AboAbonnieren

Wort zum SonntagEs lohnt zu sprechen – miteinander und mit Gott

Ein Kommentar von
Lesezeit 2 Minuten
ILLUSTRATION - Wiedersehen macht Freu(n)de: Auch wenn längere Zeit vergangen ist, können alte Freundschaften wieder aufleben und funktionieren.

Mit guten Freunden ins Gespräch kommen – dazu sollte man sich mehr Zeit nehmen.

Ungeduld prägt unsere Zeit, doch Gespräche - mit Gott und anderen - offenbaren neue Perspektiven und Erkenntnisse.

Wenn es hitzig, wenn es brenzlig wird, sollten wir uns einen Augenblick Zeit nehmen zum Nachdenken, Hören und Reden. Und auf einmal eröffnen sich weitere Perspektiven. Das ist eine geistliche Erfahrung. Sie passt nicht in unsere Zeit, die von viel Ungeduld geprägt ist, im persönlichen Bereich wie in der Politik.

Von Mose wird in der Bibel erzählt, wie er Gott begegnet. An einem brennenden Dornbusch. Da steht was in Flammen. Auch hier scheint Aktion gefragt, mitten in der Wüste. Gott möchte Mose berufen, um das Volk Israel aus der Gefangenschaft in Ägypten zu befreien.

Mose zögert, er hat Nachfragen. Angesichts der Dringlichkeit der Aufgabe entwickelt sich ein skurriles Gespräch. Warum tut Mose nicht einfach, was dran ist?

Das Spannende: Im Reden, im Nachfragen erfährt Mose von Gott viel Neues. Dass Gott einen Namen hat und persönlich angesprochen werden kann. Dass in ihm, Mose selbst Wunderkräfte schlummern und er mit seiner Aufgabe nicht alleine bleiben muss, sondern Unterstützer finden wird. So bekommt Mose ein Gefühl, was es heißt zu glauben, zu vertrauen.

Es lohnt also zu sprechen, miteinander und mit Gott. Und segensreiche Dinge brauchen Zeit.

„Eile hat nur der Teufel“, sagt der Volksmund. Ein bedenkenswerter Satz. Wo sitzt der Teufel auch in einem selbst, wenn man eigene Vorstellun-gen schnell durchsetzen will, bevor andere sie hinterfragen. Wo spielt er mit der Angst und den Sorgen der Men-schen?

Gute Dinge brauchen Zeit, manchmal auch etwas Verzögerung. Mose hat es vorgemacht und anschließend den Weg gemeinsam mit seinen Mitmenschen gefunden aus der Sklaverei in ein Land, in dem biblisch gesprochen „Milch und Honig fließen“. Wie verheißungsvoll!