Die Synode der Evangelischen Kirche im Rheinland betonte Basisdemokratie und beschloss Maßnahmen gegen Rassismus und sexualisierte Gewalt.
Wort zum SonntagDas Vertrauen in christliche Basisdemokratie
Die Landessynode der Evangelischen Kirche im Rheinland hat getagt. Rund 200 Christinnen und Christen waren sechs Tage lang zusammen, haben sich Gedanken gemacht, Beschlüsse gefasst, diskutiert und gestritten – und das alles in der Verantwortung, in den Spuren Jesu Christi unsere Kirche unter dem Wort und Segen Gottes gegenwarts- und zukunftsfähig zu gestalten. Basisdemokratie in Reinform – was für ein Schatz!
Ja, da war in der Schatztruhe das ein oder andere, das mit viel Patina belegt war. Auch einige matte Stücke gab es. Aber es hat auch geglitzert und gefunkelt: Die Wahl eines jungen, Schwarzen Manns in die Kirchenleitung. Ein Vortrag und Dialoggruppen zur Frage, wie wir über Rassismus sprechen können. Eine respektvolle Debattenkultur. Offenheit gegenüber Prozessen, die sich damit beschäftigen, nicht mehr tragfähige Strukturen umzuwandeln oder auch ganz aufzulösen, um Raum für Neues zu schaffen.
Die Bekräftigung, dass sexualisierte Gewalt in unserer Kirche keinen Raum haben darf und Aufarbeitung, Intervention und Prävention unverrückbare Aufgaben sind. Die feste Haltung, dass Menschenwürde ein Geschenk Gottes ist, das es bedingungslos zu wahren gilt, und dass Asyl ein Menschenrecht ist. Und dann die Morgenandacht von jungen Menschen einer evangelischen Schule, die auf berührende Weise den Schreckensnachrichten der letzten Wochen Hoffnung, Gottvertrauen und Trotzkraft entgegensetzten. Was für ein Schatz!