch bei uns, und sie werden immer lauter.
„I have a dream“ – Ich habe diese große Rede des Baptistenpfarrers Martin Luther King im Ohr. Der Traum, dass Menschen unabhängig von Hautfarbe, Religion und Herkunft friedlich zusammen leben können, Kinder aller Kulturen miteinander spielen und Menschenrechte Grundrechte sind für alle.
Ich werde mir diesen Traum nicht nehmen lassen. Auch jetzt nicht und auch nicht, wenn Weltpolitik sich anscheinend mit allen Abgründen immer wieder zu wiederholen scheint.
Mit Martin Luther Kings Haltung schaue ich in diesen Tagen auf all die Menschen, die diesen Traum mit mir teilen. Es sind jetzt gerade die eher leisen Stimmen. Aber es sind viele, viel mehr als gedacht.
„I have a dream“ – Ich möchte andere spüren lassen, wie wichtig mir dieser Traum ist, und ich bitte Sie, es ebenso zu tun. Unverdrossen. Das tut mir gut, das gibt mir wieder Kraft und Mut, und meiner Nachbarin, meinem Nachbarn sicher auch. Denn der Traum lebt gemeinsam weiter und er ist stärker als wir gerade glauben – auch heute.